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1825 - Kampf um Trieger

Titel: 1825 - Kampf um Trieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausweitete. Eine Schleuse, mehr als zehn Meter über dem Boden, öffnete sich in einem der Wracks.
    Nein, das ist kein Wrack, registrierte ich. Die atomaren Schneidbrenner hatten sich noch nicht in die matte, bronzefarbene Außenhülle gefressen. Dieses Schiff, wenn es auch im Aussehen dem Schrott kaum nachstand, war intakt.
    Das Licht in der Mannschleuse erlosch. Gleich darauf polterte etwas aus der Höhe herab, klatschte gegen die Stahlplatten und pendelte langsam aus. Eine Strickleiter. Nicht die schlechteste Alternative, wenn es darum ging, überflüssige Energieemissionen zu vermeiden.
    A-Betchaga griff als erster nach den Kunststoffsprossen und hangelte mit unglaublicher Geschicklichkeit nach oben. Aber während sich ihm hilfreiche Arme entgegenstreckten, mußten Bully und ich uns selbst über den Rand nach innen ziehen.
    Dumpf knirschend fiel das Außenschott zu. Eine betäubende Wolke aus dem Aroma von Schmierstoffen und Ozon hüllte uns ein.
    Bully rümpfte die Nase. „Stützmasse", raunte er. „Ich spendiere Gucky einen Berg Mohrrüben, wenn da nicht irgendwo Stützmasse austritt."
    A-Betchaga blickte uns mit undefinierbarem Gesichtsausdruck an. Betroffenheit, Zorn und eine Art Todessehnsucht mischten sich darin.
    „Willkommen an Bord der TRONTTER", sagte er. „Das Schiff steht nun zu meiner Verfügung."
    Die Bezeichnung „Schiff" war übertrieben. Das erkannte ich schon in der Mannschleuse und dem angrenzenden Korridor. „Kahn" wäre die weitaus zutreffendere Bezeichnung gewesen. Die außen aufgeschweißten schwarzen Metallplatten, die dem Rumpf das Aussehen eines Flickenteppichs verliehen, störten mich nicht einmal. Wenn es darum ging, ein flugfähiges Raumschiff zu finden, mit dem wir Zentrifaal-Zentrum verlassen konnten, durften wir nicht wählerisch sein. Auch der von Mikrometeoriten und kosmischer Materie aufgerauhte Rupf war typisch für ein altes Schiff. Aber der Rost, der im Innenbereich längst die Farbe ersetzte und beinahe schon die Wände zusammenhielt, war erschreckend.
    „Au weia", entfuhr es Bully.
    Ich sah, was in ihm vorging - im ersten Moment hielten sich Nostalgie und Erschrecken die Waage.
    Doch das Pendel schlug aus. Nach der Seite, die uns riet, auf Experimente zu verzichten.
    „Mit dem Schiff zu fliegen ist wie russisches Roulette mit sechs Patronen in der Trommel", stellte Reginald Bull äußerst sachlich fest.
    Natürlich verstand A-Betchaga nicht, wovon er redete. Und Bully verzichtete auf eine Erklärung. Statt dessen rüttelte er an einer der vielen Rohrleitungen, die unter der Decke verlegt waren. Rost regnete auf uns herab.
    „Wir starten", sagte A-Betchaga. „Sobald die Gelegenheit günstig ist."
    G-Karom, der sich zuletzt im anderen Gleiter befunden hatte, hatte den Namen des Schiffes erwähnt.
    Offenbar war die Rostpyramide mehreren von A-Betchagas Vertrauten bekannt gewesen. Ich schloß daraus, daß unser Start bald bevorstand. Er würde kaum riskieren, in seiner letzten Zuflucht von Leuten der GEDEONTA aufgespürt zu werden.
    Bully zuckte in einer schicksalsergebenen Geste mit den Achseln.
     
    *
     
    Für A-Betchaga konnte es auf Z-Z keine Zukunft geben. Der Versuch einer unblutigen Konterrevolution war gescheitert.
    Er fragte nicht, welche Beweggründe seinen ehemaligen Sicherheitschef dazu getrieben hatten, mit A-Caliform gemeinsame Sache zu machen, der Punkt war für ihn abgehakt und vergessen. Nur der Schock darüber, daß ein Angehöriger seines eigenen Clans zu einer solchen Handlungsweise fähig gewesen war, saß tief und war auch für uns, nach allem, was wir bislang über den Zusammenhalt innerhalb der Clans gelernt hatten, unverständlich.
    A-Betchagas letzte Verbindungsleute schwiegen. Die Vermutung lag nahe, daß A-Caliform von B-Padrista genügend Hinweise erhalten hatte, um alle noch unentdeckt gebliebenen Verstecke auszuheben.
    Vielleicht sogar die TRONTTER?
    Wir waren dreiundzwanzig an Bord, wobei die Zentrifaal den verschiedensten Clans angehörten. Alle zählten zu ABetchagas engem Vertrautenkreis, wenngleich wir nur den einen oder anderen bisher zu Gesicht bekommen hatten. Niemand stellte uns vor, aber dazu war auch nicht die Zeit. Hektisch liefen die Startvorbereitungen an.
    Auf dem Weg in die Leitzentrale wurde Bullys Gesicht immer länger. Der Dicke war sichtlich erschüttert.
    „Sagen wir es einfach so", raunte er mir zu, „das ist kein Raumschiff, eher schon eine fliegende Kiste.
    Immer vorausgesetzt, das Ding erhebt sich wirklich in

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