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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bergleute auf Kataora benutzte er seinen wirklichen Namen nur zur Unterzeichnung amtlicher Dokumente.
    „Ich bin dort geboren", sagte der Unither tonlos. „Und jetzt greifen sie Matjuula an."
    „Sie, wer zum Teufel ist sie ...?"
    Jetzt erst erkannte Daniela in der, rechten unteren Ecke des Bildschirms das kleine Signet. Es stellte klar, daß es sich bei diesen Aufnahmen um keinen Film handelte" sondern um Originalbilder, authentische Aufnahmen, ohne entsprechende Bearbeitung. Die modernen Techniken der Bildbearbeitung und des Filmtricks machten es möglich, die unglaublichsten Szenen zu bauen, die völlig echt und natürlich wirkten. So gab es beispielsweise ganze Sammlungen von Filmen mehr oder weniger pornographischen Inhalts, die derzeitige und Prominente aus der Vergangenheit bei intimer Betätigung zeigten - ob es sich um Julius Caesar und Cleopatra, ob es sich um Iratio Hondro oder die angeblichen Amouren Atlans handelte. Die einzige Möglichkeit, diese gestellten oder tricktechnisch erzeugten Bilder von authentischen Aufnahmen zu unterscheiden, war dieses Signet, dessen Mißbrauch gründlich und wirkungsvoll bekämpft wurde.
    „Eine Flotte der sogenannten Tolkander-Völker", fuhr der Unither fort, den Blick wieder auf die Wand gerichtet; er sprach, als rede er mit sich selbst. „Sie nähern sich Matjuula mit hoher Fahrt und schießen auf alles, was sich im Weltraum bewegt."
    Daniela konnte es sehen.
    Im Matjuula-System gab es außer dem namensgebenden Planeten eine Reihe von Siedlungen auf kleineren Planeten und Monden, dazu eine Reihe von Weltraumsiedlungen und Raumstationen. Ein halbes Dutzend langsam verwehender Feuerbälle zeigte an, wo diese Stationen gewesen waren. Offenbar hatten die Tolkanderschiffe - es mußten mindestens tausend sein, wenn nicht noch mehr - sie einfach angegriffen, beschossen und vernichtet.
    Daniela hoffte im stillen, daß die Besatzungen es noch geschafft hatten, sich per Transmitter auf die Zentralwelt zu flüchten. Aber auch dort würden sie sehr bald attackiert werden.
    „Wahnsinn!" stieß Daniela hervor und schüttelte den Kopf. Sie begriff dies alles nicht.
    Allein die Milchstraße wies rund 200 Milliarden Sonnen auf, und die Zahl der Planeten, die sich - notfalls mit Mühe - besiedeln oder wirtschaftlich nutzen ließen, ging in die Hunderte von Millionen. Wozu dann Welten überfallen und bekriegen, die bereits besiedelt waren? Es ergab einfach keinen Sinn.
    „Woher kommen die Bilder?" fragte Daniela. „Ich meine nicht, wo sie aufgenommen werden, sondern von wem?"
    „Ein Reporterschiff der nahen Trividstation hängt im Raum", gab Borgon Auskunft. „Sie filmen alles und schicken die Bilder über den Sender."
    „Auf allen Kanälen?" erkundigte sich Daniela irritiert.
    „Wir sind durch Zufall darauf gestoßen", antwortete Borgon.
    Er blieb in Danielas Nähe stehen, während sich die Halle mehr und mehr zu füllen begann. Immer wieder war Ächzen und Stöhnen zu hören, und Daniela sah auf vielen vom Kohlenstaub geschwärzten Gesichtern helle Streifen, die von den Augen bis zum Kinn reichten.
    Borgon stöhnte auf.
    Wieder war eine Weltraumstation am Rand des Systems angegriffen und zerstört worden. Ein Feuerball glutete auf, strahlend hell und blendend. Die Kamera schaltete automatisch ein wenig zurück, um die Helligkeit zu dämpfen.
    „Sie haben ferngesteuerte Sonden losgeschickt, um die Bilder aufnehmen zu können", erklärte Borgon.
    Die Darstellung auf der riesigen Projektionsfläche, auf der man einen Brontosaurus fast in Lebensgröße hätte abbilden können, zerfiel in mehrere Segmente. Das Reporterteam und die Sendeleitung arbeiteten mit gewohnter Perfektion und Gründlichkeit.
    Ein Segment, rechts oben in der Ecke, zeigte eine graphische Darstellung des Systems mit der Sonne, den Planeten und den Monden von Matjuula. Die Darstellung war nicht maßstabsgetreu, gab aber einen guten Überblick. Zu erkennen war auch eine Schar flimmernder Punkte, die außerhalb der sonnenfernsten Planetenbahn auftauchten und sich dann langsam auf das Innere des Systems zubewegten. Daniela begriff, daß dies eine Darstellung der eindringenden Flotte sein sollte.
    Es sah sauber aus, eine leicht überschaubare Graphik, anschaulich und harmlos wie eine geschäftliche Präsentation, die Umsätze und Bilanzen anzeigte, völlig wertfrei und neutral.
    Links oben waren, 1,2 mal 1,8 Meter groß, Aufnahmen von Matjuula selbst zu sehen; wild durcheinanderhetzende Unither, die offenbar in

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