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1826 - Das Nebelheer

1826 - Das Nebelheer

Titel: 1826 - Das Nebelheer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Stille einer einsamen Gegend.
    Die Reiter hatten sich verzogen. Wahrscheinlich schützte der Nebel sie und sie warteten auf eine günstige Gelegenheit, um wieder zurückkehren zu können. Oder auch nicht.
    Und was hatten sie überhaupt vor? Woher kamen sie? Das waren die Fragen, die mich beschäftigten. Leider gab es keine Antworten auf sie.
    War es richtig, dass ich draußen wartete? Oder ging ich besser wieder ins Haus, um dort zu warten, bis sich die Reiter wieder auf der Leinwand zeigten?
    Ich konnte aber auch draußen Wache halten, und das war mir eigentlich lieber.
    Wenn der Rover schon in der Nähe stand, wollte ich ihn zumindest benutzen. Ich setzte mich hinein. So hatte ich nicht nur einen guten Beobachtungsplatz, sondern auch einen Ort, an dem ich kaum entdeckt wurde.
    Und jetzt hieß es warten.
    Kaum saß ich eine Viertelstunde im Rover, verspürte ich auch schon Müdigkeit, die mich überschwemmte, sodass mir fast die Augen zufielen. Dagegen musste ich etwas tun. Ich hätte aussteigen oder das Fenster öffnen können, ich entschied mich für die zweite Möglichkeit. Die Scheibe glitt nach unten. Den Wagen hatte ich mit dem Heck zur Hauswand hin geparkt. So kam ich besser weg, wenn es sein musste, und ich hatte so auch den besseren Überblick.
    Auch die frische Luft konnte meine Müdigkeit nicht vertreiben. Beim dritten Gähnen schimpfte ich mich selbst aus, schüttelte den Kopf und verließ den Wagen.
    Ich blieb neben dem Rover stehen. Ein paar Turnbewegungen sorgten dafür, dass ich wieder in Form kam und die bleierne Müdigkeit verschwand.
    Zum Haus schaute ich auch zurück. Dabei drehte ich mich um und fand alles in Ordnung. Hinter der Scheibe zum Arbeitszimmer war es hell. Jane und Marian Drake hielten sich dort auf, und ich fragte mich zum wiederholten Mal, was dieser Mann allein in einem so großen Haus verloren hatte. Meines Erachtens musste er eine bestimmte Vergangenheit haben, sonst wären bestimmte Dinge nicht vorgefallen.
    Ich änderte meine Blickrichtung erneut und sah wieder in die entgegengesetzte Richtung. Da war der Wald, da standen die Bäume. Ich sah auch den Weg, der zur Straße führte, und ich sah noch etwas.
    Nebel!
    Im ersten Moment war ich mir nicht sicher, ob sich in einer bestimmten Entfernung Dunst ausgebreitet hatte. Es konnte auch eine Täuschung gewesen sein. Ich konzentrierte mich weiterhin auf das Geschehen, und dann atmete ich auf.
    Ja, das war kein Irrtum gewesen. Dort wo der Wald begann, tat sich etwas. Es gab keine schnelle Bewegung, aber es war eine Veränderung, die mir aufgefallen war.
    Ich sah, dass sich dort bleiche Schwaden ausbreiteten. Zugleich stieg der Nebel in die Höhe und etwa eine Minute später glaubte ich, dass er sich in meine Richtung bewegte.
    Aber er war nicht mehr allein. In der Dunkelheit wirkte der Nebel recht hell. Ich schaute hinein in sein Zentrum und entdeckte dort eine Bewegung.
    Ein Reiter erschien.
    Keine Täuschung. Kein Irrtum.
    Jetzt wurde es spannend.
    Der Reiter drehte sein Pferd um die Hand. Unwillkürlich hielt ich den Atem an, denn jetzt sah ich nicht nur einen Reiter, sondern zwei. Der Nebel schluckte ihre Geräusche, und doch konnte ich ihren Weg verfolgen.
    Erst hatte ich gedacht, dass sie auf mich zureiten würden, doch das war nicht der Fall. Ich litt unter einer optischen Täuschung. Sie ritten nicht auf mich zu, sondern schwenkten zur Seite hin ab, um eine andere Position zu erreichen.
    Warum bewegten sie sich weg von mir?
    Ich konnte sie schlecht fragen, war aber neugierig geworden und wollte es wissen. Die beiden Reiter bewegten sich sehr langsam. Sie hatten Zeit und gerieten bald dorthin, wo der Wald anfing.
    Ich stand noch immer neben meinem Rover und dachte über die Reiter nach. Sie hatten sich so verhalten, als hätten sie ein Ziel, und genau das machte mich neugierig. Ich wollte wissen, was das Ziel der beiden Reiter war.
    Ich entschied mich, mit dem Rover zu fahren.
    Einsteigen, starten. Dann im Schritttempo fahren und versuchen, die beiden Reiter so lange wie möglich im Auge zu behalten.
    Ich schaltete das Licht an und fuhr langsam. Die Scheinwerfer leuchteten in den Wald hinein, doch gegen den Nebel hatte auch das helle Fernlicht nicht viele Chancen.
    Aber ich hatte Glück gehabt und eine gute Stelle erreicht. Der Wald lag zum Greifen nahe, ich sah den Dunst, der die Stämme umspielte.
    Ich stieg aus. Wenn ich etwas erreichen wollte, musste ich zu Fuß weiter. Es war zwar kein Vergnügen, in den Wald zu

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