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1827 - Flucht durch Bröhnder

Titel: 1827 - Flucht durch Bröhnder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Körper explodierte. Die Elektronenströme, die den Inhalt der Adern simulierten, zerstoben in alle Richtungen. Ich wehrte mich dagegen, Enkendrans Worte zu begreifen.
    „Umgekommen?" fragte ich dumpf. „Reparabel oder nicht?"
    „Du verstehst mich nicht, Dorota. Nicht Molladagas Trägerrechner ist beschädigt, sondern sie selbst ist gestorben. Eine obligatorische vegaonische Komponente ist unwiederbringlich vernichtet. Molladaga existiert wahrscheinlich nur noch in unseren Erinnerungen."
    Ich brauchte eine Weile, bis ich die Neuigkeit verdaut hatte. Das Kollektiv von Ysperay würde niemals entstehen. Mit anderen Worten: Ob ich Maotock noch verlassen konnte oder nicht, war völlig bedeutungslos geworden.
     
    3.
     
    „Dorota."
    Ich werde es nicht überstehen, also stör reich nicht.
    „Dorota, wir müssen reden."
    Was willst du denn, Träger der Haut? Ich werde nicht mit dir reden. Ich glaube, ich sterbe jetzt besser.
    „Was ist mit dir, Dorota? Ist irgend etwas nicht in Ordnung?"
    Eine Frage von solcher Beschränktheit hätte ich dem klugen Saedelaere gar nicht zugetraut.
    Ob etwas nicht in Ordnung war? Genauso hätte er fragen können, ob die Sterne sich drehten oder ob alles auf optischer Täuschung beruhte.
    Ich würde ihm nicht antworten. Solche Naivität gehörte bestraft.
    „Dorota, wir brauchen dich. Die Seele wird doch nicht aufgeben wollen? Steckt in einer Seele nicht immer ein Rest Kraft, der sich aktivieren läßt?"
    Der Träger der Haut verwirrte mich. Erst stellte er eine Frage, deren Dummheit kaum zu überbieten schien, dann wieder appellierte er an meine innerste Natur. Ich begriff, daß er eich provozieren wollte. Was ich über Naivität und Beschränktheit zuerst gedacht hatte, nahm ich schleunigst zurück.
    > Dorota, bitte rede reit mir!"
    Soll ich wirklich?
    „Es ist deine Pflicht, zumindest mir, Varquasch und den Jungen zur Flucht zu verhelfen. Dann kannst du immer noch den Untergang deines Volkes beweinen."
    Meine Wut, als ich die Worte hörte, ließ sich kaum beschreiben. Saedelaere hatte die Stirn, sein eigenes Schicksal in den Vordergrund zu rücken. Und das in diesem Augenblick der Tragik.
    Ich ertappt’ mich bei einem Aufschrei, der durch die Lautgeneratoren der CANT in alle Räume gellte.
    „Hallo, Dorota", sagte der Träger der Haut sanft. „Da bist du wieder."
     
    *
     
    Dorotas Bericht: Ich hielt den permanenten Kontakt zu Enkendran, ohne seine Rufe zu beantworten.
    In mancher Hinsicht ähnelten sich Saedelaere und der Koordinator. Jedenfalls gewann ich den Eindruck, daß die zwei eher auf einer Wellenlänge lagen, als es bei mir und Enkendran der Fall war.
    „Wir werden uns nicht geschlagen geben", sagte der Träger der Haut, um mich wiederaufzubauen. „Ich habe schon oft erlebt, wie sich eine scheinbar hoffnungslose Lage ins Gegenteil verkehrt."
    „Aber nicht in diesem Fall", klagte ich leise. „Diesmal nicht mehr. Die Nomaden von Bröhnder existieren schon lange nicht mehr. Und nun wird der letzte Rest verlöschen, der sie noch ausgemacht hat."
    „Das ist Unsinn!"
    Wieder fühlte ich Zorn in mir aufsteigen. Aber diesmal kannte ich den Trick bereits. Es fiel dem Träger der Haut nicht mehr so leicht wie anfangs, mich aus dem Konzept zu bringen.
    „Es gibt etwas, was wir noch tun können, Dorota", sagte er.
    „Und das wäre?" .
    „Laß mich mit Enkendran sprechen. Vielleicht erreiche ich im direkten Gespräch mit ihm etwas."
    Der Gedanke lähmte mich eine Sekunde lang. Im Grunde hatte ich schon dadurch, daß ich einen Fremden unsere Konversation mithören ließ, gegen ein ungeschriebenes Gesetz meines Volkes verstoßen.
    Auf der anderen Seite - was konnte passieren?
    „Enkendran", sagte ich über Funk, „ich habe eine ungewöhnliche Bitte vorzutragen."
    „Gut, Dorota. Welche wäre das?"
    „Ich möchte dich mit einem Fremden verbinden. Er befindet sich an Bord meines Raumschiffs und ist so etwas wie mein Vertrauter."
    Einen Moment herrschte Stille, dann fragte Enkendran: „Er weiß über das Kollektiv und alles andere Bescheid?"
    „So ist es."
    „Ich nehme an, daß du seine Gesinnung überprüft hast. Ich hoffe, daß dieser Fremde auf unserer Seite steht."
    „Er besitzt mein Vertrauen."
    Enkendran schwieg wieder einen Augenblick. „Die Seele darf Vertrauen schenken. Die Seele besitzt größere Rechte als wir anderen. Also gut, Dorota. Ich werde mit ihm reden."
    Erleichtert betrachtete ich über meine Optiken zunächst die Umgebung der CANT, in der sich

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