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1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unkontrollierten Schüben. Das verkohlte Wrack eines Raumschiffs ragte aus dem Schutt. Zwanzig Meter weiter lag ein geöffneter Gleiter, dessen Innenraum ausgebrannt war. Er erinnerte mich an eine Höhle aus Metall.
    Mit bloßem Auge erkannte ich das pechschwarze Münzenobjekt, das über der Stadt des Hohen Herrn von Yiliton hing. Ob sich dort etwas tat, darüber wagte ich keine Aussage zu treffen. Ab und zu schlug aus dem Orbit ein Strahlschuß ein, ohne jedoch sichtbaren Schaden anzurichten.
    „Sag mal, Alaska ..."
    „Ja, Lanagh?"
    „Jetzt wär doch Zeit für einen kleinen Ausflug."
    „Du und deine Brüder, ihr möchtet wohl gern ein paar Maoten umbringen?" fragte ich abwesend.
    „Stimmt! Nicht daß du wieder zu meckern anfängst, wenn wir verschwunden sind."
    „Da muß ich dich leider enttäuschen, Lanagh. Für Metzeleien bleibt uns keine Zeit. Die Maoten werden bald wieder zu Verstand kommen. Dann müssen wir verschwunden sein." .
    „Aber unser Raumschiff ist doch kaputt."
    Ich zeigte wortlos auf die Balkenspindel, die am höchsten Punkt der Halde lag, in etwa 800 Metern Entfernung.
    Scheep fragte: „Ist das Ding nicht auch kaputt?"
    „Ja, das stimmt. Trotzdem, die THOREGON VIER ist unsere einzige Hoffnung. Vielleicht bekommen wir sie flott. Vielleicht hat sie die Hitze überstanden."
    Ich hegte große Zweifel, aber das sagte ich ihm nicht. Mochte das Schiff von außen noch so gut aussehen, es hatte wenig zu bedeuten.
    Für meine Skepsis existierte ein ganz bestimmter Grund: Ich erinnerte mich nämlich, daß am Heck des Schiffes ein großes Loch geklafft hatte. Wir hatten das Loch benutzt, um beim ersten Erkundungsgang den sperrigen Varquasch ins Innere zu bringen. Durch dieses Loch mußte ebenso die Hitze ins Innere gelangt sein.
    „Und was machen wir mit Varquasch?"
    „Wir werden versuchen, ihn hinzubringen."
    Der Raubyner war nicht in der Lage stillzuhalten, noch immer nicht; deshalb konnten wir mit seinem Anzugaggregat nicht arbeiten.
    Ihn zu tragen kam ebenfalls nicht in Frage. Auf jeden von uns wären unter der Schwerkraft von Maotock knapp zweihundert Kilogramm Gewicht gekommen. So etwas hätte man mit SERUNS machen können, nicht aber mit den provisorischen Anzügen, die wir benutzten.
    Also blieb nur die konventionelle Methode.
    Die Jungen trieben Varquasch vor sich her, immer in Richtung Balkenspindel. Der Transport wurde zur wahren Arbeit. Zumindest waren sie von ihren Mordgelüsten abgelenkt. Es war schön zu sehen, daß die Jugend einmal auf sinnvolle Weise Spaß haben konnte.
    Wir brauchten eine Stunde für die rund 800 Meter. Und es ging nur deshalb so schnell, weil Varquasch zwischendurch halb zur Besinnung kam.
    Ich hielt das nicht für ein gutes Zeichen.
    Wenn der Raubyner sich fing, dann galt das auch für die Maoten. Sobald sie da oben ihre Schiffe wieder ruhig bedienen konnten, wurde jede Flucht unmöglich. Selbst wenn es uns gelang, die THOREGON VIER in Gang zu bringen, konnten wir einen Riegel nicht durchbrechen.
    Uns zugewandt war der Bug des kleinen Schiffes, also der 25 Meter breite, viereckige Balken. Durch die Struktur des Untergrundes ragte der Bug einige Meter in die Höhe. Unterhalb des Balkens befand sich die einzige mir bekannte Schleuse. Für Varquasch war sie jedoch viel zu klein.
    Wir mußten zur anderen Seite, zum Heck. Durch das Loch an der Rückseite hatten wir den Raubyner schon beim ersten Mal an Bord gebracht.
    Varquasch bewegte sich beinahe schon zielgerichtet. Die Jungen beschimpften ihn prompt als Spielverderber.
    Der mentale Druck ließ weiter nach. Mein klobiger Freund benötigte lediglich präzise Anweisungen, um den vielen Hindernissen auszuweichen.
    Nur die Haut, die meinen Körper umschloß, bereitete mir durch ihr auffälliges Schweigen Sorge.
    Hoffentlich hatte es nicht mit Dorota und der Münze zu tun.
    Wir umrundeten die Verwerfungen, die einen Teil des Spindelkörpers bedeckten, und gelangten ans Heck. Der Schiffskörper vor uns schimmerte wie poliert. Er hatte unter der Hitze nicht den geringsten Schaden genommen. Für mich kam der Anblick einer Katastrophe gleich.
    „Verdammt", brachte ich hervor. „Das Loch ist zu! Dieser verrückte Roboter hat es tatsächlich repariert."
    „Und was heißt das jetzt?" fragte einer der Jungen; ich nahm an, daß es Orgelloc war.
    „Wir kriegen euren Vatermutter nicht ins Innere."
    „Dann lassen wir ihn eben hier. Der Alte kommt schon klar."
    Ich hatte es längst aufgegeben, von den nichtmenschlichen

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