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1829 - Unternehmen Humanidrom

Titel: 1829 - Unternehmen Humanidrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des terranischen Geheimdienstes war sie getreten, nachdem sie aufgrund ihres strategischen Denkvermögens aufgefallen war und weil sie eine gewisse nervliche Anspannung liebte.
    In ihrer Jugend hatte sie zunächst den sportlichen Wettkampf gesucht und die Auseinandersetzungen dabei zu einem persönlichen Thrill entwickelt. Ihr war es niemals auf klare Siege angekommen, sondern immer auf die Herausforderung ihrer Gegner, denen sie bewußt mehr Chancen einräumte, als diese sich aus eigener Kraft erkämpfen konnten. So wurde jeder Wettkampf für ihre Freunde unter den Zuschauern zugleich zu einem nervenaufreibenden Ereignis, bei dem man nie wußte, ob ihre Strategie aufging und es zum Sieg reichte oder ob sie am Ende doch verlor.
    Bei ihrer Tätigkeit als Spezialistin im Terranischen Liga-Dienst verzichtete Selma grundsätzlich darauf, irgendeinem ihrer Gegenspieler Chancen einzuräumen und sich dadurch selbst Steine in den Weg zu legen.
    Es war unnötig. Bei ihrer Arbeit gab es genügend Spannung. Zudem wäre es gefährlich nicht nur für sie selbst gewesen, sondern auch für alle anderen, die mit ihr für den Terranischen Liga-Dienst tätig waren.
    Selma Miller spielte ihre Doppelrolle als Geschäftsfrau auf der einen und als Agentin auf der anderen Seite perfekt und mit ruhiger Überlegenheit. Seit sie auf Raglund tätig war, stand sie unter einem permanenten Druck, doch dieser konnte sie nicht dazu veranlassen, in Hektik zu verfallen und übereilte Entschlüsse zu fassen. Sie war sich dessen bewußt, daß jeder einzelne Schritt wichtig war und diszipliniert durchgeführt werden mußte, denn sie hatte den gefährlichsten Gegenspieler, den es in diesem Teil der Milchstraße gab.
    Es war niemand anderes als der geheimnisumwitterte Chief Denay!
    Selma wußte, wie er aussah, war ihm jedoch noch nie begegnet.
    Er war der fähigste Abwehrmann, mit dem sie je zu tun gehabt hatte. Es war ihr bewußt, daß sie im Nichts verschwinden würde, wenn es dem Cheborparner Parneberochacz Denayrech gelang, sie als Spezialistin des TLD zu entlarven.
    Doch sie fühlte sich sicher.
    Und sie hatte Erfolg.
    Die Agentin hatte gute Beziehungen zu Diplomatenkreisen, hörte durch sie sozusagen „das Gras wachsen" und erhielt dadurch Insider-Informationen über die ständigen Zwistigkeiten innerhalb des Forums Raglund. Es war noch nicht lange her, daß sie dem TLD den schlüssigen Beweis geliefert hatte, daß Tayloz Upkek hinter dem geplanten Anschlag auf Trokan steckte.
    Geändert hatte sich an der Position des Blues seitdem nichts. Er saß nach wie vor fest und unangefochten im Kreis der Raglunder Führungsspitze.
    In ihrem Geschäft hatte Selma Miller 30 Angestellte, die sich ausnahmslos aus Angehörigen der RaglundVölker rekrutierten, so, wie es das Gesetz befahl. Es waren also alles NichtHumanoide. Eine Ausnahme bildete nur ihre rechte Hand: George Freeder war ein junger Terraner und genoß ihr volles Vertrauen.
    Er holte sie am Raumhafen von Raglund ab, der auf dem Nordkontinent Alleyz lag, dem größten der sechs Kontinente des Planeten. Die Anlage befand sich auf dem Territorium der Blues, in dem allerdings auch Vertreter aller anderen Völker lebten, die zum Forum Raglund gehörten. Schon hier am Raumhafen überwogen die hohen Kuppelbauten der Blues.
    In sehr viel stärkerem Maße war die Hauptstadt Zanzovaz mit ihren zehn Millionen Einwohnern durch die Bauten der Blues mit ihren halbrunden Dächern geprägt.
    „Willkommen, Selma", begrüßte sie George Freeder. Er war mittelgroß, hatte ein schmales Gesicht mit markantem Kinn und ungemein dichtes, krauses Haar, das er sehr kurz trug. „Ich hoffe, du hast gute Abschlüsse tätigen können?"
    „Ich bin zufrieden", versetzte sie, während die beiden die Abfertigungshalle durchquerten und zu dem schnellen Transportband gingen, das in einem transparenten Tunnel vom Raumhafen in die Hauptstadt führte.
    „Was hat sich auf Raglund getan? Gibt es etwas Neues?"
    „Massenhaft", antwortete er. „Das meiste ist geschäftlich."
    „Und das andere?"
    „Es hält sich hartnäckig das Gerücht; daß eine große Konferenz auf Raglund geplant ist", eröffnete er ihr. „Vertreter aller Nicht-Humanoiden und der Liga Freier Terraner suchen die Begegnung bei uns, um sich von den Strahlen unserer Sonne Anzatt wärmen zu lassen. Dabei wollen sie beraten, wie man der großen Invasion des Bösen begegnen kann."
    Sie lächelte ob seiner poetischen Redeweise. Freeder liebte es, sich zuweilen in dieser

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