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183 oz.

183 oz.

Titel: 183 oz. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Ott
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als Abschiedsgeschenk aus Moruya statt 39$ nur 20$ – wir nehmen das kleine Geschenk dankend an und flitzen los, nix wie raus aus Moruya! Kurz nach Bateman's Bay entdecken wir mit unseren neu geschulten Augen am Straßenrand einen Wald, durchsetzt mit Red Gum - und die Didgeridoo-Suche geht los! Wir treten auch gleich in ein regelrechtes Nest aus herrenlosen Didge-Anwärtern: Wir finden zwei potentielle und ein - leider etwas kurzes - fertiges Didgeridoo! Ich säge den Ast eines am Boden liegenden Baumes ab und das Zeug aus der Mitte rieselt einfach raus - Wahnsinn!
    Benni findet auf seiner Hose einen Blutegel. Huch!

Mi, 28.01.98: Nacktsurf mit Publikum
    Aufgewacht, nackt gebadet, Digde gesucht, nix gefunden. Weil: Es ist einfach zu heiß, um durch den Wald zu streunern. Also gehen wir trotz kleiner Wellen surfen: ohne Leash, ohne Boardshorts, mit Offshore-Wind - und es ist unverhofft nett! Es ist einfach super schön hier, keine Leute, feine Gegend. Und dann treffen wir doch noch Leute, die den netten Eindruck der Gegend zu schmälern versuchen... zwei alte Vetteln und ihre motzigen Macker. Der eine droht uns, weil wir nackt baden, mit: You'd better not expose yourselves! Unsere verständliche "W"-Frage: "Why?" wird wie aus der Pistole geschossen aalglatt beantwortet: "You better don't find out." Cooler Typ. Wir versuchen die Konversation mit einem ermunternden "Fuck you, Mister" am Laufen zu halten, doch der kühle Wind im Unterton unserer kleinen Kommunikation lässt jedes weitere Gespräch ersterben. Die Gegend ist trotzdem schön.
     
     
     
    [Picture deleted because of offensive nudity]
     

Do, 29.01.98: Pipe
    Nach einem einsamen Morgensurf beschließen wir weiterzufahren nach Jervis Bay, und einen Surfspot namens "Pipe" zu suchen. Der erste Strand, den wir finden, ist Murrays Beach: der Hammer! Weißer Sand, herrliche Bucht, klares blaues Wasser, kaum jemand da und herrlicher Eukalyptusbaum-Wald im Hintergrund - aber leider keine Wellen. Wie schade! Als nextes pesen wir nach Summercloudbay und da liegt er vor uns: Der Spot, der sich Black Rock nennt, oder Pipe (is dit gleiche.) Der Parkplatz im Wald ist übersät mit Securit-Glas, bis zum Surfspot ist's ein Stück zu laufen. Wir haben schon einige Einbruch-Stories über diesen Spot gehört. Wir fahren also wieder weg, an einen neutralen Ort, verstecken alles so gut es geht in unserem Ban und fahren zurück zum Parkplatz. Wir legen ein Schild auf den Fahrersitz: "Alle Wertgegenstände sind bereits geklaut", packen eine Handvoll Securitglas-Splitter dazu und latschen los. Auf unserem Weg, den geschlängelten Pfad entlang, entdecken wir einen leergeräumten Geldbeutel. Wir sind froh, dass wir unsere Rucksäcke dabei haben. Dann, plötzlich, sehen wir den Spot: ein kleiner, perfekter Peak auf einem  Felsenriff. Wir surfen herrliche Tubes in sehr flachem Wasser, überall sieht man Seeigel unter sich. Wir sind hier ziemlich weit weg von allem. Irgendwie spannend. Benni schürft sich bei einem Sturz den Rücken am Felsenriff auf. Es sind noch vier andere Surfer im Wasser, aber die Stimmung ist irgendwie beschissen. Feindselig statt Freundschaftlich.
    Zurück am Auto: alles noch da, alle Scheiben unversehrt!
 

    Ein Ort an dem einfach gar nichts gut ist. Außer die Welle. Doch die kann – in Anbetracht der Fantastilliarden anderer brillanter Surfspots an dieser Küste – nicht so recht gegen das schlechte Karma drumherum anstinken. Schade.
     
    Benni geht noch einmal alleine zum Spot und kommt mit Horrorgeschichten zurück: Drei Bodyboarder, die er getroffen hat, erzählen, dass sie nie zusammen ins Wasser gehen, da immer einer auf die Rucksäcke aufpasst. Kürzlich seien nämlich ein paar Aborigines aus dem Wald gesprungen um ihre drei Rucksäcke zu klauen. Und sie erzählen, dass sich ihnen oft folgendes Bild bietet, wenn sie über den Parkplatz laufen: Von 6 parkenden Autos haben alle 6 eingeschlagene Scheiben. Also entscheiden wir uns nach hartem, innerlichen Vernunft-gegen-Surfseele-Kampf, den Spot zu verlassen und weiter zu fahren. Klauen ist einfach kein entspanntes Verhalten. Wir gehen vor der Abfahrt im Dunklen an der Bootrampe in der Summercloud Bay nackt baden: in einem Feuerwerk aus Leuchtplankton! Was für ein Erlebnis! Auf unserem Weg nach Nowra nehmen wir einen Kanadier mit, dessen Auto den Geist aufgegeben hat. Wir fahren weiter, auf der Suche nach einem Spot namens "Plutos", verfahren uns aber in diesem wilden Ortschaften-Mix aus Callala -

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