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1831 - Requiem für den Smiler

Titel: 1831 - Requiem für den Smiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worauf es bei der Rückverfolgung des Funkstrahles ankam.
    Sie hörte mir gelangweilt zu.
    „Willst du, daß ich noch rasch eine Hypnoschulung in Funktechnik absolviere, bevor es zum Einsatz kommt?" fragte sie dann.
    Sie hatte recht, ich benahm mich in dieser Phase wie ein Narr. Aber es hing so viel davon ab, daß wir alles richtig machten und keine Chance ungenützt ließen, den Standort der Simple Minds herauszufinden.
    Ich entschuldigte mich bei Sevia, und sie quittierte das mit der gutgemeinten Bemerkung: „Laß nur! Mir ist schon klar, unter welcher Anspannung du stehst."
    Noch eine halbe Stunde bis zur Aufhebung der Funksperre. Die Tolkander hielten sich zwar an den 3:17:33Stunden-Rhythmus, hoben die Funksperre aber nicht jedesmal auf, sondern übersprangen auch schon mal einen Zyklus.
    Das war diesmal hoffentlich nicht der Fall.
    Fünf Minuten vor dem Zeitpunkt setzten sich die GILGAMESCH-Modüle und sämtliche ausgeschleusten .Beiboote in Bewegung. und brachten sich mit einer kurzen Uberlichtetappe nahe der Umlaufbahn von Lokvorth.
    Während die anderen Einheiten auffällige und provozierende Manöver flogen, näherte sich die RICO auf Schleichfahrt Lokvorth. Der Individualbildner täuschte vor, daß wir uns in einer tangentialen Flugbahn vom Planeten entfernen. Das Phantombild lenkte auch bald die Aufmerksamkeit der Igelschiffe auf sich.
    Das gab uns die Zeit, um uns wenigstens in aller Ruhe der Aufhebung der Funksperre für die Dauer von 54 Sekunden widmen zu können.
    Und dann war es soweit.
    „Wir haben Empfang!" jubelte Sevia. „Die Simple Minds senden wieder!"
    Ich sagte nichts. Ich hoffte nur still, daß es ihr auch möglich war, den Funkstrahl bis zum Hypersender von Lokvorth-Therm zurückzuverfolgen.
     
    *
     
    Ich beobachtete die Bemühungen Sevias und der anderen Funktechniker. Es dauerte gerade mal 14 Sekunden, bis sie den Satelliten gefunden hatten, von dem die breitgefächerte Sendung ausging. Es war eine von tausenden Raumkapseln, die im Orbit von Lokvorth trieben und die zu zerstören sich die Tolkander nicht erst die Mühe gemacht hatten. Warum auch? Sie fühlten sich im Schutze des Tangle-Scan vor uns absolut sicher. Die Zerstörung des Humanidroms mit der millionenfachen Vivoc hatte sie zwar aufgerüttelt, aber die Mühe, den Orbit von Lokvorth auszumisten, machten sie sich dennoch nicht.
    Der Satellit hatte einen Durchmesser von eineinhalb Metern und sah mit seinen unzähligen Antennen einem Seeigel ähnlich. Er war nach Sevias Angaben vermutlich kartanischer Bauart und war geostationär direkt über Lokvorth-Therm positioniert.
    Als es jedoch daranging, den von Lökvorth-Therm kommenden Funkstrahl zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen, versagten Sevia und ihre Leute. Es gab in der Hauptstadt von Lokvorth viele Funkquellen der Tolkander, die alle die Aufhebung der Funksperre nützten, um ihre Meldungen zu den Igelschiffen ins All zu schicken. In diesem Funksalat war es Sevia unmöglich, den für uns so wichtigen Hypersender exakt zu lokalisieren.
    „Dir ist wohl klar, daß das das Todesurteil für die Simple Minds sein könnte", sagte ich enttäuscht.
    „Wir haben alles technisch Mögliche getan", rechtfertigte sie sich. „Kein Grund, so zu tun, als hätte ich das Todesurteil verhängt."
    „Entschuldige, das war nicht so gemeint", sagte ich.
    Es geschah zuletzt immer häufiger, daß ich um Nachsehen für mein Verhalten bitten mußte, das war kein gutes Zeugnis für meinen seelischen Zustand. Aber Sevia ging darüber hinweg.
    „Es gibt dennoch eine Chance, zum Erfolg zu kommen", behauptete sie und lächelte zufrieden, als sie sah, daß mein Interesse geweckt war.
    „Was kannst du tun, Sevia?"
    „Wir bräuchten nur eine vollsyntronische Sonde an den Funksatelliten zu koppeln, der sich an das System anschließt und die wichtigsten Funktionen übernimmt oder zumindest überwacht", erklärte sie. „Dann würden wir mit der nächsten Funksendung ein Protokoll erhalten, das uns Aufschluß über alle einlaufenden Sendungen und ihre Quellen gibt. Technisch ist das kein Problem."
    „Und wo liegt das Problem?"
    „Bei den Tolkandern. Es hängt nur davon ab, ob sie uns gewähren lassen."
    „Dann versuch es wenigstens, Sevia. Verdammt, die Sache ist den Versuch wert!"
    Sie lächelte wiederum.
    „Ich habe bereits alles Nötige veranlaßt", sagte sie. „Wenn alles glatt geht, dann findet die Ankopplung in wenigen Minuten statt. Ich gebe dir Bescheid."
    „Du bist ein Goldmädchen", lobte

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