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1834 - Der Flug der TRONTTER

Titel: 1834 - Der Flug der TRONTTER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hätte, ließ sie anscheinend völlig kalt.
    „Was ist los?" rief ich atemlos. „Triebwerksschaden?"
    „Nein, Perry Rhodan", erwiderte A-Caliform. „Wir haben eine Transition vorgenommen."
    „Sonst nichts? Warum dann dieser heftige Effekt?"
    „Weil wir in die Ausläufer eines Hypersturms geraten sind."
    Ich stand da wie vom Donner gerührt. Hyperstürme waren ein solcher Anachronismus für mich, eine so unendlich lange zurückliegende Gefahr, daß ich sie praktisch aus dem Gedächtnis getilgt hatte.
    Wenn innerhalb des fünfdimensionalen Kontinuums Verschiebungen stattfinden, dann ereignen sich Hyperstürme. Je größer der Maßstab der Verschiebung, desto heftiger der Sturm, desto größer die Gefahr für nicht geschützte Raumfahrzeuge.
    Ich begriff, daß man in Plantagoo den entsprechenden Schutz noch nicht gefunden hatte.
    In der Milchstraße lohnte ein Hypersturm nicht einmal die Erwähnung; man ignorierte ihn, weil man dank der Lineartriebwerke und Metagravs selten Berührungspunkte fand.
    Ein Hypersturm dauerte zuweilen einige Wochen, daran erinnerte ich mich gut. Wir besaßen also keine andere Wahl, als irgendwie das Hindernis zu überwinden. Derselben Meinung waren A-Caliform und B-Zagristas; die beiden Zentrifaal begaben sich ungerührt an die Arbeit. Die nächste Transition wurde bereits berechnet, bevor die TRONTTER noch richtig aufgehört hatte, sich zu schütteln.
     
    *
     
    Der zentrale Antigravschacht reichte von ganz oben bis in die unteren Decks, bis in die Waschinenräume. Aus einiger Entfernung nahm ich hämmernde Geräusche wahr. Entlang an verwinkelten Maschinen, durch schmutzstarrende Korridore und durch enge Wartungskanäle näherte ich mich dem Ursprung des Gehämmers.
    Überall waren Zentrifaal an der Arbeit, die - offenbar auf präzise Anweisungen - Geräte demontierten.
    Manches wurde nur soweit freigelegt, daß man das technische Innenleben bequem erreichen konnte.
    Ich traf auf Reginald Bull, der gemeinsam mit K-Oxxan und M-Artosch an einem Energiewandleraggregat arbeitete. Das Ding gehörte zum maschinellen Umkreis des Reaktors. Zur selben Zeit traktierten drei schwere Werkzeuge eine mannsgroße stählerne Röhre.
    Die Methode, die hier zur Anwendung kam, konnte ich nur noch mit dem Wort „vorsintflutlich" beschreiben. Raumfahrt und Überlichtgeschwindigkeit, das schloß den Einsatz von Hammer und Säge normalerweise aus. Aber man mußte sich zu helfen wissen, und das war etwas, was ich anderseits an Bully bewunderte.
    „Na, Dicker?" sagte ich laut. „Wie sieht’s aus mit der Stromversorgung?"
    Bully richtete sich schnaufend auf. Sein Oberkörper war entblößt und triefte vor Schweiß. Man konnte sehen, daß er keineswegs fett war, sondern beachtliche Muskelpakete besaß. Jemand wie er hätte sich ohne Zweifel auch als Mechaniker eines antiken Schaufelraddampfers vorzüglich gemacht.
    „Stromversorgung, Perry? Ich würde jede Taschenlampenbatterie vorziehen. Aber das kriegen wir schon wieder. Die Ersatzteile von Perceppu sind Gold wert."
    In der linken Hand hielt er einen ölverschmierten Lappen, wischte sich damit übers Gesicht und hinterließ dunkle Streifen auf den Wangen. Mit der Rechten umklammerte er den Stiel eines Hammers, den ich auf mindestens fünfzehn Kilogramm Gewicht schätzte.
    Reginald Bull grinste breit wie ein Scheunentor. Hier unten in den Maschinenräumen war er in seinem Element. Wie fortgeblasen die schlechte Laune; jetzt, da er aktiv die Probleme ins Visier nahm. Ich wäre nicht so sicher gewesen, daß er die keimfreie, störungsfreie Atmosphäre eines terranischen Raumschiffs wirklich der TRONTTER vorgezogen hätte.
    „Wie lange noch, bis der Reaktor störungsfrei arbeitet?"
    „Einen halben Tag", behauptete er.
    „So schnell?" Ich schaute ihn entgeistert an. „Wenn man euch so sieht, möchte man eher an eine Woche glauben."
    „Nein, Perry! Wir schaffen es genau so, wie ich gesagt habe. K-Oxxan hat eine ganze Menge Ahnung, B-Terestan, I-Hamasch und M-Artosch machen sich gut. Danach nehmen wir uns den Antrieb vor."
    „Hast du schon bemerkt, daß ein Hypersturm aufzieht?"
    „Klar, Perry Hältst du mich für taub? Der Höllenlärm eben war nicht zu überhören."
    „Erinnerst du dich noch an früher? An die Zeit vor den Lineartriebwerken? Es gab doch ein Gerät, mit dem man Transitionsraumer vor den Wirkungen eines Hypersturms einigermaßen abschirmen konnte."
    Bull nickte eifrig. „Stimmt! Das mit der Abschirmung lief mehr schlecht als recht,

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