Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zwei Minuten.
    „Lanagh! Scheep! Orgelloc!" schrie ich. „Wo bleibt ihr denn!"
    Durch die geöffneten Luken antwortete einer der fünf: „Hier! Wir kommen!"
    „Beeilt euch!"
    „Was meinst du, wie blöd sich dieser Kerl anstellt!"
    „Warum stellt ihr nicht den Antigrav seines Anzugs an? Dann könnt ihr ihn einfach schwerelos herschieben."
    „Er ist zu kräftig. Er kommt beim Zappeln immer wieder an die Kontrollen und fliegt uns weg."
    Ich fluchte leise. Eineinhalb Minuten. Um die Biegung im Gang drangen schnaufende Geräusche. Was, wenn die fünf es nicht schafften? Und vor allem: Was, wenn der Sprengsatz nicht rechtzeitig zündete?
    Weiterhin bestand die Möglichkeit, daß es zwar zur Explosion kam, diese aber nicht ausreichte, um die Außenhülle aufzubrechen.
    Ich focht einen harten inneren Kampf aus. Schließlich entschied ich, daß ich nicht noch einmal in die Kammer gehen würde. Die Explosion konnte jeden Augenblick erfolgen.
    Statt dessen stürmte ich den fünf Jungen entgegen. Sie wuchteten ihren Vatermutter um die letzte Biegung. Unter dem mentalen Druck, den die vegaonischen Komponenten immer noch verursachten, war er praktisch nicht bewegungsfähig.
    Lanagh und Scheep zerrten vorne an seinem Raumanzug, Orgelloc, Filibin und Kjaiup schoben von hinten nach. Zwischendurch führte Varquasch kleine Bocksprünge aus, die den tonnenschweren Körper jeweils ein paar Meter nach vorne brachten. Der Raubyner wollte durchaus helfen, nur konnte er nicht.
    „So schaffen wir es nie", sagte ich. „Es hilft nichts. Tut ihm weh! Aber beschädigt nicht seinen Raumanzug."
    „Weh tun?" fragte Scheep ungläubig, als hätte er sich verhört. „Wie meinst du das denn" Alaska?"
    Ich versetzte Varquasch einen heftigen Tritt in die Seite. Mein gewichtiger Freund jaulte auf und versuchte, sich mit einem Satz außer Reichweite zu bringen.
    Unter dem Strich blieb noch eine Minute Zeit.
    Ich sah das Aufleuchten in den Augen der Jungen - und hegte nun keine Zweifel mehr, daß Varquasch rechtzeitig die Kammer erreichen würde.
    Dreißig Sekunden. Die Explosion war noch immer nicht erfolgt. Ich sah, mit welch genüßlichem Eifer die Jungen ihren Vatermutter antrieben.
    Und als Varquasch beinahe das Schott zur Transferkammer erreicht hatte, erfolgte ein fürchterlicher Knall. Wir alle wurden von den Beinen gefegt.
    Freigesetzte Thermoenergie besaß ihre eigene Charakteristik. Sie wirkte in einem engbegrenzten Bereich. Deshalb war in erster Linie die Wand betroffen, an der ich den Sprengsatz abgelegt hatte. Aber auch die Tür zum Korridor bekam einiges ab, sie wölbte sich nach außen und hing schief in der Verankerung. Ich begriff, daß wir die Tür nicht mehr ohne weiteres öffnen konnten.
    „Schnell jetzt!" brüllte ich. „Varquasch muß hier raus!"
    „Wie denn?"
    „Treibt ihn gegen die Tür!"
    Die fünf Kleinen mußten wohl begriffen haben, worum es ging. Im Augenblick der Gefahr wirkten sie perfekt zusammen. Varquasch wurde mit gezielten Tritten so sehr beschleunigt, daß er das beschädigte Schott praktisch beiseite walzte.
    Der Distanzspringer war vollständig vernichtet. In der Wandung gähnte ein riesengroßes, gezacktes Loch, durch das sogar der massige Varquasch paßte. Dahinter stiegen die geschmolzenen Hänge der Schrotthalde auf.
    „Helme schließen!" ordnete ich an. „Draußen ist es heiß. Und dann nichts wie raus hier!"
    Bis zum Boden waren es nicht mehr als drei Meter. Ich sprang hinunter und rollte mich nach vorne ab.
    Varquasch folgte mit einem spitzen Schmerzensschrei, danach kamen die Jungen.
    So schnell wie möglich brachten wir Distanz zwischen uns und die CANT. Als wir fünfzig Meter entfernt waren, verging das Keilraumschiff mit einem gedämpften, puffenden Geräusch. .‘ Das Schiff hatte sich einfach aufgelöst.
    Dorota war verschwunden, Fasoldog vernichtet, und an Ausrüstung besaßen wir nicht mehr als unsere Anzüge und das, was wir bei uns trugen. Die Voraussetzungen zum Überleben schienen mir mehr als schlecht.
     
    *
     
    „Haut?" fragte ich. „Du bist verdächtig still."
    Ich nahm in meinem Kopf keine Antwort wahr.
    „Haut?" erkundigte ich mich ein zweites Mal.
    „Ja, Alaska. Mir geht es gut. Ich hoffe, du schaffst es."
    Die Antwort stellte mich nicht zufrieden. Im Gegenteil, sie weckte mein Mißtrauen. Irgend etwas war mit der Haut nicht in Ordnung, aber ich hatte nicht die Zeit, jetzt ihren Widerstand zu brechen.
    Aus dem Boden stiegen Dämpfe auf, allerorts bewegte sich der Boden in

Weitere Kostenlose Bücher