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183 oz.

183 oz.

Titel: 183 oz. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Ott
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jeden Fall brechen sie auf ganzer Linie fast gleichzeitig. Das bedeutet, sie sind fast unsurfbar. Bei der Nachmittags-Session wird es zwar flacher vorne, aber die Close-outs werden auch weniger. Was macht das einen Spaß! Doch es dauert nicht lange bis... Bennis Board bricht! Fuck. Mit gebrochenem Herzen (und Board) fahren wir weiter nach Sydney, wo wir mit Blick auf Shark-Island eine große Cheesy-Crusty-Pizza mampfen und jeder einen Tetrapak O-Saft schlürfen (und ein paar Minuten später hinter den Vorhängen im Ban auch wieder füllen.) Später fahren wir in die Stadtmitte, wo eine quälende Nacht auf unserem mittlerweile schon altbekannten Postparkplatz auf uns wartet.

    Shark Island zeigt Zähne. Wir hauen unsere aber lieber in Pizza.
     

Mo, 02.02.98 : Reparier den Stick!
    Die typische Post-Pleite: nix da. Außer natürlich dem Folgebrief von unseren Eltern, dem einzigen Kommunikations-Lichtblick. Aber wieder kein Lockstetter. Nach einem Frühstück bei McDonalds fahren wir nach Manly, wo uns eine wunderschöne Beachbreak zu einer ausgiebigen Bodysurf-Session einlädt. Höflich wie wir sind, nehmen wir die Einladung an. Danach gehen wir zu John, um Bennis Board zur Reparatur zu geben: Der staunt, als er das kaputte Board sieht, schluckt und sagt: ‘bout 90 bucks but possible. Wir kaufen die Yield von Pearl Jam auf CD und überspielen Sie bei John im Surfladen auf ein Ban-kompatibles Medium: Die gute alte Ferro-II-Cassette. Mittlerweile ist der Wind anlandig, also fahren wir zum Waschsalon, lassen unseren Klamotten ein wenig Hygiene angedeihen und schicken den Antrag für die Verlängerung unserer Rego ab. Wie wir so tun, treffen wir einen der Bodyboarder, mit denen wir uns in "Pipe" (Summercloud Bay) unterhalten haben, verplanen es aber irgendwie, uns zur Party bei seiner Schwester einladen zu lassen...SHIT! Manchmal sind wir doch richtig ungeschickte Trottel. Also düsen wir los, zum Parkplatz unterm Duke. Das ist ein schöner Parkplatz über der Bucht mit einer Statue von Duke Kahanamoku, dem "Father of surfing”, wie es auf der Plakette zu seinen Füßen heißt. Viele Mossis gibt's hier auch, also zünden wir als Abwehrmaßnahme gegen die in Horden einfallenden Mosquitos eine "stinky coil" an. Also eben so ein Ding, was nach früher Kindheit riecht, während es langsam in einer kleiner werdenden Spirale abkokelt. Und die Mozzies? Ich glaube, die erinnert das auch an Kindheit – und wehmütig stechen sie gemeinsam fleißig zu.
     

    Mozzie-Coil. Die einzig spürbare Wirkung: Melancholie.

Di, 03.02.98: Partypooper
    Heute ist Ernsts Geburtstag. Wir genießen ein sehr relaxtes Frühstück mit Vögeln  - aber erst, als wir verstehen, dass sie auf unseren Schinken scharf sind. Wenn der Satz mal nicht doppel- oder gar tripledeutig war! Ich wusste jedenfalls bis heute nicht, dass Vögel auf Schinken abfahren. Ich dachte, Vögel sind Körnerfresser. Aber stimmt ja gar nicht - Regenwürmer sind ja auch keine sich durchs Erdreich wühlenden Tofustreifen. Wir treffen schon wieder den Bodyboarder von "Pipe". Doch keine Chance, seine Schwester erwähnt er nicht mal mehr. Eine Party oder ähnliches auch nicht. Leicht frustriert gehen wir zur Aufheiterung mit unseren falschen Bärten per Skateboard neue Telefonkarten kaufen - und kichern uns dabei ganz schön was in den Bart. Ansonsten baden wir an diesem Tag noch ein paar Mal von unserer "nicht-ganz-ohne"-Felsenbadestelle, wo wir uns von Wellen ins Meer spülen lassen. Und man muss sich von einer Welle auch wieder auf den Felsen hochspülen lassen, wenn man raus aus dem Wasser möchte. Eben nicht ganz ohne. Nichts für - sagen wir mal - Pauschaltouristen. Oder Chlorwassercholeriker und Beckenrandschwimmer. Die Felsen sind so eben und glatt mit glitschigen Algen bewachsen, dass wir uns von den auf das Felsplateau schwappenden Wellen anschieben lassen und bestimmt 10 Meter weit über grüne Algen rutschen, bevor wir über die Kante fliegen und ins Meer fallen. Ansonsten verbringen wir den Tag mit rumdösen und lesen. Wir schlummern wieder friedlich unter des Dukes Fittichen.

Mi, 04.02.98: Skatesession
    Heute gibt's Action! Nach unserem Morgenschwimm fahren wir zum Coles, Lebensmittel einkaufen. Im Coles passiert uns beiden wieder das, was uns ständig passiert. Und obwohl es ständig passiert hört es nicht auf, peinlich zu sein. Nämlich die sogenannte spontane Nasendusche. Bückt sich einer von uns zum Beispiel nach dem Brot unten im Regal, quittiert die Nase das

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