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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal angewiesen sein würde.
    Aber ewig würde ich nicht mit ihr leben können. Nein, nicht ewig, nicht einmal ein paar Wochen.
    Gab es eine Art Kompromiß?
    Mir fiel nichts ein.
    Es gab nur zwei Wege. Mit der Haut. Oder ohne sie - und ich würde zum Mörder werden.
    Auch das Cappin-Fragment war in gewisser Weise für mich eine Hilfe gewesen. Besser gesagt, eine wahnsinnbringende Waffe.
    „Darf ich mich in deine Gedanken drängen?" kam die fast schüchterne Anfrage von Kummerogs Haut.
    „Du hast meine Gedanken verfolgt?"
    „Wenn du es zuläßt, verfolge ich sie immer. Aber manchmal schirmst du dich mit deinem enormen Willen so stark ab, daß ich nichts wahrnehmen kann."
    „Was willst du sagen?" Ich empfand es durchaus als angenehm, daß ich einen Dialogpartner hatte, auch wenn er einen Teil der Probleme verkörperte, über die ich mit niemandem - auch nicht mit Varquasch, denn, der war nicht intelligent genug und außerdem zu fremdartig - sprechen konnte.
    „Es tut mir leid", sagte die Haut, „daß ich für dich lästig bin. Aber ich bin so, wie ich bin. Ich kann nichts dafür. Ich habe mich nicht erschaffen."
    „Das klingt ja fast ein bißchen philosophisch", spöttelte ich.
    „Ich habe mich an dich gewöhnt. Ich versuche so zu denken, wie du es tust. Ich weiß, daß ich Kummerog nie wieder dienen kann."
    „Bevor es dazu käme, würde ich dich töten", versicherte ich. „Du bist für mich nicht gefährlich. Aber Kummerog wäre es. Weißt du, ob er noch lebt?"
    „Nicht mit Sicherheit. Aber ich nehme es an. Er hat einmal angedeutet, daß er es spürt, wenn eine seiner Häute stirbt. Und umgekehrt müßte es, so meinte er, wohl auch sein. Wie gesagt, sicher ist das nicht."
    „Was wolltest du mir mitteilen?"
    „Du hast mich zwar unterworfen, aber ich habe mich nie als Sklave gefühlt. Vielleicht liegt das daran, daß du ein höherwertiges Wesen als Kummerog bist. Ich weiß, daß du relativ unsterblich bist. Das muß ein wunderbares Gefühl sein. Ich beneide dich sehr."
    „Es hat auch Nachteile", versetzte ich. „Aber die würdest du nicht verstehen. Sie sind auch unwichtig für dich."
    „Wenn ich für immer bei dir bleiben könnte", entgegnete die Haut betont langsam, „dann wäre auch ich unsterblich."
    Ich ließ mir mit einer Antwort Zeit, denn darüber hatte ich noch keine Sekunde nachgedacht.
    „Vielleicht", sagte ich schließlich. „Allerdings muß ich dir sagen, daß ich eigentlich von meinem Zellaktivator erwartet hatte, daß er dich sehr schnell abstößt oder vernichtet, denn er ist auf die Schwingungen meines Körpers programmiert. Ich weiß nicht, warum das nicht schon lange geschehen ist. Es könnte aber jede Sekunde eintreten."
    „Kannst du deinen Chip steuern?"
    „Nein!" Das entsprach der Wahrheit. Ich ließ das die Haut spüren. Es gab für mich keinen vernünftigen Grund, sie zu belügen.
    „Weißt du, Alaska", das klang fast vertraulich, „da ich Kummerog nie wieder in meiner Reichweite spüren werde, meine ich, wäre es besser, wenn ich dir meine ganze Loyalität zur Verfügung stelle. Ich kann dafür nichts verlangen. Und das tu’ ich auch nicht. Aber vielleicht verlängere ich so meine Existenz ein wenig."
    Das klang gar nicht so dumm, aber es behagte mir natürlich nicht. Ich sah darin eine heimliche Art der Bestechung. Oder ein Betteln um ein längeres Leben.
    „Du bietest mir die Zusammenarbeit an", überlegte ich. „Aber du weißt, daß ich darauf gar nicht angewiesen bin. Du unterliegst meinem Willen."
    „Ich biete dir noch etwas anderes an", vernahm ich zu meinem Erstaunen. „Ich bin dir lästig. Du empfindest fast klaustrophobische Zustände. Das ist verständlich. Wenn wir zusammenarbeiten, Alaska, dann könnten wir an den Punkt kommen, an dem ich dich für kürzere Zeitspannen verlasse, damit du wieder du selbst sein kannst. Natürlich müßtest du einverstanden sein. Ich vertraue dir, wenn du mir versprichst, daß du mich nach einer Trennung wieder zu dir nimmst. Außerdem müßten wir gemeinsam ausprobieren, wie lange ich es ohne dich aushalten kann."
    Das war ein verlockender Gedanke.
    „Ich werde es mir überlegen", wich ich aus, denn ich wußte nicht, was ich von dem Angebot halten sollte.
    In diesem Moment kehrten die fünf kleinen Raubyner zurück. Vier von ihnen verschwanden sofort im Beutel Varquaschs. Sie schienen müde zu sein.
    Auch Orgelloc, der sich vor mir aufbaute, wirkte ein wenig erschöpft. Er hielt ein Kleidungsstück in den kleinen

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