1836 - Mission in Fornax
Systems.
„Ich wiederhole mein Angebot nur noch einmal", sagte der Unbekannte. „Die ersten Tolkander nehmen bereits meine Verfolgung auf. Sobald wir die Hyperraum-Eintrittsgeschwindigkeit erreicht haben, werden wir..."
„Wartet!" sagte der Haluter.
Sein Entschluß war gefaßt. Das Planhirn hatte eine Wahrscheinlichkeit von 43 Prozent dafür errechnet, daß er den Fremden trauen konnte und es war seine einzige Chance.
„Ich stamme vom Planeten Halut und bin bereit, aber ich habe auf Orgom zwei Gefangene gemacht - zwei Eloundar. Diese beiden sind zu wichtig, um sie zurückzulassen."
Für einen kurzen Moment herrschte Schweigen im Äther.
„Dann bringst du sie mit. Schick sie zuerst durch den Transmitter!" forderte die Kunststimme dann.
Der unbekannte Gesprächspartner war auf einmal erregt gewesen, und es war unschwer, sich darauf einen Reim zu machen.
„Die Eloundar sind tiefgefroren", sagte der Haluter.
„Das spielt keine Rolle, wir haben auch Tiefkühlbehälter an Bord. Schick sie uns, und dann komm selbst! Ihr habt nur noch eine Minute, maximal!"
Das fremde Schiff jagte weiter aus dem System hinaus. Die Strahlung der Sonne verhinderte, daß Tomo Mirkus ein genaues Ortungsbild bekam, von dem ausgehend er hätte beurteilen können, mit wem er es da zu tun hatte.
Die Unbekannten waren versessen darauf, zwei Eloundar kampflos in ihre Gewalt zu bekommen. Das berechnete auch das Planhirn. Tomo Mirkus entschloß sich dennoch dazu, zu ihnen überzuwechseln - nicht zuletzt deshalb, weil er ein Haluter war und somit den Wesen aller anderen galaktischen Völker überlegen. Wer ihm die Eloundar wegnehmen wollte, sollte sich wundern!
„Ich bin bereit", sagte er, als er den alten und den jungen Tolkander aus ihren Tanks geholt und zum Transmitter gebracht hatte.
Die Selbstzerstörungsautomatik seines Raumschiffs, für den Fall, daß man versuchen sollte, es zu kapern, war aktiviert; der Countdown lief.
Dann bugsierte er das Eloundarjunge als erstes ins Abstrahlfeld.
*
Auch auf der TRONNAK war man bereit.
Das Schiff, eine Neukonstruktion des Typs Eloxima, schoß noch immer mit höchster Beschleunigung aus dem Arloga-System hinaus. Es handelte sich um eines von nur noch zwölf vorhandenen Eloxima-Raumtuben - jeweils eines für jeden Anführer der Galactic Guardians.
Der Eloxima-Raumer war ursprünglich für die Kosmische Hanse konzipiert, von dieser dann jedoch aus Kostengründen abgelehnt worden. Danach wurden, bis zum Jahr 1275 NGZ, insgesamt sechzehn Stück für den freien Markt gebaut und zum Verkauf angeboten. Allesamt waren sie an scheinbar verschiedene Interessenten verkauft worden. Tatsächlich handelte es sich bei diesen Interessenten um Strohmänner der Galactic Guardians.
Das verbreiteten zumindest die Medien als angebliche Tatsache.
Die Eloxima-Raumer, vorn abgeflachte Zylinder mit Seitengondeln am Heck und einer Länge über alles von 195 Metern, mit einem an der Unterseite verankerten Diskusbeiboot von sechzig Metern Durchmesser, waren ursprünglich völlig unbewaffnet gewesen. Erst nachträglich hatten sie ihre neuen Besitzer insgeheim hoch aufgerüstet. Vier Schiffe waren in den vergangenen vierzehn Jahren vernichtet worden oder verschollen - ganz genau konnte oder wollte das niemand sagen.
Die TRONNAK hatte inzwischen die nötige Eintauchgeschwindigkeit in den Hyperraum erreicht.
Dennoch wartete der Kommandant. Die Igelschiffe der Tolkander, die sich zu seiner Verfolgung vom Belagerungspulk gelöst hatten, konnten ihn nicht mehr einholen - weder sie selbst noch ihre Strahlen. Und er mußte die beiden Eloundar haben!
Wenn er Raylacza diese Beute brachte, würde er gelobt und belohnt werden. Zwei lebende Eloundar in der Hand der Guardians - was das für die Organisation bedeuten konnte, war kaum abzuschätzen. Die Galaktiker würden zum jetzigen Zeitpunkt jeden Preis für die beiden bezahlen, ganz abgesehen von dem Haluter und dem Lösegeld, das man von seinen Artgenossen erpressen konnte.
Im Transmitterraum der TRONNAK waren zehn Elitekämpfer postiert, jeder schwerstens bewaffnet und das Strahlgewehr auf das Abstrahl- und Empfangsfeld gerichtet. Die Besatzung des Schiffes bestand zu zwei Dritteln aus Überschweren, das restliche Drittel teilten sich Akonen und Karaponiden.
Bis auf einen.
„Ein Haluter, Komganczor", sagte der Zwei-Meter-Riese, der neben dem Kommandanten stand und .
die Ankunft der Eloundar und Tomo Mirkus’ erwartete. Seine relativ schmalen und
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