1814 - Unter dem Galornenstern
zusammen. Ich merkte, daß er am Ende war, und ich konnte mir denken, daß ich nicht besser aussah.
„Die Alternative, Perry?"
„Wir gehen zurück zum Dom. Schauen, was man tun kann. Dann arbeiten und schlafen wir wechselweise."
- „In der Kälte schlafen? Brr ..."
„Wir finden eine Lösung, Bully."
Ich schaute mich ein letztes Mal um, ob der Fremde mit den Segelohren irgendwo zu sehen war, dann machten wir uns an den Rückweg. Ich war ‘instinktiv überzeugt, daß wir in der Ebene nichts mehr finden würden. Es machte keinen Sinn, weiter herumzustreifen. Wir hätten nur die Kräfte verschwendet, die wir noch besaßen.
Die Sonne stand hoch oben am Himmel. Mehr als zehn Grad wurde es nicht einmal zur Mittagszeit.
Wenn dies hier Mittag war, so schloß ich, dauerte der Tag in der Ebene 21 Stunden.
Die Kuppe des Doms war weithin sichtbar. Basaltgestein umgab sie ohne Lücke, nach wie vor, es hatte sich nichts verändert.
Wir brauchten zwanzig Minuten. Obwohl die Ebene vom Dom aus verhältnismäßig flach aussah, war es schwierig, die Schluchten und Schründe zu begehen. Wir umkreisten den Dom, hielten - vergeblich nach weiteren Sandhasen Ausschau, dann erläuterte ich dem Dicken meinen Plan.
„Wir versuchen einfach, mit Steinwerkzeug ein Loch in den Basaltmantel zu schlagen. Wenn wir Glück haben, wird es groß genug, und wir können die Wand passieren. Dann haben wir es geschafft."
„Schön und gut, Perry ... Aber ich erinnere mich ziemlich gut an den Anfang. Du hast dieses Experiment mit dem Stein gemacht. Und du hast ihn nicht kaputtgekriegt."
„Ich sage nicht, daß es leicht wird. Vielleicht klappt es auch gar nicht. Bist du dabei?"
„Ich überlege. Hmm."
„Allein schaffe ich es nicht."
Er gab sich einen sichtbaren Ruck, als er das hörte. „Das ist mir klar. Also gut, Perry, wir versuchen es."
Ich schaute mir Bully noch einmal an, zuerst erleichtert, dann aber sehr genau und erschrak über die dunklen Ränder unter seinen Augen. Es gehörte einiges dazu, einen Unsterblichen soweit zu bringen. Die Chips spendeten Gesundheit, Leistungskraft und ewige Jugend, doch sie verwandelten uns nicht in Maschinen.
„Ich fange an mit der Arbeit", entschied ich. „Und du, Bully - du legst dich hin."
Obwohl es für menschliche Verhältnisse kühl war, Mittag oder nicht, zog ich zuerst meine Jacke, dann das darunterliegende Hemd aus. Am Ende stand ich mit bloßem Oberkörper da. Ich fing sofort zu zittern an.
Bull sah der Aktion mit einer Art milden Verwunderung zu.
„Aha! Und wenn du mir noch erklärst, was der Unsinn zu bedeuten hat?"
„Ich arbeite jetzt", sagte ich. „Das heißt, ich nehme .einen großen Stein in die Hand und sehe zu, daß ich den Basalt zerschlage. Das wird mich aufwärmen. Du dagegen legst dich jetzt irgendwo in die Sonne. Wenn du dich erholen willst, darfst du nicht frieren. Und wenn du aufwachst, hast du hoffentlich genügend Kräfte, um meine Arbeit zu vollenden. Reiner Eigennutz, siehst du? Du ziehst jetzt also zusätzlich meine Kleidung an.
Gute Nacht, Bully. Ich wecke dich."
Darüber dachte der Dicke einen Augenblick nach. Schließlich nahm er meine Sachen und zog sie sich über. Er suchte eine ebene Fläche, die für mehr als zwei Stunden in der Sonne liegen würde, und streckte sich aus. Eine halbe Minute später war er eingeschlafen.
Ich suchte mir einen Stein, der nicht mehr als fünf Kilogramm wog. Die Arbeit würde lange dauern, wenn sie überhaupt zu bewältigen war. Mehr als fünf Kilogramm konnte ich auf Dauer nicht bewältigen.
Ein keilförmiger Brocken schien mir geeignet. Ich fixierte den Dom, die Schokoladenhülle aus Basalt und hieb mit meinem Werkzeug in Hüfthöhe fest dagegen.
Der Effekt war gleich Null. Es fühlte sich an, als hätte ich gegen Hartgummi geschlagen. Ein stechender Schmerz fuhr durch meine Schultern; für die Sehnen und Gelenke war es Gift, wenn der Basalt federte.
Nach dem zweiten Schlag wurde mir klar, daß ich die Wucht reduzieren mußte. Sonst konnte ich maximal eine halbe Stunde durchhalten. Danach wäre ich reif für einen Mediker gewesen, Zellaktivator oder nicht.
Ich untersuchte sorgfältig die Stelle, auf die ich zweimal geschlagen hatte. Ein Effekt ließ sich nicht erkennen.
Mein nächster Seitenblick galt dem Freund. Bully schlummerte fest und anscheinend traumlos, ein reiner Erschöpfungsschlaf. Ob ich hier hämmerte oder ein Feuerwerk veranstaltete, das kümmerte ihn nicht.
Ich wiederholte den Schlag, diesmal mit
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