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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einmal mehr bis drei zählen.
    In einer der Wände bildete sich ein kreisrundes Schott mit kaum zwei Meter Durchmesser. Lamellen schoben sich in die Wände zurück und bildeten eine Öffnung.
    Agnes Figor beugte sich zu Ronald Tekener hinunter, der im Schneidersitz am Boden saß. Als ihr Scheinwerfer sein Gesicht erfaßte, schloß er geblendet die Augen und winkte. energisch, zornig geradezu, ab.
    „Nich’, tut weh", krächzte er.
    „Alles in Ordnung mit dir, Smiler?" fragte die Terranerin, obwohl sie merken mußte, daß er wieder im geistigen Tief versank. „Ich geh’ auf Erkundung. Kommst du mit?"
    Aber Tekener machte nur schlenkernde, wie spastisch wirkende Armbewegungen. Agnes deutete sie richtig als Ablehnung.
    „Leute, ihr bleibt bei Tek", wandte sich die Terranerin an die anderen. „Ich sehe mich mit dem Vertigo um. Übernimm die Führung, Vertigo!"
    Der Vertigo schwebte durch das Schott, Agnes glitt ihm auf ihrem Antigravfeld nach. Sie trug ihrem SERUN auf, die Ortungsgeräte zu aktivieren und die einlaufenden Ergebnisse auszuwerten.
    „Welche, Einrichtungen gibt es in dieser Station?" erkundigte sich Agnes Figor beim Vertigo, während sie eine spiralförmige Rampe in die Höhe glitten.
    „Keine Stufen, keine einzige Stufe im ganzen Komplex - Nakken haben Stufen verabscheut", sagte der Vertigo statt einer Antwort. „Mehr weiß ich nicht. Der Stützpunkt wurde von uns nie untersucht. Warum auch?
    Ich weiß nur, daß er subplanetar angelegt ist. Unter einem Prunkgebäude, dessen Bewohner keine Ahnung davon hatten, was sich unter ihren Füßen verbarg. Inmitten von Lokvorth-Therm."
    Der SERUN lieferte Agnes die Daten der Ortungsergebnisse. Sie wirkten alle einförmig, ohne irgendwelche Schwankungen und waren an einem niedrigen Level angesiedelt.
    „Was bedeutet das, SERUN?"
    „Das bedeutet, daß die Anlagen der Station im Standby-Modus ruhen", antwortete die mechanische Stimme. „Sie stehen somit auf Abruf bereit."
    Sie kamen in einen Raum, der mit einer Reihe technischer Anlagen ausgestattet war, die Agnes Figor überaus fremdartig erschienen.
    Sie sprach ihre Überlegungen aus, und der SERUN zeichnete sie auf. Agnes schrieb die Tatsache, daß ihr die Anlagen fremdartig vorkamen, nicht einem fremden Ursprung zu, sondern ihrer verminderten geistigen Kapazität. Immerhin war sie noch klar genug bei Verstand, um zu wissen daß nichts von der Technik, die Nakken einst benutzt hatten, wirklich fremden Ursprungs war. Sie stammte von den Galaktikern, von Monos oder aus Hangay.
    Agnes blieb vor einer Konsole stehen und betrachtete eingehend die verschiedenen desaktivierten Displays und Schalteinrichtungen.
    „Das kommt mir doch bekannt vor", sagte Agnes laut. „Was kann das sein, SERUN?"
    „Einen Moment", sagte die synthetische Stimme des SERUNS. Kurz darauf fuhr er fort: „Das ist die Steuereinheit für einen Hypersender."
    „Ein Hypersender?" sagte Agnes. „Damit könnte man funken. Läßt er sich aktivieren?"
    „Ganz bestimmt", antwortete der Vertigo anstelle des SERUNS. „Hier ist alles in tadellosem Zustand.
    Alle Anlagen funktionieren. Aber willst du dich nicht weiter umsehen? Du hast erst einen Bruchteil der Station gesehen."
    Agnes zuckte kurz, wie unter einem unsichtbaren Schlag, zusammen; ihre Hand fuhr automatisch zum Nacken hoch.
    „Das war deine zwölfte Dosis IQDimmer", dokumentierte der SERUN.
    „Komm jetzt!" drängte der Vertigo. „Ich bin dein Führer. Ich habe dir noch so viel zu zeigen. Danach warten die Sehenswürdigkeiten von Lokvorth-Therm."
    „Nein, zu den anderen zurück, Vertigo", forderte Agnes Figor entschieden. „Find’ den Weg auch allein."
    „Wie du meinst", sagte der Vertigo.
    In der Transmitterhalle saß Ronald Tekener noch immer zusammengekauert im Schneidersitz auf dem Boden. Er zuckte nur kurz zusammen, als er seine
     
    23.
     
    Dosis IQ-Dimmer gespritzt bekam. Danach ging mit ihm eine allmähliche Verwandlung vor sich. Sein Körper richtete sich langsam auf, straffte sich, spannte sich an. Er hob den Kopf und sah sich um.
    Wie durch seine Augen sah man den Blue Torük Galayz unruhig und mit seltsam unkoordinierten Bewegungen auf und ab gehen; er wirkte wie ein gereiztes Tier in einem Käfig. Gelegentlich stieß er unbeholfen gegen die Wand, zirpte wütend und setzte dann seinen seltsamen Gang fort.
    Nurmir-Trenk kam immer wieder zu Ronald Tekener, sprach auf ihn ein und wandte sich wieder ab, wenn er keine Antwort erhielt. Er wandte sich an die anderen

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