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1820 - Intrige auf Trokan

Titel: 1820 - Intrige auf Trokan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf.
    Zügig machte er sich an die Ar. beit.
    Er erinnerte sich daran, vor langer Zeit einmal etwas erfahren zu haben von einer gewissen Pflanze, die seinen Plänen zustatten kommen konnte.
    Er befragte die Syntronik danach, sehr vorsichtig, denn Anfragen dieser Art wurden registriert; um ganz sicherzugehen, ließ Vilgor eine Datenleitung nach Akon durchschalten und suchte seine Informationen in den dortigen Syntroniken.
    Nach kurzer Zeit hatte er gefunden, was ihn interessierte.
    Duftsumach wurde das Gewächs genannt. Er sah dem Getreide, das die Terraner auf Trokan anbauen wollten, nicht sehr ähnlich, aber dieses Problem war wohl für einen Ara von Hasdyn Flechs Format leicht zu lösen.
    Die Pflanze hatte ihren Namen, weil sie zur Blütezeit einen Duft verströmte; der ausgesprochen angenehm zu schnuppern war - und blitzartig zu einer tödlichen Vergiftung führte. In der Prühzeit Akons, vor mehr als zwanzigtausend Jahren, war Duftsumach bei der einen oder anderen politischen Intrige eingesetzt worden, um mißliebige Konkurrenten auszuschalten. Vor allem bei älteren Humanoiden wirkte das Mittel unfehlbar; bei der Autopsie mußte schon extrem sorgfältig gearbeitet werden, um die Vergiftung zu entdecken und nicht an eine normale Herzattacke zu denken.
    „Sehr gut", murmelte Centoar ViIgor und lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    Ein einziges Beet des modifizierten Duftsumachs in der Nähe der wichtigsten Siedlung der Neuen Realisten würde nach kurzer Zeit das Problem lösen.
    Wachstumsbeschleuniger würde nötig sein, aber auch derlei Präparate gab es in den Magazinen der Aras zur Genüge.
    Die Neuen Realisten arbeiteten von allen Herreach am engsten mit den Terranern zusammen. Kam der Duftsumach zum Einsatz, würden wahrscheinlich auch zahlreiche Terraner des Hilfskorps zugrunde gehen.
    Das war bedauerlich, nicht wegen der Toten, die Centoar Vilgor mit einkalkulierte. Terranische Opfer würden es schwerer machen, der’ LFT die Schuld an diesem tödlichen Unfall zu geben. Nun, man würde sehen.
    Es war alles eine Frage der Zeit.
    Centoar Vilgor wußte genau, was zu tun war. Er mußte dafür sorgen, daß auf - Akon eine Genprobe des Duftsumachs hergestellt wurde. Dieses Erbmaterial konnte er sich dann per Transmitter ins Humanidrom schicken lassen, natürlich in neutraler, unverfänglicher Verpackung.
    Anschließend konnte er per Transmitter wieder an Bord der AZTAKT zurückkehren und das Material dem Ara übergeben, damit der sich an die Arbeit machen konnte.
    „So wird es gemacht!" stieß Centoar Vilgor hervor und gab die Bestellung nach Drorah auf.
    Jetzt brauchte er nur noch zu warten.
    Er suchte seine Schlafkabine auf, streckte sich auf dem Bett aus und war nach wenigen Augenblicken eingeschlafen. Tief und traumlos schlief er den Schlaf des angeblich Gerechten, bis das Summen des Interkoms ihn jäh emporschreckte.
    Ein Blick auf die Uhr. Nein, die Sendung von Akon konnte noch nicht angekommen sein.
    „Centoar Vil..."
    Er kam gar nicht mehr dazu, seinen Namen auszusprechen. Ein Anti mit kalkweißem Gesicht starrte ihn vom Bildschirm her an.
    „Wir werden angegriffen!" schrie der Mann. „Die Nachricht ist eben gekommen. Tausende von Schiffen fliegen das System an, sie werden uns alle umbringen."
    „Nur mit der Ruhe!" herrschte Centoar Vilgor den Anti an. „Wer behauptet das?"
    „Alle", stieß der Anti hervor. „Alle. Cistolo Khan hat Großalarm für die LFT ausgelöst, auch das Kristallimperium ist in Alarmbereitschaft."
    Centoar Vilgor murmelte eine Verwünschung. Diese Entwicklung der Dinge paßte ihm ganz und gar nicht ins Konzept.
    Daß ‘es früher oder später zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommen würde, hatte er erwartet, aber nicht, daß es so früh geschehen würde und daß er selbst unmittelbar davon betroffen sein sollte. Er mußte sich etwas einfallen lassen, und das sehr schnell.
    „Sind alle Besucher des Humanidroms verständigt?" fragte er.
    Der Anti nickte heftig.
    „Gut, dann wird ja wohl etwas unternommen werden, um das Humanidrom, Lokvorth und das gesamte Scarfaruu-System zu verteidigen. Einstweilen besteht kein Grund zu Panik."
    Der Anti stierte ihn verzweifelt an. Die Haut des Bäalol war aschgrau geworden, die Augen lagen tief in den Höhlen, auf der Stirn perlte dicker Schweiß. Der Mann war in Panik, diagnostizierte Centoar Vilgor, und wahrscheinlich würde es anderen im Humanidrom gleich ergehen.
    Er selbst war, wie er amüsiert feststellte, ausgesprochen ruhig.

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