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1826 - Die Schrottsammler

Titel: 1826 - Die Schrottsammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hilflos.
    „Erinnert ihr euch an Tumed?" fragte ich.
    „Du meinst den kleinen Häßlichen", fragte Orgelloc lauernd, „den wir noch nicht erledigen durften?
    Natürlich erinnern wir uns. Es ist sehr nett von dir, Alaska, daß du hiermit die Jagd auf ihn freigibst. Du bist doch damit einverstanden, Alter?"
    Die Frage galt Varquasch.
    „Rede gefälligst nicht so respektlos über mich!" schimpfte der Koloß.
    „Immer schön mit. der Ruhe", griff ich ein. „Von einer Freigabe der Jagd war keine Rede, Kleiner. Ich glaube, dir gehen schon wieder die Gäule durch. Euer Auftrag ist es, die ganze CANT zu durchstöbern, dabei nichts zu beschädigen und schließlich Tumed zu finden. Ich brauche ihn dringend als Helfer. Behandelt ihn also mit aller gebotenen Sorgfalt. Habt ihr das verstanden?"
    „Durchstöbern ist doch langweilig", maulte Lanagh. „Metzeln macht mehr Spaß."
    „Schreibt es euch ein für allemal hinter die Ohren!" befahl ich hart. „Die Zeit der Metzelei ist vorbei.
    Das war eine einmalige Situation, die so schnell nicht wiederkehrt."
    Sie schimpften alle durcheinander.
    „Schluß mit dem Gezeter!" verlangte Varquasch entschieden. „Es wird gemacht, was Alaska sagt. Er ist hier der Chef."
    „Ich denke, das bin ich", meinte Orgelloc enttäuscht.
    „Stell dich nicht dümmer hin, als du es bist", entgegnete der Vatermutter. „Und hör in Zukunft besser zu! Ich bringe euch noch Manieren bei. Nun verschwindet! Und daß ihr nichts zerstört. Bringt Tumed lebend hierher."
    Die fünf Kleinen tuschelten miteinander. Ich war mir sicher, daß sie schon wieder etwas ausheckten.
    Aber wenn sie auf die Suche nach dem letzten der Piraten gingen, hatte ich wenigstens ein paar Stunden Ruhe. Und darauf kam es mir eigentlich an.
    Schließlich zogen sie ab.
     
    *
     
    In meinen Gedanken fand ich keine treffenden Worte, um meine Situation zu beschreiben. Einsamkeit war früher einmal für mich ein Problem gewesen, als ich mit dem Cappin-Fragment hatte leben müssen. Diese Zeit kam mir jetzt wie ein Traum vor. Verglich ich sie mit meiner augenblicklichen Lage, war es mir damals bestimmt nicht schlechter ergangen.
    Einen Parasiten trug ich auch jetzt am Körper. Ein Lebewesen, das ich zwar töten konnte, aber da existierten moralische Sperren in mir. Und zudem ein paar Vernunftüberlegungen. Die Haut hatte mir schon mehrfach geholfen. Ohne sie wäre es nie gelungen, zum Arsenal zurückzukehren.
    Die Rückkehr war ein Schlag ins Wasser gewesen, denn es war mir nicht gelungen, ins Arsenal einzudringen. Das fremde Objekt, das ich erst nach einigen Mühen irgendwo im Leerraum weitab jeder Galaxis aufgespürt hatte, verwehrte erfolgreich jeden Zutritt. Ich hatte schließlich aufgeben müssen. Der eine Weg zurück, durch das Arsenal zum Pilzdom und dann über die Brücke in die Unendlichkeit zum Ersatz-Mars Trokan, schien für immer versperrt.
    Der zweite Weg, der mir blieb, war noch verschwommen. Er stand nur im Prinzip fest: Es galt weitere Anhaltspunkte zu finden und die Position der heimatlichen Milchstraße ausfindig zu machen. Vielleicht gab es dann einen Weg dorthin zurück. Mit der CANT oder mit einem anderen Raumschiff.
    Seit dem Start vom Arsenal hatte ich in fast jeder Pause alle Dateien des Bordcomputers durchgeforstet, um eine räumliche Beziehung zwischen Bröhnder und der Milchstraße herzustellen. Dorota, wie sich der Bordcomputer selbst nannte, hatte dabei alle erdenkliche Hilfe geleistet. Aber auch diesmal konnte ich keinen Erfolg vorweisen.
    Inzwischen war mir ein fürchterlicher Gedanke gekommen: Es gab keinen Beweis dafür, daß die Brücke in die Unendlichkeit von Trokan aus an einen Ort in meinem Universum führte. Ich wußte, wie viele Löcher es in diesem Universum gab. Das hatte uns die Geschichte gelehrt. Meine Erinnerungen schweiften zurück, berührten Tarkan oder das Arresum und landeten dann an einem Punkt.
    Dieser Punkt war mein jetziger Aufenthaltsort, einmal abgesehen davon, daß die CANT zur Zeit durch den Hyperraum eilte. Und dieser Punkt lag womöglich gar nicht in meinem Universum. Zumindest war das die einfachste und vielleicht auch logischste Erklärung dafür, daß ich in den Sternenkarten Dorotas keinen Hinweis auf eine bekannte Konstellation entdeckte.
    Meine Hoffnungen ruhten auf einer einzigen Tatsache: Irgendwo in Bröhnder schwebte noch das Wrack des vierten Boten von Thoregon.
    Ich hatte keine Vorstellungen davon, um was für ein Wesen es sich da gehandelt haben könnte. Ich

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