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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meldete sich.
    „Myles Kantor hat von Camelot angerufen", sagte sie. „Er fordert die ENZA an. Er hat vor, mit Mila und Nadja Vandemar nach Trokan zu fliegen. Die Vandemar-Zwillinge sollen endlich den Pilzdom untersuchen."
    „Das klingt gut", sagte ich. „Es wurde auch endlich Zeit, daß Myles in dieser Richtung etwas unternimmt. Und?"
    „Homer G. Adams hat grünes Licht gegeben", sagte die Ortungschefin. „Die ENZA ist bereits in Richtung Camelot abgeflogen. Ich wollte dich nachträglich nur darüber informieren, weil du zuvor zu beschäftigt warst, und ich dachte, daß du es nicht bekommen hast."
    „In der Tat, es ist neu für mich, geht aber in Ordnung. Danke!"
    Kurz darauf rief Arfe Loidan von der MERLIN an.
    „Ich nehme es zurück, was ich darüber gesagt habe, daß die Simple Minds besser tot wären", sagte sie.
    „Ich bin gerade mit der Auswertung ihrer psychischen Werte befaßt. Sie haben noch eine gute Chance, wieder normal zu werden. Um den Smiler steht es zwar schlechter als um die anderen, aber ich gebe sogar ihm eine gute Chance. Er müßte da nur rasch herausgeholt werden. Oft darf ihm der IQ-Dimmer nicht mehr verabreicht werden."
    „Ich hole die Simple Minds persönlich heraus", versprach ich.
    „Wann?"
    „Sobald ich weiß, wo in Lokvorth-Therm sie sind", sagte ich. „Das wird sich herausfinden lassen."
    Aber das erwies sich als schwerer, als ich gehofft hatte. Meine Idee war es gewesen, den Funkstrahl zum orbitalen Funksatelliten zurückzuverfolgen und über diesen den Standort des Hypersenders in Lokvorth-Therm herauszufinden. Aber es war innerhalb der vierundfünfzig Sekunden Sendezeit nicht gelungen, über den Funkstrahl die Sendequelle herauszufinden.
    Ich hatte sogar den Verdacht, daß in der allgemeinen Aufregung niemand daran gedacht hatte. Man konnte deswegen niemandem einen Vorwurf machen. Die automatische Fangschaltung, die sich in solchen Fällen aktivierte, hatte jedenfalls aus irgendwelchen Umständen nicht funktioniert.
    Sevia hatte versucht, mir lang und breit zu erklären, warum das so war. Aber ich brauchte keine langwierigen Ausreden dafür, warum etwas nicht klappte. Ich war nur an positiven Ergebnissen interessiert.
    Nun mußten wir warten, bis die Tolkander das nächstemal die Funksperre aufhoben und darauf hoffen, daß wieder eine Sendung der Simple Minds eintraf. Vielleicht gelang es durch zielgerichtete Feinjustierung, den Hypersender in Lokvorth-Therm zu lokalisieren.
    Und es mußte das nächstemal sein. Denn mit jeder Spritze, die Tek und seine Simple Minds bekamen, sank ihre Chance, wieder normal zu werden. Ich nahm Arfe Loidans Warnung diesbezüglich überaus ernst.
    Es war eine schlimme Situation für mich. Ich war der einzige im ganzen Scarfaaru-System, der gegen den Tangle-Scan immun war und sich ohne irgendwelche pharmazeutische Tricks nach Lokvorth hätte wagen können. Aber ich war zum Nichtstun verdammt, weil ich nicht wußte, wo Tek und seine Simple Minds sich aufhielten.
    Ich war nahe daran, einfach ein Beiboot zu besteigen und auf gut Glück nach Lokvorth-Therm zu fliegen. Mir war selbst klar, daß solch ein Flug ins Blaue ein überaus großes Risiko mit minimalen Erfolgsaussichten darstellte. Darum fiel es meinem Extrasinn auch nicht schwer, mir die Idee auszureden.
    Es war auch kein sehr ernstzunehmendes Vorhaben, nur ein Gedanke, der der Überzeugung entsprang, daß etwas unternommen werden mußte.
    Das Warten bis zum nächsten Termin, zu dem die Tolkander ein Funkfenster öffnen würden, wurde für mich zur Qual. Ich registrierte gar nicht so recht, was um mich vorging, zählte nur die Minuten.
    Die Treibjagd der Tolkander auf die Module und Beiboote der GILGAMESCH wurde mit äußerstem Einsatz betrieben. Wo immer ein Raumschiff von uns auftauchte, waren sofort Dutzende Igelschiffe zur Stelle und zwangen es zur Flucht. Aus diesem Grund akzeptierte ich Homer G. Adams’ Vorschlag zum Rückzug aller Einheiten an den Rand des Scarfaaru-Systems.
    Erst wenn die Funksperre aufgehoben wurde beziehungsweise rechtzeitig vorher, sollten alle zur Verfügung stehenden Einheiten die Tolkander beschäftigen, damit die RICO so nahe wie möglich bei Lokvorth Position beziehen konnte. Das war in 400.000 Kilometer Entfernung, außerhalb der Grenze des permanenten Tanglefeldes; näher konnten wir nicht heran. Aber das mußte reichen.
    Noch eine Stunde bis zu diesem Zeitpunkt. Ich nutzte die Zeit, um mich mit Sevia zu unterhalten und sie darauf aufmerksam zu machen,

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