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1818 - Testfall Lafayette

Titel: 1818 - Testfall Lafayette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einziger Siedler zwischen den Häusern auszumachen war. Die Stadt sieht aus, als sei sie verlassen worden. Auf dem Raumhafen stehen massenhaft Beiboote, aber auch dort rührt sich nichts."
    Gucky wackelte schwach mit dem Kopf. Er konnte nicht antworten und dem Freund sagen, daß er mit seinen telepathischen Sinnen ganz andere Eindrücke gewonnen hatte. Er hob die Hand und zeigte auf den Sumpf, um den Haluter auf die Gefahren aufmerksam zu machen, die von dort drohten; Icho Tolot verstand ihn nicht.
    Er erkannte nicht, daß der Mausbiber Höllenqualen litt und Panik in ihm aufkam. Er ahnte nicht, daß der Ilt mit seinen parapsychischen Sinnen erfaßte, was sich ihnen näherte.
    Unter dem Einfluß des Tangle-Scan verschärften sich die Eindrücke für Gucky noch. Es gelang ihm nicht, das Geschehen richtig zu beurteilen und einzuordnen, und er fürchtete, den Verstand zu verlieren.
    „Ich denke, daß die beiden Kolonisten mit ihrem Floß nach Swamp-City fahren wollten, weil sie sich dort Hilfe erhofften. Doch die Invasoren haben es nicht dazu kommen lassen. Sie haben sie umgebracht.
    Einfach so. Ohne Notwendigkeit. Was hätten diese beiden unbewaffneten Männer schon gegen sie ausrichten können? Gar nichts."
    Gucky verdrehte die Augen. Icho Tolot schien blind und taub zu sein. Wieso entging ihm, welche Qualen er litt, und daß er ihm etwas mitteilen wollte? So etwas mußte er als Freund doch spüren! Unter Aufwand aller Energien brachte er ein paar unartikulierte Laute über die Lippen.
    Das Unheil rückte näher. Der Ilt empfand es wie einen körperlichen Druck, der zunehmend stärker wurde und ihm kaum noch Raum zum Atmen ließ.
    Warum merkte Icho Tolot denn nicht, wie es um ihn stand? War er unter dem Einfluß seiner Drangwäsche von Blindheit geschlagen?
     
    6.
     
    Joseph Broussard jr. fuhr erschrocken zusammen, als plötzlich überall in seiner Umgebung Gazkar-Krieger erschienen. Eiförmige, etwa drei Meter hohe Gefährte der Neezer starteten am Raumhafen und überflogen die Gebäude der Stadt.
    „In Deckung!" rief er dem Roboter zu und zerrte ihn zu sich heran. „Weiß der Teufel, was hier los ist.
    Die Ruhepause ist jedenfalls vorbei. Ich dachte schon, daß Swamp-City geräumt worden ist, aber ich scheine mich geirrt zu haben."
    Er blickte den Roboter stirnrunzelnd an.
    „He, du könntest dich auch mal dazu äußern!" forderte er ihn auf.
    „Ich kann nur bis zum Stadtrand gehen", sagte die Maschine.
    „Ja, ja, das hast du mir schon einmal erzählt. Hast du sonst nichts drauf?"
    Der Beausoleil stöhnte gequält. Der Roboter war offenbar zu nichts weiter nütze als sein Gepäck zu tragen. Doch auch das war eine willkommene Entlastung für ihn.
    Zusammen mit der Maschine zog er sich in eines der Gebäude zurück, um aus sicherer Deckung zu beobachten. In der Stadt erwachte nun das Leben, so daß es von Minute zu Minute schwerer für ihn wurde, sich unbemerkt in Swamp-City zu bewegen.
    Ungefährdet war Joseph nur, solange er im Haus blieb. Doch das hatte er nicht vor. Er trug die Verantwortung für Pepe und mußte sich um den Jungen kümmern, und er wollte wissen, was gespielt wurde.
    Beiden Aufgaben konnte er nicht gerecht werden, wenn er das Versteck nicht verließ.
    Er wartete etwa eine halbe Stunde ab, dann befahl er dem Roboter, sich nicht von der Stelle zu rühren.
    „Du wartest hier auf mich. Ich komme später zurück und hole mir die Tüte. Hast du verstanden?" Er wartete gar nicht erst eine Erwiderung ab, sondern stahl sich aus dem Haus, wobei er sorgfältig nach allen Seiten sicherte.
    Die Szene, die sich ihm in der Stadt bot, wechselte erstaunlich schnell. Minutenlang wimmelte es geradezu von Gazkar-Kriegern und den Neezer-Fluggeräten, und gleich darauf wurde es still, und Swamp-City wirkte wie ausgestorben.
    Vergeblich versuchte Joseph ein System dahinter zu entdecken. Er fand weder heraus, warum zeitweilig hektisches Treiben herrschte, noch weshalb sich gleich darauf Totenstille einstellte.
    Um einen besseren Überblick zu haben, betrat er eines der höchsten Holzhäuser der Stadt und stieg über Treppen bis in den fünften Stock hinauf. Von einem Dachfenster aus erkannte er, daß er sich getäuscht hatte.
    Der häufige Wechsel zwischen Hektik und Stille kam zufällig zustande und hatte lediglich mit Verlagerungen zu tun; denn während es in einem Teil der Stadt ruhig war, ging es in anderen Teilen um so lebhafter zu.
    Unter diesen Umständen hatte er nur sehr geringe Chancen, nicht entdeckt

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