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1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sei tatsächlich gekommen?" forschte Tayloz Üpkek. „Ist das so?"
    „Der Riese Shimbaa hat die Pforte geöffnet, wie es vorhergesagt worden ist, und Kummerog ist gekommen."
    Centoar Vilgor mußte leicht schmunzeln.
    Er vermochte sich das nicht vorzustellen. Es gab zahllose Religionen in der Galaxis, Götter, deren Zahl in die Tausende ging. Viele davon waren, überirdische Gestalten, in transzendentalen Sphären beheimatet, unsichtbar und unfaßbar, aber dennoch Gegenstand von Kulturen. Was mochte in einem Wesen vorgehen, das seinen Gott, die jenseitige, gewaltige Lichtgestalt, plötzlich leibhaftig vor sich sah? Buchstäblich zum Greifen nahe ... .
    „Und wo ist Kummerog jetzt?"
    „Er hat sich wieder zurückgezogen", antwortete Presto Go mißtrauisch. „Das ist allein die Schuld der Freiatmer. Sie haben übereifrig und ohne es wirklich zu können, den Riesen Shimbaa herbeigerufen, vor der Zeit, die dafür bestimmt gewesen ist. Seither drückt das Unheil unser Volk und stürzt uns in Elend."
    „Bist du dessen sicher?" wollte Tayloz Üpkek wissen. „Wir haben gehört, daß Kummerog von den Terranern weggeschafft worden ist. Vielleicht haben sie ihn getötet?"
    Presto Go sah ihn verweisend an und vollführte eine Geste mit der großen Nase, die typisch war für die Herreach. Sie zog sie nach oben; nach Vilgors Wissensstand drückte das Unmut aus.
    „Ein Gott kann nicht sterben", belehrte sie den Blue, der den Tadel kommentarlos einsteckte.
    „Warum lassen die Terraner Kummerog nicht zu euch kommen?" hakte Tayloz Üpkek nach.
    Centoar Vilgor fand, daß der Blue in seinen Bemühungen übertrieb. Er hatte nichts dagegen einzuwenden, einen Keil zwischen die Terraner und die Herreach zu treiben, aber bitte nicht auf diese reichlich plumpe und grobschlächtige Art. Dergleichen mußte fein gesponnen und äußerst behutsam in Szene gesetzt werden, aber dafür fehlte dem Blues-Gesandten wohl jegliches Fingerspitzengefühl.
    „Kummerog zieht es vor, die Welt nicht zu besuchen, solange die Verhältnisse nicht geordnet sind. Die Freiatmer haben ihn vertrieben, sie allein tragen die Schuld ..."
    Centoar Vilgor lehnte sich zurück, während Tayloz Üpkek das Gespräch fortsetzte.
    Die Herreach untereinander zu entzweien und gegeneinander auszuspielen machte in seinen Augen keinen Sinn. Damit war dem Forum Raglund kaum gedient. Diese Untersuchungskommission - so verstand sie sich selbst konnte nur dann erfolgreich sein, wenn sie beweisen konnten, daß die LFT mit den Herreach übel umsprang, ihnen schadete und bei der großen Rettungsaletion vornehmlich sehr eigene Interessen vertrat.
    Der Keil gehörte zwischen Terra und Trokan, nicht zwischen Cleros und Freiatmer.
    Man mußte sich etwas anderes einfallen lassen. Etwas, das die galaktische Öffentlichkeit davon überzeugte, daß die Herreach am besten im Forum Raglund untergebracht waren. Eine souveräne Welt des Forums im Solsystem, in der Nähe Terras - das war das Ziel der Aktion.
    Die Terraner würde es innerlich zerreißen, wenn sie das würden hinnehmen müssen - falls sie es überhaupt hinnehmen würden. Taten sie das nicht, setzten sie sich nur noch mehr ins Unrecht.
    Nur mit halbem Ohr folgte Centoar Vilgor der Unterhaltung. Er steigerte seine Aufmerksamkeit erst, als ein interessanter Punkt berührt wurde.
    „Die Freiatmer leugnen ihre Schuld", stieß Presto Go hervor; sie geriet augenscheinlich in Zorn. „Sie denken vielmehr, daß erst die Terraner das Leid über die Welt gebracht haben."
    „Und wie sollen sie das gemacht haben?" erkundigte sich Tayloz Üpkek scheinheilig.
    „Indem sie frevelnd in das Heiligtum eingedrungen sind", behauptete Presto Go. „Mit jenem Tag, an dem drei Terraner den Pilzdom entweiht und Kummerog von dort vertrieben haben."
    Drei Terraner - damit konnten nur Rhodan, Bull und Saedelaere gemeint sein. Nicht ganz das, was Centoar Vilgor erhofft hatte - die Zeiten, in denen die Terraner und Perry Rhodan nahezu Synonyme gewesen waren, gehörten der Vergangenheit an. Perry Rhodan war nicht für Terra, Terra war nicht für Rhodan verantwortlich zu machen.
    Oder doch?
    Hatte Rhodan sich nicht eine Geheimwelt zugelegt, eine Art Untergrundorganisation begründet, Leute angeworben und sogar kampfkräftige Raumschiffe entwickelt, vor allem die jetzt schon berühmte GILGAMESCH? Wäre er Akone gewesen, wäre er dafür von allen offiziellen Behörden gejagt und vor Gericht gestellt worden. Auf Geheimbündelei stand bei den Akonen die

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