Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kampftaktik, für die man in der alten Galaktonautischen Akademie von Iprasa Prügel bezogen hätte viel zu riskant, weil man dabei Gefahr lief, von den Kollegen des Gejagten unter Feuer genommen zu werden.
    „Neuer Anlauf!" bestimmte ich.
    Die RICO verlangsamte .ihre Flucht, beschleunigte in die Gegenrichtung und jagte den Igelschiffen wieder entgegen. Auf ein neues ...
    Myles Kantor hatte mir verraten, warum das nötig war.
    Auch die Arbeit des 5-D-Indifferenz-Kompensatörs wurde selbstverständlich von einem komplexen Algorithmus gelenkt. Myles Kantor hatte die Software so konstruiert, daß sie selbstlernend war. Bei jedem Anlauf versuchte der Kompensator nicht nur, den Randomizer des Gegners zu erfassen, sondern gleichzeitig seine eigene Vorgehensweise zu optimieren. Auch dafür war selbstverständlich eine kaum mehr vorstellbare Rechenleistung vonnöten. Verständlich daher, daß die Verbesserungen des Kompensators sich nur zeitlupenhaft und tröpfchenweise einstellen wollten.
    Sevia hatte sich ein neues Ziel gesucht.
    Theoretisch hätten wir natürlich auch unser altes Ziel weiterverfolgen können. Aber wozu? Dieses Problem war geknackt. Bedauerlich war, daß die Syntronik beim besten Willen nicht imstande war, all diese Daten komplett zu speichern. Selbst wenn das Gerät optimal funktionierte, blieb es dabei: immer nur ein Gegner zur gleichen Zeit. Sobald das Ziel gewechselt wurde, lief das Programm von vorne an, und wenn man zum ersten Angreifer zurückkehrte, galt das ebenfalls.
    „Abhauen!" schrie ich.
    Gerine reagierte sofort und drehte ab.
    Ich hatte es an einem feinen Ziehen im Hinterkopf bemerkt. Aus großer Entfernung versuchte uns ein Raumer der Neezer mit dem Tangle-Scan zu erwischen. Gerade noch rechtzeitig drehte die RICO ab.
    „Deckung!"
    Sevia machte ihre Arbeit hervorragend. Nicht einen Augenblick lang ließ sie sich ablenken, mochte geschehen, was wollte. Eine Frau mit Mut, Intelligenz und Charakter. Es gab viele solcher Männer und Frauen, auch in den Schiffen der LFT, und ich mußte daran denken, daß sie alle vielleicht schon in kurzer Zeit in erbarmungslose Raumschlachten verwickelt sein konnten. Wie viele dieser prachtvollen Menschen würden dann sterben müssen ...
    Es werden auch weniger prachtvolle Menschen sterben müssen, und auch um die ist es schade, kommentierte der Extrasinn überflüssigerweise.
    Natürlich hatte er, wie fast immer, recht.
    Wenig später bekam die RICO den ersten Treffer ab, der die Schutzschirme aber nur geringfügig belastete. Es blieb dabei: Die Tolkander-Völker, die wir bisher erlebt hatten, waren uns technisch nicht gewachsen, vorausgesetzt, wir konnten unsere Technik auch einsetzen.
    „Deckung!"
    Wieder hatte der 5-D-Indifferenz-Kompensator ein Igelschiff erfaßt und dessen Stotterantrieb durchkalkuliert.
    „Wie lange hat es gedauert?" wollte ich wissen.
    „Achtundfünfzig Sekunden", lautete die Antwort.
    Ich konnte meine Enttäuschung kaum verbergen. Wie lange mochte es unter diesen Umständen noch dauern, bis wir bei Werten angelangt waren, mit denen sich etwas anfangen ließ? Myles Kantor hatte von zehn bis zwanzig Sekunden gesprochen, und selbst diese Zeitspanne erschien mir sehr hoch. Normalerweise geschah die Ortung und deren syntronische Auswertung so schnell, daß man es als Lebewesen nicht nachvollziehen konnte. Unter diesen Umständen bedeuteten zehn Sekunden eine mittlere Ewigkeit.
    Und das für nur ein einziges Gegnerschiff ...
    Für diese Aufgabe wurde der Syntronikverbund der RICO bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit beansprucht. Für jedes weitere Ziel hätte man den gleichen, technischen Aufwand treiben müssen.
    Die RICO und die anderen Einheiten setzten die Testreihen fort. Es war eine anstrengende, ermüdende Arbeit, zudem nicht ungefährlich. Immerhin verfügten die Tolkander über eine Waffe, mit der sie uns ernsthaft zusetzen konnten.
    Wir bekamen es beim achten Anlauf zu spüren, als wir unversehens ins Kreuzfeuer von sechs Tolkander-Raumern gerieten.
    Sie setzten jene Waffe ein, die auf unserer Seite den anschaulichen Namen „Rostfraß" bekommen hatte.
    Es handelte sich um auffallend dünne, rostfarbene Energiebündel, die das Zielobjekt einhüllten und in einer Art Kettenreaktion verbrannten die genauen Einzelheiten waren uns leider noch nicht bekannt.
    Unsere Paratronschirme wurden auch mit dieser Waffe fertig, aber wenn mehrere Tolkanderschiffe ein Objekt unter konzentriertes Feuer nahmen, dann konnten sogar

Weitere Kostenlose Bücher