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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zur Oberfläche, nicht ein Piepser. Kein Funk, keine Leitung funktioniert mehr. Das ist doch nicht normal."
    „Nichts ist nach einem solchen Unfall normal", widersprach Kim Chun Kee philosophisch. „Abgesehen davon was heißt das eigentlich, normal?"
    „Wollen wir jetzt eine erkenntnistheoretische Debatte führen?" fragte Daniela matt.
    Sie hatte sich einen Tranquilizer injizieren. lassen, um ihre aufgeputschten Nerven wenigstens halbwegs unter Kontrolle zu bekommen. Matjuula gehörte seit einigen Stunden der Vergangenheit an, und Borgen lag in einem künstlich herbeigeführten Tiefschlaf. Man konnte sich auf Sohle achtzehn wieder den eigenen Problemen zuwenden.
    Oder ...?
    „Was geht dir im Kopf herum, Nkosikazi?"
    „Kee, altes Schlitzauge, hör auf mit dem Unfug. Ich habe ... wir haben jetzt Wichtigeres zu tun als herumzubalzen. Zum letzten Mal - ich bin an dir zur Zeit nicht interessiert. Kapiert?"
    „Kapiert", antwortete Kee und lächelte zufrieden. „Zur Zeit will ich auch nicht mehr."
    Er betonte auffällig die beiden Worte zur Zeit, als könne er daraus geheime Informationen ablesen, aber Daniela ging darüber hinweg.
    „Hältst du es für möglich, daß die Tolkander auch Kataora angegriffen haben?"
    „Angegriffen haben? Vergangenheitsform?"
    „Ja. Stell dir vor, wir wären in einem Bergwerk auf Matjuula, ebenso von der Oberfläche abgeschnitten wie hier. Würden wir von dem Überfall dann überhaupt etwas mitbekommen?"
    Kim Chun Kee runzelte die Stirn.
    „Möglicherweise nicht", gab er zu. „Aber ich bitte dich - ausgerechnet Kataora? Diese Welt ist im galaktischen Maßstab unbedeutend, keine lohnende Beute für die Tolkander."
    „Oh", giftete Daniela sarkastisch. „Du kennst nicht nur meine Psyche, sondern auch diejenige der Tolkander. Was, bitteschön, ist an Matjuula so bedeutend, daß sich ein Angriff lohnt? Welche Beute gedenken die Tolkander dort zu machen?"
    Kee hatte sofort eine Antwort parat.
    „Sklaven", sagte er. „Das einzige, was Matjuula von tausend anderen Welten ähnlichen Zuschnitts unterscheidet, ist die Tatsache, daß dort zwei Milliarden Unither leben. Jetzt vielleicht ein paar Millionen weniger, hoffentlich, aber die Masse hat sich ganz bestimmt nicht in Sicherheit bringen können. Sie sind noch dort, unter tolkandischer Herrschaft."
    „Sie leben noch? Glaubst du wirklich daran?"
    Kee zuckte mit den Achseln.
    „Was sonst?" fragte er zurück. „Was hätten die Tolkander von zwei Milliarden Leichen? Daniela, kein Volk bringt einfach ein anderes Volk um. Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Es ist unethisch, unlogisch und vor allem unwirtschaftlich. Ich weiß zwar nicht, was so ein Tolkander in seinem Kopf hat - falls er überhaupt einen Kopf hat ... kann natürlich auch eine Sie sein, die Tolkanderin ... Hmm, vielleicht wollen sie die Unither zu ihren Liebessklaven machen?"
    „Kannst du eigentlich auch an etwas anderes denken, außer an Sex?"
    Kee dachte nach.
    „Theoretisch möglich", gab er dann feixend zu. „Aber nicht in deiner Gegenwart."
    Daniela holte aus. Kee duckte sich und hob abwehrend die Hände.
    „Nicht schlagen!" winselte er. „Nicht schon wieder schlagen ..."
    Daniela ließ die Hand sinken.
    „Findest du deine Bemerkungen nicht selbst reichlich unpassend oder geschmacklos?" fragte sie ernst.
    Kee nickte.
    „Zugegeben", sagte er. „Die Unither werden es nicht erfahren, und mir hilft es, nicht restlosdurchzudrehen. Okay, genug davon! Sollen unsere Kinder eigentlich Kee oder M’Puno heißen?"
    „Du bist unmöglich", sagte Daniela und lächelte schwach.’ Sie hatte Kee, wenigstens in diesem Punkt, durchschaut. Er erlaubte sich diese Dreistigkeiten, um ihre Gedanken, notfalls durch gewaltsame Albernheiten, aus den Geleisen zu werfen, in die sie sich während der letzten Stunden förmlich eingegraben hatten. Und das war ihm auch gelungen.
    „Wir machen es von der Farbe abhängig, einverstanden? Müßte eine sehr interessante Mischung ergeben."
    Daniela hob abwehrend die Hand.
    „Laß uns zum Ernst zurückkehren! Du meinst, auf Kataora sind wir sicher?"
    „Vor den Tolkandern bestimmt. Im Ernst, sie werden für ihre Aktionen, so brutal sie auch sein mögen, wenigstens in ihren Augen vernünftige und nachvollziehbare Gründe haben. Wahrscheinlich brauchen sie billige Arbeitskräfte."
    „Es gibt doch Roboter! Die Tolkander werden doch garantiert eine robotisierte Industrie haben! Schiffe dieser Art werden schließlich nicht von Hand

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