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1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schotten im üblichen Sinn. Wollte man das Schiff verlassen, so benötigte man den Distanzspringer. Eine Alternative dazu gab es nicht.
    Die Vorrichtung diente allein zum Transport hinein und hinaus, wie ein Fiktivtransmitter. Was ansonsten eine Bequemlichkeit darstellte, erwies sich nun als konstruktionstechnischer Mißgriff. Bei Energieausfall konnte sich die CANT in eine Todesfalle verwandeln.
    „Ich habe nun 95 Prozent meiner Außenverbindungen neu adressiert", meldete Fasoldog.
    „Gehört der Distanzspringer dazu?"
    ‘ „Nein. Die Bedienung des Distanzspringers ist durch Dateiverlust ausgeschlossen. Ich kann die entsprechenden Daten nicht mehr rekonstruieren."
    „Verdammt. Und die Triebwerke?"
    „Ich melde die CANT startbereit. Allerdings erachte ich einen Start als wenig sinnvoll, weil dieses Schiff nur noch fünf Minuten lang existieren wird."
    Im ersten Augenblick glaubte ich, mich verhört zu haben.
    Dann sagte ich: „Bitte? Was meinst du damit, Fasoldog?"
    „Ich stelle soeben die irreversible Aktivierung der Selbstvernichtungsanlage fest. Die CANT explodiert in vier Minuten und vierzig Sekunden."
     
    *
     
    „Du mußt das rückgängig machen, Fasoldog!"
    „Ich sagte bereits, es ist irreversibel."
    „Wie konnte es zu dieser Aktivierung kommen?" fragte ich so ruhig wie möglich.
    Die einzige Hoffnung, die ich hatte, bezog sich darauf, daß eventuell in den Gründen für die Aktivierung ein Fehler vorlag. Ließ sich dieser Fehler nachweisen, dann war vielleicht etwas zu ändern.
    „Der Auslöser liegt zeitlich sehr weit zurück", erläuterte Fasoldog. „Als Dorota Bochniarz das Computersystem der CANT übernahm, dauerte der Vorgang vier Millisekunden. In der vierten Millisekunde erkannte eine automatische Sicherheitsschaltung, daß die Kontrolle verlorenging. Die Selbstvernichtung wurde eingeleitet."
    „Weshalb ist die CANT nicht explodiert?"
    „Weil Dorotas Anwesenheit den Mechanismus blockierte."
    „Also lief die Selbstvernichtung in dem Augenblick automatisch wieder an, als Dorota verschwand?"
    „Korrekt."
    Mir wurde klar, daß Dorota die Schaltung vergessen hatte. In Anbetracht ihrer Lage hielt ich das für verständlichwenn der Fehler uns nach Lage der Dinge auch das Leben kosten würde.
    Der Distanzspringer funktionierte nicht. Wir konnten das Schiff nicht verlassen. In den verbleibenden vier Minuten die Selbstvernichtungsanlage ausfindig zu machen, das hielt ich für unrealistisch.
    „Lanagh! Scheep! Kommt hierher!" Ich winkte die Jungen eilig zusammen. „Ja, ihr auch, Orgelloc und Filibin. Wo ist Kjaiup?"
    „Hier!"
    Der letzte der fünf kam aus dem Nebenraum gesprungen. Im Gegensatz zu Varquasch machten sie alle einen ansprechbaren, handlungsfähigen Eindruck.
    „Ich habe eine wichtige Aufgabe für euch. Erinnert ihr euch an den Raum, in dem der Distanzspringer steht?"
    „Klar. Die Transferkammer. Oder hältst du uns für doof, Alaska?"
    „Das wird sich jetzt zeigen. Wir haben nur noch vier Minuten Zeit. Ihr dürft zwar nicht metzeln, aber ihr müßt euch trotzdem sehr anstrengen. Seht zu, daß ihr euren Vatermutter in die Transferkammer schafft."
    „Kleinigkeit", behauptete Lanagh.
    Ich kümmerte mich nicht darum, was die fünf jetzt unternahmen.
    Statt dessen wandte ich mich ab, stürmte aus der Zentrale und in Richtung Distanzspringer: Die Entfernung innerhalb des Schiffes betrug etwa hundert Meter. Inklusive aller Schleusen brauchte ich eine halbe Minute.
    Die Zeitverzögerung kam zustande, indem ich bei jedem Schott den Verschlußmechanismus blockierte.
    Auf diese Weise verloren Varquasch und die Jungen keine Zeit.
    Die Transferkammer war im Bereich der Außenhülle untergebracht. Ihre rückwärtige Wand stellte gleichzeitig die Außenwandung der CANT dar.
    Aus Kummerogs Beständen lagerten in der Kammer einige Ausrüstungsgegenstände. Der Mutant der Cantrell hatte es für nötig gehalten, Waffen und Munition jederzeit griffbereit zu haben.
    Ich nahm ein Magazin für eine tragbare Thermokanone, riß die Anschlußkappen herunter und führte einen Kurzschluß herbei. Das Magazin war für Manipulationen dieser Art ausgelegt. So konnte man es als Sprengsatz benutzen.
    Die Bauart war mir natürlich unbekannt. Ich konnte deshalb nicht sagen, wie lange es bis zur Explosion dauern würde und wie stark sie ausfiel. An der Rückwand legte ich den Sprengsatz nieder. Ich verließ die Kammer und verschloß das Schott.
    Nach meiner Schätzung blieben bis zur Selbstvernichtung der CANT

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