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1831 - Der Jenseits-Bann

1831 - Der Jenseits-Bann

Titel: 1831 - Der Jenseits-Bann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Jedenfalls sahen wir im grauen Licht des frühen Abends ein Haus, das passen konnte. Es war kein neues Gebäude, sondern eines, das schon einige Jahre auf dem Buckel hatte und auf einem Grundstück lag, das von einem Zaun umgeben wurde, der allerdings eine Öffnung aufwies, durch die wir auf das Grundstück fahren konnten. Genau das taten wir.
    Da Suko fuhr, war es mir möglich, einen Blick auf das Haus zu werfen. Es sah verlassen aus. Es standen auch keine Autos auf dem Grundstück, die auf Besucher hingewiesen hätten.
    Suko bremste.
    »Keine Spur von Glenda«, bemerkte er.
    »Noch nicht.«
    »Okay, dann raus.«
    Wir verließen den Wagen, und ich behielt dabei die Fassade unter Kontrolle. Dabei hatte ich den Eindruck, dass sich hinter einer Scheibe im Erdgeschoss etwas tat. Eine flüchtige Bewegung nur. Kein Licht. Ich wusste aber nicht, ob ich mich nicht geirrt hatte, und deshalb sagte ich Suko nichts von meiner Entdeckung.
    »Sieht verlassen aus«, meinte er und wollte auf die Haustür zugehen.
    »Moment noch«, bat ich ihn.
    »Okay.«
    Ich sagte nicht, was ich vorhatte. Sofort setzte ich mich in Bewegung und lief an der linken Hausseite entlang, weil ich sehen wollte, was dahinter lag.
    Ein freies Grundstück, das im Moment nicht mehr frei war, weil dort vier Autos parkten. Und die gehörten bestimmt nicht Leuten, die weiter vorn in der Straße wohnten.
    Als ich Suko davon berichtete, nickte er nur und meinte: »Du folgerst also daraus, dass sich jemand in der Schule aufhält.«
    »Das denke ich.«
    Er grinste breit. »Dann bin ich mal gespannt, ob uns jemand öffnet, wenn wir klingeln.«
    »Ja, das kannst du auch.«
    »Ich stelle mich derweil in den toten Winkel«, sagte Suko. Er nickte, zog sich von mir zurück, und ich ging die restlichen Schritte auf die Tür zu, klingelte und wartete darauf, dass man mir öffnete.
    Ich wollte schon zum zweiten Mal klingeln, als die Tür doch geöffnet wurde. Sogar recht schnell. Im Flurlicht stand ein Mann, der nicht eben aussah wie ein Butler, obwohl er auch dunkel gekleidet war. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Er starrte mich an und fragte dann: »Was wollen Sie hier?«
    »Reden.«
    »Ach? Und mit wem?«
    »Nicht mit Ihnen«, sagte ich und sah, dass er sich schon zusammenreißen musste, um nicht auszuflippen. »Ich möchte gern zu Mister Arthur Gordon.«
    »Jetzt?«, höhnte er.
    »Sonst wäre ich nicht hier.«
    »Das geht nicht.«
    »Und warum nicht?«
    »Der Chef empfängt niemanden ohne eine Terminabsprache, und die haben Sie nicht.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß es. Und jetzt hauen Sie endlich ab, verdammt noch mal. Sonst werde ich sauer.«
    »Wie sieht das denn aus?«
    »Ha, das wollen Sie doch nicht wirklich wissen – oder?«
    »Ich hätte sonst nicht gefragt.«
    Er schlug zu. Ansatzlos. Ohne eine Vorwarnung. Ich hatte mich darauf eingestellt, und ebenso schnell wich ich zurück. Der Hieb traf nicht meine Magengrube, er wischte an mir vorbei, was mich zu einem Lacher reizte.
    Ihn reizte es auch. Genau das hatte ich gewollt. Er musste aus der Haustür kommen, und das tat er sogar. Er ging dabei zwei Schritte vor und zog dabei eine Waffe.
    »Das ist meine letzte Warnung!«, keuchte er und zielte dabei auf mein Gesicht.
    Nach links schaute er nicht.
    Dort stand Suko.
    Und er griff ein.
    Der Typ sah nicht mehr als einen Schatten, wenn überhaupt. Aber er spürte, wozu der Schatten in der Lage war. Er musste das Gefühl haben, dass ein Hammerschlag seinen rechten Arm erwischt hatte. Der kippte nach unten, wurde von einem Augenblick zum anderen steif, und der Kerl verlor seine Waffe.
    Ich bückte mich und hob sie auf.
    Als ich wieder hoch kam und dem Kerl in die Augen schaute, da bemerkte ich seinen leicht tumben Blick. Er schien noch immer nicht richtig mitbekommen zu haben, wie es um ihn stand.
    Ich steckte seine Kanone weg und tippte ihm gegen die Brust. »Und jetzt gehen wir ins Haus.«
    »Ja.« Es gab keine Einwände mehr. Mit der linken Hand umklammerte er seine rechte, und als er Suko sah, stöhnte er leise auf.
    »Man soll immer mit einem Joker rechnen«, sagte ich, wobei ich meine flache Hand gegen seine Brust drückte und ihn nach hinten stieß, damit er ins Haus ging.
    Wir folgten ihm auf dem Fuß. Suko schloss die Tür hinter mir, und ich legte einen Finger auf meine Lippen, damit der Kerl wusste, wie er sich zu verhalten hatte.
    Ich stellte die erste Frage. »Wie heißt du?«
    »Ike.«
    »Gut, Ike, dir wird nichts geschehen, wenn du dich

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