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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Dies ist doch ein Notfall ..."
    Sie wandte sich abrupt um.
    Ich drehe durch, dachte sie. Ich verliere die Beherrschung und brülle Roboter an, die nichts dafür können und sich gegen Beleidigungen nicht einmal wehren können.
    Sie verließ die Medo-Sektion und kehrte in den Trividsaal zurück.
    Die Tolkanderschiffe begannen auszuschwärmen, um die Hauptwelt von allen Seiten gleichzeitig angreifen zu können. Inzwischen hatte sich die Abwehrflotte der Unither von Matjuula formiert und setzte zu einem Angriff auf den weit überlegenen Gegner an.
    Sechzig Unitherschiffe, noch nicht einmal von der neuesten Bauart - ein Insert mitten in der Hauptbildfläche gab einen knappen statistischen Überblick über Typen und Bewaffnung -, rückten vor. Eine Reportersonde jagte hinterher, pickte einzelne der Schiffe heraus und blendete Photographien der Kommandanten ein, nicht anders, als würde eine Mannschaftsaufstellung bekanntgegeben.
    „Sind die wahnsinnig geworden?" fragte Daniela fassungslos. „Was soll das alles?"
    „Moderner Journalismus", kommentierte Kim Chun Kee zynisch. „Objektiv, präzise und völlig teilnahmslos bis zum letzten Augenblick, wie man es auf den Reporterschulen lernen kann."
    Daniela wünschte insgeheim, die Unitherschiffe wären noch älter, als sie ohnehin schon waren. Bei niedrigeren Beschleunigungswerten wäre der Zusammenprall der beiden Flotten um einige Minuten verzögert worden. So aber ...
    Ein Aufschrei ging durch den Raum.
    „Da! Sie kommen! Hilfe kommt! Matjuula wird geholfen!"
    Auf der Graphik tauchten neue Punkte auf, und an der Farbe konnte man sehen, daß es befreundete Schiffe waren.
    Wieder öffnete ‘sich ein Bildschirmfenster, um die Typen der ankommenden Schiffe darstellen zu können.
    „Diskusraumer!" stöhnte Kim Chun Kee auf. „Schiffe der Blues."
    „Und nur einhundert Einheiten", knirschte Borgon. „Das ist also die Hilfe vom Forum Raglund. Zur Hölle mit ihm!"
    Es sah ganz danach aus, als würde sein Wunsch zum Teil schon innerhalb der nächsten Minuten in Erfüllung gehen.
     
    5.
     
    „Warum trefft ihr Idioten nicht?" gellte Borgons verzweifelter Schrei durch den Trividsaal, der bis auf den letzten Platz gefüllt war. „So wehrt euch doch!"
    Es war keine Raumschlacht, jedenfalls keine von dem Typus, der in Filmen vorgeführt wurde. Es war ein grausames Massaker.
    Die Reportersonde hatte sich mitten ins Geschehen geschlichen; alle Ortungssysteme arbeiteten und lieferten ihre Bilder. Dennoch waren die Vorgänge nur schwer zu erfassen.
    Die Schiffe schwirrten durcheinander wie ein Mückenschwarm, so schnell, daß man Freund und Feind nur anhand der farblichen Kennung unterscheiden konnte. Die unithischen Einheiten und die Blues feuerten aus allen Rohren, aber sie erzielten kaum einen Treffer.
    Auch die Sonde hatte ihre Schwierigkeiten mit den Tolkandern. Während sie die Einheiten der Verteidiger meist sehr präzise in ihrer Graphik darstellen konnte, lieferten sie von den Tolkanderschiffen nur flirrende und verschwommene Bilder. Wenn diese Darstellung in etwa den tatsächlichen Verhältnissen entsprach, war es nicht verwunderlich, daß die Verteidiger nicht trafen.
    Daniela hatte sich für Waffentechnologie nie interessiert. Sie wußte aber immerhin, daß Waffenstrahlen - ausgelöst von Impulsgeschützen, Blasterkanonen, Desintegratoren und anderen - ihr Ziel schon recht präzise treffen mußten, um Wirkung zu erzielen. Und das war alles andere als leicht.
    Das feuernde Schiff bewegte sich, das angegriffene ebenfalls. Normalerweise ortete der. Angreifer seinen Gegner, berechnete dessen Kurs, ebenso seinen eigenen und sorgte dann dafür, daß so geschossen wurde, daß der Strahl und das feindliche Schiff sich irgendwo im Raum trafen. Selbst beim Einsatz von hochmodernen Ortungsund Feuerleitsyntroniken konnte es leicht vorkommen, daß der Waffenstrahl sein Ziel um einige wenige Kilometer verfehlte. Bei Gefechten auf eine Distanz von mehreren Lichtsekunden auch die voraussichtliche „Laufzeit" des lichtschnellen Waffenstrahls mußte berücksichtigt werden - waren selbst winzige Abweichungen geeignet, die Strahlschüsse am Ziel vorbeischießen zu lassen. Bei einer Distanz von einer Million Kilometer entsprach ein Fehlschuß von drei Kilometern einer Abweichung von nur 0,003 Promille.
    Dies alles galt unter der Voraussetzung, daß die Ortung präzise maß und die Feuerleitsyntronik richtig rechnete. Letzteres war selbstverständlich, aber mit dem Orten schienen die

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