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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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welchen Kategorien denke ich denn?
    Ein ovales Insert tauchte auf. Ein markantes Frauengesicht in der Uniform der LFT-Flotte. Sie war auffallend jung, diese Frau. Dunkle Haare, ein schmales Gesicht mit grünen Augen. Sie lächelte sogar, wenn auch recht grimmig.
    „Macht den Ton wieder an!"
    Die Frau bewegte die Lippen, und ein paar Sekunden danach war ihre Stimme zu hören. Unter dem Gesicht tauchte ein Schriftzug auf.
    LFT-Flottenfrequenz.
    Offenbar hatte es das Reporterschiff geschafft, sich in die allgemeine Funkverbindung der LFT-Flotten einzuklinken.
    „... Planeten abzuschirmen. Denkt an den Tangle-Scan der Neezer und paßt auf. Sicherheitsabstand wahren. Wir brauchen lebende Kämpfer, keine toten Helden. Wir werden uns derweil um die Eloundar-Schiffe mit dem Vivoc kümmern."
    Kommandant Herge Torrens erschien als Schrift unter dem Frauengesicht.
    „Tangle-Scan, Vivoc, Eloundar, Neezer ... Was heißt das alles?" fragte Daniela kopfschüttelnd. „Das ist alles so ... so unwirklich."
    „Leider ist es das nicht, Nkosikazi", antwortete Kim Chun Kee leise. „Es ist die bitterste Wirklichkeit.
    Aber wenigstens besteht jetzt Hoffnung."
    Borgon knirschte laut mit den Zähnen und schlenkerte mit Kopf und Rüssel hin und her.
    „Erst lassen uns die eigenen Leute im Stich, und dann kommen ausgerechnet die Scheiß-Terraner, um uns herauszuhauen ... Mann, was für eine Welt!"
    „Ein bißchen freundlicher könntest du schon über die LFT reden", verwahrte sich Daniela.
    Borgon wandte den Kopf zu ihr und stierte sie gereizt an, dann grinste er wütend.
    „Du wirst es nicht glauben, Terraweib", grollte er. „Aber das war freundlich!"
    Daniela antwortete nicht. Wie so viele, wenn nicht sogar fast alle auf Kataora, hatte auch Borgon seine Geschichte und vielleicht private Gründe für seinen Haß auf die LFT und die Terraner.
    Die LFT-Flotte warf sich den Tolkandern entgegen, die ihren Vormarsch unbeirrt fortsetzten.
    Vielleicht hatte der Koreaner recht, vielleicht war das die Rettung für Matjuula. Die Schiffe der LFT waren mit das beste und stärkste, was sich in der bekannten Milchstraße finden ließ. Wenn es eine militärische Macht gab, die den Tolkandern Paroli bieten konnte, dann war es die LFT mit ihren Schiffen, die dem Oberkommando von Cistolo Khan unterstanden.
    „Jawohl!" brüllte Borgon auf und schwang die Fäuste. „Gebt es ihnen, macht sie fertig!"
    Daniela schüttelte den Kopf und senkte den Blick. Wie konnte man nur eine derartige Begeisterung bei einem solchen Geschehen an den Tag legen? Dies war Krieg, Massentötung, und kein sportlicher Wettbewerb.
    Aber dann wurde ihr bewußt, daß sie in den gleichen Kategorien dachte und empfand wie der Unither, nur daß sie dieser Kampf nicht so persönlich und so nahe anging. Und daß ihr Abscheu vor Kampf und Gewalt mit einer gehörigen Portion Überheblichkeit Hand in Hand ging. Was, wenn die Tolkander sich nicht Matjuula ausgesucht hätten, sondern die wenig bekannte und unbedeutende Welt Kataora? Oder gar Terra?
    In dem Saal, die Galaktiker standen dicht an dicht, wurde es lauter. Wieder feuerte die Menge die Flotte der Verteidiger an, und das Getose wurde lauter, als sich die ersten Erfolge abzeichneten.
    „Ich hab’s gewußt!" schrie Kim Chun Kee, und seine dunklen Augen leuchteten. „Gegen Transformkanonen sind die Tolkander machtlos. Ah, sie haben sich verkalkuliert, jetzt wird es erst richtig ernst.
    Los, Leute, gebt ihnen Zunder!"
    Daniela wurde, zu ihrem eigenen Erstaunen, ruhiger und ruhiger. Es war, als lege sich über ihre Emotion eine Scheibe aus Milchglas, die sie alles mit größerer Gelassenheit und Gleichgültigkeit betrachten ließ.
    So entging ihr auch nicht, daß die Terraner mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten wie die Unither und die Blues. Selbst die gefürchtete Waffe der LFT, die Transformkanone, die atomare Sprengladungen im Gigatonnenbereich verschießen konnte, versagte angesichts der Nicht-Ortbarkeit der Tolkanderschiffe. Nur wenn ein Liga-Schiff einer anfliegenden Tolkandereinheit eine ganze Taube von detonierenden Ladungen in die Flugrichtung legte, war ein Abschuß möglich. Er endete in jedem Fall mit der völligen Vernichtung des Schiffes.
    Aber dazu, Daniela stellte es mit großer Nüchternheit fest, mußte sich das betreffende LFT-Schiff ausschließlich auf diesen einen Gegner konzentrieren und sämtliche Geschütze nur auf ein Ziel richten. Die Tolkander hingegen verschossen Salven in alle Richtungen, und

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