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1834 - Der Flug der TRONTTER

Titel: 1834 - Der Flug der TRONTTER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aussah.
    Ein kleines Detail, nur um den Zustand des Schiffes zu illustrieren: Während des Aufenthalts im freien Raum verlor die TRONTTER permanent Atemluft. Die Außenhülle war undicht. Einem Terraner des 13.
    Jahrhunderts NGZ fiel es schwer, daran zu glauben, aber es war so.
    Mit erzwungener Ruhe blieb ich sitzen. Mein Job war im Augenblick die Ortung. Mit der Schiffsführung hatte ich wenig zu tun, berechtigt oder nicht. Also ließ ich schön die Finger weg.
    „Was ist da unten beim Reaktor los?" wetterte Reginald Bull in den Bord-Interkom.
    Wer immer sich im Maschinenraum angesprochen fühlte, es war vermutlich K-Oxxan, der Raumfahrttechniker, durfte sich glücklich schätzen, daß die Worte lediglich in entschärfter Übersetzung ankamen.
    Bully und ich trugen am Hals unsere beiden Translatorgeräte, kleine viereckige Chips, direkt auf die Haut geklebt. Sie übertrugen jedes Wort, das gesprochen wurde, ins Goo-Standard. Ohne Translator hätte keiner der sechzehn Zentrifaal, die den so titulierten „Schrotthaufen" bemannten, ein Wort verstanden.
    „Reaktorraum!" brüllte Bull. „Meldung!"
    Seine Stimme erfüllte die Zentrale der TRONTTER bis in den hintersten Quadratzentimeter.
    Es knackte heftig in der Leitung, dann hörte man: „... wissen selbst nicht, was da los sein ..."
    Wieder dieses Geräusch, ein seltsames Doppelknacken, wieder erfüllte ein mäßig lautes Rauschen die Leitung.
    Die Vibration gewann an Druck, sie entwickelte eine bedrohliche Dynamik, die unsere Nullschale zweifellos bald sprengen würde.
    In Gedanken verfluchte ich A-Betchaga, den Regierungschef von Zentrifaal-Zentrum. Und zwar deshalb, weil er uns für eine Reise von mehr als 30.000 Lichtjahren nicht mehr zur Verfügung gestellt hatte als diesen Haufen Schrott, den man TRONTTER getauft hatte.
    „K-Oxxan!" brüllte der Dicke lauthals.
    Er hatte sich so sehr in Rage gesteigert, daß ihm ein kleines Detail entging: Von bloßer Lautstärke allein ließ sich die Leitung auch nicht wieder in Gang bringen. Geschweige denn der Hauptreaktor.
    „K-Oxxan, verflucht noch mal!"
    Ich schaute mit unfreiwilliger Gelassenheit dem Absturz zu. Die Vorwärtsbewegung der TRONTTER endete nun, einen Augenblick lang betrug unsere Fahrt relativ zum Planeten exakt Null. Abwärts ging es nun, zurück in Richtung Oberfläche, auf den Raumhafen der zentrifaalischen Millionenstadt Cursor zu.
    Und dann geschah das Wunder doch noch. Die unvollkommene Technik schien sich vor dem geballten Willen eines Reginald Bull zu ducken.
    Mit einem Mal war die Verbindung nach unten wieder da. „Hier Zentrale! K-Oxxan, was ist da unten los?"
    „Wir benötigen zwei Minuten, um die Zufuhr von Reaktionsmasse wiederherzustellen."
    Völlig ruhig klang das. Dem Dicken schien angesichts solcher Ignoranz fast die Augenpartie aus dem Kopf zu springen.
    „Zentrale an Maschinenraum: Ist euch eigentlich bewußt, daß wir soeben abstürzen?"
    „Positiv"
    „Zwei Minuten? Trotzdem?"
    Überschlägig rechnete ich die Zeit hoch, die bis zum Aufschlag verblieb. Hundertzwanzig Sekunden - auf jeden Fall war das eine knappe Sache. Es verstand sich von selbst, daß die TRONTTER nicht ungehindert ins Stadtgebiet knallen durfte. Einige Millionen unbeteiligte Einwohner standen in der Schußlinie, neben meinem eigenen Leben, dem von Reginald Bull und dem der sechzehn Zentrifaal.
    K-Oxxan sagte: „Ich empfehle, den Sturz mittels der Korrekturtriebwerke aufzuhalten."
    „Laufen die über eigenen Saft?"
    Ich wußte nicht, wie Bulls Translator den Ausdruck Saft übersetzte, doch Oxxan mußte wohl verstanden haben, was der Dicke meinte.
    „Autarke Reaktoren. Der volle Korrekturschub dürfte zur Verfügung stehen, sofern keine technische Panne eintritt."
    Dieser letzte kleine Zusatz, dieses unauffällige Wörtchen sofern, ließ bei mir alle Alarmsirenen klingeln.
    Alle schauten A-Caliform an, den nominellen Piloten. Aber Califorms Blick ging zum Dicken hin. Bull nickte; eine Geste, die Caliform mittlerweile verstand.
    Der Clanführer reagierte im selben Moment. Er zündete sämtliche Korpuskular-Aggregate, die nach unten kippbar waren, zur selben Zeit.
    Die Wirkung trat unüberhörbar und augenblicklich ein. Unter Höchstbelastung gab eines der Aggregate seinen Geist auf. Es explodierte - woraufhin A-Caliform unter Mithilfe der Positronik sofort das geometrisch gegenüberliegende Triebwerk ausschaltete.
    Die restlichen Aggregate sprangen an, zwar mit einer gewissen Verzögerung, aber immerhin. In

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