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1821 - Invasion der Igelschiffe

Titel: 1821 - Invasion der Igelschiffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns das vorstellen. Wir haben nur einen Bruchteil der Sonnen und Systeme erkundet. Aber eine technisch so hochstehende Großmacht, wie es die Tolkander offenbar sind, hätte sich vor uns nicht Jahrtausende lang verstecken können. Wir können ihre Schiffe orten, mit großen Problemen, aber grundsätzlich können wir das.
    Also hätten wir sie auch früher schon das eine oder andere Mal entdecken müssen. Nein, ich glaube, sie kommen von weither."
    „Aber warum? Was wollen sie von uns?"
    Kee zuckte die Achseln. Nach Späßen und Anzüglichkeiten war ihm jetzt offenbar nicht mehr zumute.
    „Keine Ahnung. Vielleicht bekommen wir es heraus, wenn wir sie geschlagen haben. Vielleicht, wenn sie uns geschlagen haben. Vielleicht auch nie. Es ist im Grund völlig gleichgültig. Wenn mich ein Löwe anspringt, um mich aufzufressen, hat er aus seinem Blickwinkel durchaus verständliche und nachvollziehbare Beweggründe. Aber ich werde mich einen Dreck um seine Rechtfertigung scheren und mich zur Wehr setzen.
    Und wenn es nicht anders geht, werde ich den Löwen eben töten, wenn ich kann - bevor er es mit mir tut. So einfach ist das."
    Daniela nickte und stand auf.
    „Wir müssen mit den Leuten reden", sagte sie. „Eine Strategie entwerfen, was wir tun wollen."
    Kee runzelte die Stirn.
    „Was sie dir sagen werden, kann ich dir jetzt schon verraten", verkündete er. „Es wird ganz einfach sein - hol uns hier raus!"
    Daniela gab ihm keine Antwort.
    Die beiden Galaktiker verließen Danielas Appartement und gingen zur Trividhalle.
    Sie war gerammelt voll, und abermals lief ein Schlachtengemälde auf der großen Projektionswand ab.
    Es war bedrückend still im Raum. Die Menschen starrten bleich und schweigend auf das Szenarium.
    „Azgola", wurde Daniela aufgeklärt. „Eine Arkonidenkolonie. Sie hatten keine Chance ..."
    „Was heißt das?" fragte Daniela. „Das Kristallimperium?"
    „Arkon scheint seine Flotte ausschließlich zum Schutz der Zentralwelten einsetzen zu wollen. Nur eine Handvoll Schiffe haben sie nach Azgola geschickt. Es hat nicht einmal zehn Minuten gedauert, dann waren sie weggefegt. Neezer und Gazkar haben sie überrannt, der Planet ist in den Tangle-Scan gehüllt worden, und jetzt sind die Eloundarschiffe dabei, ihr verdammtes Vivoc auszuladen ..."
    Der Mann, ein bulliger Ferrone, sprach ruhig und gelassen, und er benutzte die rätselhaften Begriffe mit einer Selbstverständlichkeit, als wisse er ganz genau Bescheid.
    „Also offenbar nicht nur Raglund, sondern auch das Kristallimperium", konstatierte Kim Chun Kee bitter. „Dann ist irgendwann die LFT dran, darauf wette ich."
    „Pah", sagte der Ferrone. Er stammte von einem Planeten der Wega, nur etwas mehr als zehn Lichtjahre vom Solsystem entfernt, also mitten im Herzen der LFT. „Was willst du einsetzen? Geld? Oder deinen Kopf?
    Beides ist jetzt nicht mehr viel wert. Wenn ihr mich fragt, dann sitzen wir alle miteinander tief in der ..."
    „Stell den Ton ab!" sagte Daniela laut. „Wir müssen reden."
    Einige Augenblicke später war es ruhig geworden in der Halle. Die Luft war nicht besonders gut. Sie roch nach Angstschweiß, und darüber lag ein Hauch von hochprozentigem Alkohol.
    „Die Frage ist die gleiche wie gestern", sagte Daniela laut. „Was unternehmen wir hier auf - besser gesagt: unter - Kataora? Kee ist der Meinung, Kataora sei viel zu unwichtig, um angegriffen zu werden, und dem stimme ich zu. Folglich sind wir hier in Sicherheit ..."
    „Vorläufig", fiel ihr der Ferrone ins Wort. „Aber nicht für alle Ewigkeit. Rechne einfach nach: einhunderttausend Schiffe, macht fünfzig Angriffsflotten. Für Matjuula und Azgola haben sie nur ein paar Stunden gebraucht. Wenn sie wollen, sackt Jede Flotte pro Tag zwei bis drei Welten ein. Macht zwischen hundert und hundertfünfzig bewohnte Planeten am Tag. Ich habe es nachgerechnet, ganz einfach. Macht in einem Monat drei- bis viertausend Welten, und in einem Jahr zwischen dreißig- und vierzigtausend. Im Klartext: Selbst wenn wir die unwichtigste Welt in der Milchstraße wären,- sind wir in ein paar Monaten fällig.
    Tut mir leid, aber deine nächste Geburtstagsfeier wird wohl ausfallen."
    Das Schweigen wurde nach diesen Worten noch bedrückender.
    „Gut gebrüllt", klang Kim Chun Kees Stimme auf. „Die Terraner nennen so etwas eine Milchmädchenrechnung. Frag mich nicht, was das ist, ein Milchmädchen, vielleicht eine Art Amme, und was die mit Mathematik zu tun hat, weiß ich nicht. Jedenfalls

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