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1814 - Unter dem Galornenstern

Titel: 1814 - Unter dem Galornenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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irgendwo da draußen waren. Aber wo?
    Ein hämmerndes, anfangs unerklärliches Geräusch fand aus einigen hundert Metern Entfernung durch den Basalt seinen Weg zum Wächter. Es klang wie das Schlagen von Stein auf Stein. Foremon hatte plötzlich Angst, die Fremden könnten Steinkind gefunden haben und zerstören.
    „Nein ...", murmelte Foremon. „Nein! Das dürfen sie nicht tun ..."
    Die Worte waren nicht mehr als ein dunkler Hauch, ein schwacher Laut, der nur mit Phantasie an verständliches Geo-Standard erinnerte, die Verkehrssprache dieser Galaxis. Mehr Kraft besaß er nicht. Sonst hätte er vielleicht geschrien.
    Aber dann begriff er, daß das Hämmern mit Steinkind nichts zu tun hatte. Die Fremden unternahmen irgend etwas anderes - was möglicherweise viel bedrohlicher war.
    Sein Körper erstarrte wieder, während die Rezeptoren seiner Ohrmuscheln Energie zogen. Er konnte denken, was er wollte, egal wieviel Angriff slust er empfand - es war unmöglich, Foremon saß fest.
    Wenn er nicht schnellstens eingriff, dann hatte er als Wächter der Ebene, des Fahrstuhls und des Pilzdoms versagt. Man brauchte ihn. Die Mörder mußten sterben. Das Passantum mußte in seine Hand gelangen.
    Und er zermarterte sich den Kopf, was das hämmernde Geräusch wohl zu bedeuten hatte.
     
    3.
     
    Morphen Hier ist also die Geschichte, wie er das Morphen lernte.
    Am Anfang konnte von Morphen keine Rede sein. Am Anfang stieg er nur aus einem Raumschiff und schaute nach vorn, nach hinten, zu allen Seiten und nach oben.
    Während das Schiff sich in die Luft erhob und der künftige Wächter einsam zurückblieb, empfand er eine innerliche Leere. Foremon erinnerte sich an die Qual. Was hätte da sein sollen, nachdem er kein Gedächtnis mehr besaß? Selbst die Gestalt des Schiffes verschwamm vor seinem inneren Auge.
    Foremon lernte das Überleben in der Ebene. Er begriff, daß er eine mentale Programmierung besaß; er konnte sich einfach treiben lassen und überlebte dennoch. Ohne nachzudenken, wußte er, daß er die Ohren Richtung Galornenstern richten mußte. Und seine Füße saugten sich die Mineralien aus dem Fels, auch wenn der Schädel vollständig leer war.
    Der Basalt in der Ebene war die einzige Bodenform, deren Zusammensetzung Foremon regelrecht spürte. Dem Gestein wohnte so etwas wie Leben inne. Es hatte kein Bewußtsein, aber es stellte viel mehr dar, als man mit dem bloßen Auge sah.
    Um das zu begreifen, brauchte er lange Zeit. In seinem Innersten existierte ein Talent, das sich erst im Lauf der Jahre auf die Wüste einstellte.
    Der Pilzdom stellte das Zentrum seiner kleinen Welt dar. Jenes Gebäude, das den Eingang zum Universum der Abenteuer markierte - voller wundersamer Welten, die ein ewiger Wächter niemals zu sehen bekam.
    Foremon dachte selten darüber nach. Denn er hatte nicht nur den Pilzdom, sondern auch den Fahrstuhl.
    Seine Aufgabe bestand darin, Passagiere zwischen Pilzdom und Stadt hin- und herzugeleiten.
    Nur um die Stadt und ihre Bewohner kümmerte sich Foremon niemals. Er verließ den Fahrstuhl nicht - auch nicht, um sich umzuschauen. Gewiß, er hätte es tun können, im Rahmen seiner Aufgabe bestimmte er ganz allein, was zu tun und was zu lassen war. Es gab jedoch eine innere Barriere, einen hinderlichen Impuls.
    Was die Stummelschiffe trieben, die sich über Herz-FÜNF so häufig sehen ließen, ahnte er nicht. Er machte sich selten Gedanken darüber. Nur manchmal, wenn eines der Schiffe einen Passagier brachte, wenn er zum Fahrstuhl gerufen wurde, dann dachte er nach. Dann störte ihn die Leere im Kopf, das Dasein in Einsamkeit.
    Gewöhnlich dauerten solche Phasen nur ein paar Tage. Foremon reichte’es, die Aufgabe zu erfüllen, die man ihm gestellt hatte. Schütze die Ebene, schütze den Dom.
    Und das Morphen gehörte unbedingt dazu, weil es ihm Macht verlieh. Jedenfalls dann, als er die Sache begriffen hatte.
    Wenn er Mineralien aufnahm, dann spürte er ein seltsames Vibrieren im Boden. Foremon stellte fest, daß er die Vibrationen zu beeinflussen vermochte.
    Stampfte,er mit einem Fuß auf die Erde, nicht zu fest, damit sein Exoskelett heil blieb, dann verstärkte das die Wellen.
    Foremon wußte, daß er solche Kräfte eigentlich nicht besaß. Normalerweise war er unfähig,, den Fels zu erschüttern. Dazu hätte es einige Tonnen Gewicht gebraucht, nicht seine fünfzehn Kilogramm.
    Aber weshalb reagierte der Basalt dann? Vielleicht, weil es zwischen ihm und dem Untergrund eine Beziehung gab?
    In der

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