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1815 - Die Wiege des Teufels

1815 - Die Wiege des Teufels

Titel: 1815 - Die Wiege des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf den Weg machen und Ihnen einen Besuch abstatten?«
    »Ach, Sie wollen zu mir?«
    »Na ja, es kann auch die Kirche sein. Wenn wir uns dort treffen würden, hätte ich auch nichts dagegen.«
    »Ja, das ist gut. Dann kann ich Ihnen alles zeigen.«
    »Und wo genau finden wir die Kirche? In Epping?«
    »Nein, nicht hier in Epping. In Epping Upland. Der Teil liegt etwas höher. Dort steht auch die kleine Kirche. Sie können sie nicht verfehlen. Ich warte auf Sie.«
    »Das ist wunderbar, Mister Norwood. Wir werden uns beeilen.«
    »Ja, tun Sie das.«
    Ich legte auf und nickte Suko zu. Er hatte natürlich mitgehört, und ich fragte: »Na, was sagst du dazu?«
    »Es geht voran.«
    »Das hoffe ich.«
    Auch Glenda zeigte sich erfreut, sonst hätte sie nicht so breit gelächelt …
    ***
    Martin Norwood hatte den Hörer wieder aufgelegt und schaute durch das schmale Fenster in den traurig aussehenden Garten, dessen Farbe seine Stimmung widerspiegelte.
    Allerdings hielt diese Stimmung nicht mehr länger an. Das lag an einem Mann mit dem Namen John Sinclair. Er hatte ihn angerufen, und es war plötzlich Bewegung in einen Fall gekommen, den er längst abgeschlossen hatte. Eigentlich war es kein Fall gewesen, sondern mehr ein Vorgang. Egal, wie er es sah, es ging um die Wiege, und schon immer hatte er sich Gedanken darüber gemacht. Sie war ihm nie ganz geheuer gewesen. Allein der Totenschädel, der die beiden Stoffhälften zusammenhielt, war schon abstoßend, und Martin Norwood hatte diese Symbolik nie richtig begriffen.
    Eigentlich war er damals froh gewesen, dass die Wiege gestohlen worden war, aber jetzt war sie wieder aufgetaucht, und er fragte sich, wo sie die ganze Zeit über wohl gesteckt hatte. Zudem befand sie sich nicht im Besitz des Polizisten. Er hatte nicht mehr als das Foto, das die Polizei ins Internet gestellt hatte.
    Alles war plötzlich sehr spannend geworden. Da hatte sich die Aufregung in sein Rentnerdasein geschlichen, und es tat ihm auch gut, das zu erleben.
    Er stand auf und blickte auf die graue Wand, die nur durch ein Bild aufgelockert wurde, das ihn und seine verstorbene Frau zeigte.
    Drei Jahre lebte er jetzt allein. Dreiundsiebzig war er geworden. Hin und wieder hielt er noch eine Messe, wenn Not am Mann war, und das kam leider öfter vor. Viele Kirchen blieben leer, und es gab auch immer weniger Geistliche.
    Seine Kirche lag nicht weit entfernt. Quasi in Sichtweite. Sie stand auf dem flachen Hügel und schaute über Epping Upland hinweg, das sich an den normalen Ort Epping anschloss.
    Martin Norwood verließ das kleine Haus, in dem er zur Miete wohnte. Der Besitzer lebte in London. Er war ein entfernter Verwandter der verstorbenen Mrs Norwood und würde das Haus, wenn auch der letzte Mieter nicht mehr lebte, abreißen lassen.
    Vor dem Verlassen des Hauses hatte der ehemalige Pfarrer seinen Mantel übergezogen. Den Schal hatte er vergessen. Jetzt musste er den Kragen hochstellen, denn der Wind war doch recht scharf. Zum Glück hatte er die flache Schiebermütze aufgesetzt, die sein schütteres graues Haar verbarg.
    Er machte sich auf den Weg. Durch eine Gasse musste er laufen. Er grüßte hin und wieder einen Bewohner, bevor er in den Pfad einbog, der die Strecke zur Kirche ein wenig abkürzte, aber auch steiler war. Es machte dem Mann nichts, er hatte sich immer gut in Form gehalten und sah dies als Training an.
    Es war gar nicht schlecht, wenn er sich mit dem Polizisten in der Kirche traf. Da konnte er ihm gleich zeigen, wo die Wiege immer gestanden hatte.
    Er ging schnell. Das wollte er so, denn der Wind blies schon recht heftig. Hier standen auch keine Bäume, die ihn hätten aufhalten können, er bekam ihn voll mit und war froh, den kleinen Platz vor der Kirche zu erreichen.
    Auch hier war er allein. Die Tür zum Gotteshaus war niemals abgeschlossen. Jeder Mensch sollte es betreten können, wenn er wollte. So musste auch er keinen Schlüssel aus der Tasche holen. Er fasste nach der Klinke, die die Form eines Fischs hatte, drückte sie nach unten und schob die Tür dann auf.
    Ja, es war noch immer seine Welt, auch wenn er seinen Beruf nicht mehr ausübte. Er trat hinein in das nicht sehr große Gotteshaus und blieb nach zwei Schritten neben dem Taufbecken stehen, um tief durchzuatmen. Es tat ihm gut, diese Luft zu atmen, die für ihn einen besonderen Geschmack hatte. Sie war ihm immer so rein vorgekommen, aber zugleich auch so warmherzig, so tröstend.
    Neben dem Taufbecken blieb er in den

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