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1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ansätzen genau das, was das Forum Raglund brauchen konnte: Realitätssinn, Lernbegierde, sogar Ansätze von Hierarchie und Organisation, aber leider zielte all das in die falsche Richtung.
    Tayloz Üpkek war zu den gleichen Erkenntnissen gekommen wie der Akone, das erklärte hinreichend seinen Mißmut.
    „Es muß etwas passieren", murmelte der Blue grimmig und marschierte überlegend im Raum auf und ab.
    Ihre Nächte verbrachte die Delegation im Inneren der AZTAKT; dort war es wenigstens warm und trocken, und die Atemluft war staubfrei und sauerstoffreich.
    Üpkek blieb stehen und fixierte den Akonen.
    „Was hältst du von den sogenannten Neuen Realisten?" wollte er wissen.
    Es gehörte nicht viel Scharfsinn dazu, hinter der Frage eine Art Falle zu erkennen. Tayloz Üpkek hatte einen Plan geschmiedet, vermutlich einen Plan, der sehr unsaubere Mittel durchaus einschloß. Die Frage stellte er vor allem deswegen, weil er sich der Mittäterschaft des Akonen versichern wollte.
    „Grundsätzlich könnten sie unsere beten Verbündeten sein", dachte Centoar Vilgor laut nach. „Realisten sind genau die Leute, die wir brauchen. Nur hat dieser Ikorad seine Leute leider von einer falschen Realität überzeugt. Mit dieser Auffassung der Wirklichkeit werden die Neuen Realisten uns wahrscheinlich sogar noch mehr im Wege stehen als alle anderen Bevölkerungsteile."
    Tayloz Üpkek nickte vorsichtig.
    „Ikorad ist sehr lästig", sinnierte er. „Äußerst unbequem. Es wäre viel leichter für uns, wenn es ihn nicht gäbe."
    Centoar Vilgor lächelte sanft vor sich hin.
    „Das sollte doch wohl zu erreichen sein", sagte er leise. „Für eine große Sache müssen eben Opfer gebracht werden. Im übrigen: Wenn Terra Trokan in die Hand bekommt, werden sehr viel mehr Herreach zu Schaden kommen als lediglich ein oder zwei sturköpfige Spinner, die dem Wohl ihres eigenen Volkes im Wege stehen."
    „So sehe ich es auch", stimmte Tayloz Üpkek zu.
    Wieder herrschte schweigendes Einverständnis zwischen den beiden Diplomaten; sie wußten, daß sie einander vertrauen konnten. Und daß sie einander durchaus wert waren.
    Vor Centoar Vilgor lag auf dem flachen Tisch jene Pflanze, die der Sturm herausgerissen hatte.
    Nachdenklich starrte der Akone darauf.
    „Hmmm!" machte er.
    „Dir ist etwas eingefallen?"
    Centoar Vilgor lächelte wieder, betont harmlos und freundlich, wie er es immer tat, wenn ihm eine besonders durchtriebene Schurkerei eingefallen war.
    „Die Terraner haben einen sehr alten Mythos", sagte er nachdenklich. „Die Rede ist darin von einem Danaergeschenk."
    „Und was soll das sein?" hakte der Gataser nach.
    „Es ist etwas, das kostbar und verlockend aussieht, sich aber letzten Endes gegen die Beschenkten auswirkt. Fürchte die Danaer, vor allem, wenn sie Geschenke bringen, ist eine uralte terranische Redensart."
    Nun richtete sich auch das vordere Augenpaar des Blue auf die Pflanze. Langsam wiegte er den Tellerschädel.
    „Unser Freund und Bruder Hasdyn Flech", murmelte er und starrte die Pflanze an, „ist er nicht Genetiker und Klon-Spezialist?"
    „Eine Kapazität in seinem Fach", stimmte Centoar Vilgor zu.
    „Dann müßte es ihm doch möglich sein, eine Pflanze zu züchten, die diesem Exemplar sehr ähnlich sieht - nur daß sie ganz andere Früchte hervorbringt. Vielleicht Früchte, die Ikorad und seinesgleichen die Welt in einem anderen Licht erblicken lassen."
    „Ich bin sicher, daß Flech dazu in der Lage ist", erklärte Centoar ViIgor freundlich. „Hast du schon konkrete Vorstellungen, um welche Früchte es sich handeln soll?"
    „Bis jetzt nicht", gestand Tayloz Üpkek. „Vielleicht fällt dir etwas ein?"
    Centoar Vilgor dachte nach und nickte langsam.
    „Ich müßte dazu für kurze Zeit ins Humanidrom zurückkehren", sagte er dann. „Per Transmitter müßte sich das schnell und problemlos erledigen lassen. Habe ich deine Erlaubnis dazu?"
    „Gesuch gewährt", antwortete der Blue förmlich. „Melde dich bei mir, wenn du etwas erreicht hast. Ich werde unterdessen dafür sorgen, daß wir hier in Moond eine ordentliche Gesandtschaft des Forums aufbauen können."
    Tayloz Üpkek zog sich zurück und überließ Centoar Vilgor dessen Gedankengängen.
    Ein Danaergeschenk für Trokan die Idee hatte etwas für sich ...
    Der Diplomat von Akon zögerte nicht, sich an die Arbeit zu machen. Er benutzte den Bordtransmitter der AZTAKT und ließ sich ins Humanidrom versetzen. Dort suchte er eilig sein Privatquartier

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