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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denn sie waren ja höchstens 20 Tage alt.
    Wie war es möglich, daß so junge Wesen schon Bröhn sprechen konnten?
    Varquasch bemerkte mein Erstaunen.
    „Ja; ja", brummte er. „Sie lernen schnell. Ich hoffe nur, daß sie auch so schnell Gehorsam lernen."
    „Wo sind die anderen?" wollte ich wissen.
    Statt einer Antwort deutete der Raubyner auf seine Brust. Also befanden sich vier Junge im Beutel des Elefantenartigen.
    Plötzlich hüpften sie alle heraus. Sie tobten durch die Bugzentrale, und jeder jagte jeden. Da sie untereinander aber nahezu ebenbürtig waren, konnte jedes Junge jedem Angriff ausweichen.
    „Aufhören!" brüllte Varquasch. „Ihr dürft euch nicht gegenseitig umbringen. Benehmt euch wie ich und verhaltet euch still!"
    Immerhin, sie gehorchten.
    Viel wußte ich über Varquasch und seine Nachkömmlinge noch nicht. Wir waren jetzt drei Tage unterwegs und entfernten uns immer weiter vom Arsenal der Baolin-Nda in Richtung der Galaxis Bröhnder.
    Der Koloß hatte zwar angekündigt, daß er mir seine Geschichte erzählen wollte, die Geschichte, wie er zu den Mördern von Bröhnder gelangt war, aber dazu war es noch nicht gekommen. Ich hatte nur erfahren, daß er sich als Raubyner bezeichnete. Außerdem hatte er mir die Namen seiner Nachkömmlinge genannt: Lanagh, Scheep, Kjaiup, Filibin und Orgellot.
    - Die Namen bedeuteten mir wenig, denn noch sah für mich einer so aus wie der andere. Vielleicht würde sich das ändern, wenn sie größer wurden. Schon jetzt hatten sie alle fünf zusammen kaum noch Platz mehr im Beutel ihres Vatermutters.
    „Es ist stinklangweilig hier", beklagte sich einer von ihnen. Ich vermutete, daß es sich um Filibin handelte. „Nichts zum Umbringen, nichts zum Zerstören. Und nichts zu fressen, und nichts zu spielen."
    „Ihr habt genug zu futtern bekommen", blieb Varquasch hart. „Sucht euch gefälligst eine harmlose Beschäftigung."
    „Harmlose Beschäftigungen sind blöd und öd." Das war ganz eindeutig Lanagh. Ich erkannte seine Stimme wieder.
    „Find’ ich auch." Die Stimme dieses Raubyners klang wieder etwas anders. Vielleicht würde ich es lernen, sie an ihren Stimmen zu unterscheiden. „Warum dürfen wir Alaska nicht zerschnipseln? Das wäre ein Spaß!"
    „Was wißt ihr kleinen Dummköpfe schon?". sagte ich.
    Varquasch schien etwas hilflos zu sein. Er war die Gutmütigkeit in Person. Und die Charakterzüge seiner Jungen paßten gar nicht zu ihm. „Wir befinden uns in einem Raumschiff im Weltall", erläuterte ich. „Ihr müßt auf einen für euch geeigneten Planeten gebracht werden. Nur dort könnt ihr normal leben. Und der einzige, der euch zu einem Planeten bringen kann, bin ich. Denkt immer daran: Wenn ihr mir nur ein Haar krümmt, seid ihr verloren."
    „Pah!" machte Lanagh. Er schien von allen die meiste Dreistigkeit zu besitzen. „Wenn ich dir schon nichts tun darf, kann ich dann wenigstens die gräßliche Hülle zerstückeln, in der du steckst?"
    „Nein", widersprach ich heiser.
    Die Worte des kleinen Raubyners hatten mich aber wieder schmerzlich an meine Situation erinnert. Ich steckte in einer Haut Kummerogs; eine verzwickte Situation, außerdem überhaupt nicht angenehm.
    „Wir müssen deine Horde beschäftigen", wandte ich mich an Varquasch.
    „Das glaube ich auch. Ich muß eben viel Erziehungsarbeit leisten, aber das kann noch viele Tage dauern."
    „Beschäftigen ist gut", meinte einer der Kleinen. Er besaß fast die gleiche dunkle Stimme wie Varquasch.
    „Wer bist du?" fragte ich.
    „Orgelloc."
    „Paßt mal alle auf!" Ich ergriff die Initiative. „Für jeweils eine Wachperiode ist einer von euch der Anführer. Die anderen müssen ihm gehorchen. Für heute bist du es, Orgelloc. Morgen teile ich einen anderen ein."
    „Wir nehmen von dir keine Befehle an", widersprach der Raubyner.
    „Doch, doch!" beeilte sich Varquasch. „Ich sage euch, daß ihr Alaska gehorchen müßt. Und ihr werdet es tun. Wer ungezogen ist, kommt in den Beutel und darf nicht an der Erfüllung der Aufgabe teilnehmen."
    Das Argument schien zu ziehen, denn plötzlich wurden sie ganz ruhig.
    „Wir sind einverstanden", behauptete Orgelloc. Aber sehr überzeugend klang das nicht. „Worin besteht die heutige Aufgabe?"
    Mein Mißtrauen dieser Bande gegenüber, von der mich jeder jederzeit umbringen konnte, war ungebrochen.
    Varquasch blickte mich fragend an. Er schien mich voll zu unterstützen, um der wilden Fünf etwas Disziplin beizubringen, aber er war dennoch

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