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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Händen.
    „Wir haben alles abgesucht", sagte er, „aber von Tumed gibt es nur eine Spur, und zwar diese."
    Er ließ das Kleidungsstück auf den Boden fallen. Es war Tumeds Jacke. Sie war unbeschädigt.
    „Wo habt ihr das gefunden?" wollte ich wissen.
    „Vor der Beerdigungsschleuse", entgegnete Orgelloc.
    „Er hatte die Schrecken der letzten Tage nicht verkraftet", stellte ich betroffen fest. „Und den Freitod gewählt."
    Orgelloc verschwand ohne ein weiteres Wort im Beutel seines Vatermutters. Ich hörte noch eine Weile die Stimmen seiner Brüder, die sich gegenseitig bezichtigten, zuviel Platz zu beanspruchen.
    Es kehrte erst dann Ruhe ein, als Varquasch ein Machtwort sagte.
    Ich warf die Jacke Tumeds in eine Ecke und lehnte mich nachdenklich in meinem Sessel zurück.
    Der kleine Pirat war also tot.
    Und ich war wieder ein Stückchen einsamer geworden.
    Für einen Moment blitzte in mir der Gedanke auf, daß der Freitod auch für mich einmal der letzte Ausweg sein könnte.
    Varquasch riß mich aus dieser seltsamen Überlegung.
    „Haben wir jetzt ein wenig Zeit, um über mich zu sprechen?" fragte er.
    „Nur zu, mein Freund", munterte ich ihn auf.
     
    2.
     
    Raubyn ist der Name des Planeten, auf dem ich vor etwa 200 Raubyn-Jahren geboren wurde. Wo diese Welt innerhalb von Bröhnder liegt, das weiß ich nicht. Mein Vatermutter hat mir nie etwas davon erzählt bis zu dem Tag, an dem ich verstoßen wurde. Wahrscheinlich sind solche Kenntnisse in meinem Volk gar nicht vorhanden.
    Früher muß das anders gewesen sein, aber seit vielen Generationen lebten wir einfach und beschaulich und eng verbunden mit der Natur. Forscher und Wissenschaftler gab es vielleicht früher einmal. So etwas lernte ich erst bei anderen Völkern kennen.
    Ich weiß zwar, daß Angehörige meines Volkes auch auf anderen Planeten leben und sich dort vermehren, aber Raubyn ist die Heimatwelt meines Volkes. Daß wir in alle Winde zerstreut wurden, hat einen einfachen Grund. In unregelmäßigen Zeitabständen kommen Fremde mit Raumschiffen nach Raubyn und machen Jagd auf uns. Angeblich bekommt man für einen Raubyner eine Menge Geld.
    Du kennst den Grund, Alaska. Er heißt Liquorac. Dieses Getränk, das aus den Absonderungen unserer acht Körperdrüsen gewonnen wird, ist für viele Bewohner von Bröhnder angeblich lebensverlängernd und stimulierend. Ob es wirklich so ist, weiß ich nicht. Vielleicht handelt es sich nur um ein Gerücht.
    Seit die Maoten, so heißen die Entführer, nach Raubyn kommen, hat sich die Lebensweise meines Volkes geändert. Früher lebten meine Vorfahren in Gemeinschaften, die bis zu tausend Mitglieder zählten. Und die Jungen wurden in dieser Gemeinschaft aufgezogen. Auch soll es Zeiten gegeben haben, in denen meine Urahnen feste Unterkünfte errichteten.
    Wir sind schon lange einfache Wesen und kennen keine Technik, nicht einmal künstliche Bauten. Aber wir sind durchaus intelligent. Meine Vorfahren entwickelten daher einen Plan, um den Raubzügen der Maoten etwas entgegenzusetzen. Wir wurden zu Einsiedlern, und man nennt uns auch die Eremiten von Bröhnder.
    Die oberste Vorschrift in unserem Leben ist die Ausweisung des Nachwuchses. Wenn die Kleinen genügend gelernt haben, müssen sie jeder für sich den Vatermutter verlassen. Das ist etwa nach hundert Lebenstagen der Fall.
    Durch das Eremitendasein haben es die Maoten viel schwerer, Raubyner zu fangen. Früher kassierten sie ganze Stämme oder Herden ein. Heute geht das nicht mehr, denn jeder Raubyner lebt allein. Natürlich trifft man ab und zu einen anderen und tauscht mit ihm seine Erfahrungen aus.
    Angeblich haben die Maoten daher auf anderen Planeten Brüder von mir angesiedelt. Sie werden dort systematisch gezüchtet. Es geht ihnen eigentlich gut, aber die Jungen, die sie irgendwann haben, werden ihnen weggenommen und verkauft.
    Dadurch sind die Raubzüge der Maoten seltener geworden. Dennoch leben meine Brüder auf Raubyn unter einer ständigen Bedrohung. Wie es vielen von uns erging, erfährst du aus meiner Geschichte.
    Es ist eine traurige Geschichte, in der du, Alaska, vielleicht der einzige Lichtblick bist.
     
    *
     
    Es war ein warmer Morgen mitten im Sommer. Ich hatte meine bescheidene Behausung, eine Höhle hoch oben in den Bergen, verlassen, um unten im Tal nach Nahrung zu suchen.
    Noch bevor ich den Steilhang verließ, stieß ich auf Cerkasch, einen Bruder von mir. Ich erkannte ihn schon aus großer Entfernung. Er war auf der Suche nach den

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