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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und versuchte, auch sie zu einem Gespräch zu animieren. Als das nichts fruchtete, kehrte er zu Ronald Tekener zurück.
    „He, Tek, wie steht’s?" fragte er. „Bist du Capo oder Idiot? Idiot, Idiot! Wir sind verloren."
    Zu den anderen sagte er stets: „Tek ist Idiot, und wir sind im Arsch."
    „Selber-Idiot", herrschte Carrae ihn an. „Undicherstick."
    Er nestelte und zerrte verzweifelt an seinem SERUN herum, als handele es sich um eine Zwangsjacke.
    Als Agnes Figor zurückkam, stand Ronald Tekener auf den Beinen und kam ihr entgegen. Sein Schritt wirkte unsicher, aber seine Miene verriet, daß hinter seiner Stirn der Denkprozeß wieder angelaufen war.
    „War auf Erkundung", berichtete Agnes. „Hab’ einen Hypersender entdeckt."
    „Das is’ gut", sagte Tekener. „Wir müssen funken. Pausenlos. Atlan informieren, wo wir sind. Schnell!
    Weiß nich’, wie lange ich kann."
    Agnes verstand. Sie scharte die Simple Minds um sich, und gemeinsam begaben sie sich in die Funkzentrale. Torük Galayz legte dabei die mehrfache Strecke als nötig zurück. Er lief immer wieder voraus, kehrte um, überholte sie auch in entgegengesetzter Richtung und lief dann wiederum voraus; der Blue war von einer nicht zu bremsenden Hyperaktivität.
     
    *
     
    Ronald Tekener stellte sich vor die Konsole und legte die Hände auf das Schaltpult. Sein Gesicht spannte sich an. Es war ihm anzumerken, daß er alle Kraft darauf verwendete, sich zu konzentrieren.
    „Ich kann’s", sagte er zu sich. „Ich schaff ‘s, mit SERUN-Hilfe."
    „Ich stehe zur Verfügung", meldete sein SERUN.
    Tekener versuchte den Aufbau des Schaltpults zu begreifen und anhand eines vermuteten Schemas die Funktionen der einzelnen Elemente herauszufinden.
    „Bin gut drauf", sagte er zu Agnes Figor und zwinkerte ihr zu.
    Sein Lächeln erinnerte fast an das des Smilers in seinen besten Tagen. Entschlossen drückte er einen Kontakt.
    „Was’n das?" fragte Tek.
    „Hypersender aktiviert", meldete der SERUN. „Energiefluß steigend. Hat den Level für den Betriebsmodus erreicht."
    „Bist ein Genie, Smiler!" rief Agnes Figor begeistert.
    Die Simple Minds standen staunend im Kreis und zollten, jeder auf seine Art und nach seinen Möglichkeiten, Tekener ihre Anerkennung.
    Tekener betätigte eine Reihe weiterer Schaltelemente, und der SERUN erklärte ihm die dazugehörigen Funktionen. Dabei stellte sich heraus, daß der Hypersender sowohl mit dem Humanidrom als auch mit einer Reihe von Funksatelliten im Orbit von Lokvorth gekoppelt war.
    Die Verbindung zum Humanidrom existierte natürlich nicht mehr, weil dieses inzwischen zerstört, war.
    Aber auch die Leitungen zu den orbitalen Funksatelliten waren fast alle tot. Bis auf eine einzige Ausnahme.
    Als die Verbindung zustandekam, zitterte Tekener vor Aufregung. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber es kamen nur unartikulierte Laute über seine Lippen.
    „Verdamm’, Smijer, nich’ schlappmach’!" bedrängte ihn Agnes Figor, die vor lauter Aufregung selbst kaum ein vernünftiges Wort über die Lippen brachte. „Nich’ fetz’!"
    Tekener setzte einige Male zum Sprechen an, dann gab er es auf und zerrte Agnes ans Mikrofon. Er bedeutete ihr durch herrische Handbewegungen zu sprechen.
    „Was ich sagen?" fragte Agnes, die offenbar von Tekeners Unvermögen angesteckt worden war..
    „Waswaswas!" kam es kaum verständlich über Tekeners Lippen.
    Ronald Tekener war geistig offenbar noch ziemlich auf der Höhe, aber sein Sprachvermögen schien ihn völlig im Stich gelassen zu haben. Er stieß eine Reihe unverständlicher Laute aus, deutete dabei auf sich und Agnes und schloß mit einer umfassenden Armbewegung alle Simple Minds ein. Mit einer Reihe von hektischen Gesten untermauerte er seine eindrucksvolle, aber nicht ganz verständliche Pantomime.
    Agnes sah ihn ängstlich an und formulierte die Worte. „Hilfe? Wir leben?"
    Als Tekener energisch die fünf Finger seiner Hand zeigte, verbesserte sich Agnes. Sie war bemüht, den von Tekener gewünschten Wortlaut zu verwenden, denn sonst hätte sie wohl eine Formulierung gebraucht, die ihrem höheren geistigen Status entsprochen hätte.
    Sie wiederholte: „Hilfe! Fünf Simple leben! Hilfe!"
    Es war klar zu erkennen, daß Tekener bereits wieder in geistige Umnachtung zu versinken drohte, aber er ließ seine abgewinkelten Unterarme einander überrollende Bewegungen machen. Unablässig.
    „Okay, wir wiederholen den Hilferuf", sagte Agnes. „Wiederholen ihn immer

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