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1836 - Mission in Fornax

Titel: 1836 - Mission in Fornax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unzweifelhaft fest, daß sein Ordinärhirn Schaden durch den Tangle-Scan genommen hatte, wahrscheinlich sogar mehr als im Falle Tolots. Das wiederum würde bedeuten, daß die Drangwäsche die zerstörerischen Wirkungen des Scans nicht verstärkte oder erst ermöglichte wie bisher angenommen, sondern im Gegenteil abmilderte.
    Nur ein direkter Vergleich von Tomo Mirkus’ Zustand mit dem von Icho Tolot nach dessen Rückkehr würde ein aussagekräftiges Ergebnis bringen. Und das hieß für Tolot, daß er womöglich noch länger auf Halut bleiben sollte. Damit war er aber nicht einverstanden.
    Alle seine Untersuchungsdaten waren gespeichert. Taro Phontes brauchte sie nur abzurufen.
    Tolot versuchte, nach außen hin gelassen zu wirken, doch das mißlang kläglich. Wer den Aktivatorträger nur etwas kannte, der wußte, wie es in ihm aussah. Dort kochte eine höllische Glut langsam höher, und wenn sie zum Ausbruch kam, dann war es besser für alle Beteiligten, wenn er sich weit fort von seinem Heimatplaneten befand.
    Tomo Mirkus’ Bericht über seine Erlebnisse auf Orgom nahm er nur mit halbem Interesse zur Kenntnis.
    Um so aufmerksamer wurde er dann, als die Sprache auf die Galactic Guardians kam.
    „Sie wollen sich also in Fornax treffen?" fragte er, als Mirkus geendet hatte. „Alle noch lebenden Anführer? Haben Sie die Koordinaten dieses Treffpunkts? Das Sonnensystem, der Planet ..."
    Tomo Mirkus breitete die Arme aus.
    „Leider muß ich Sie enttäuschen, Tolot. Was haben Sie vor?"
    „Ich werde noch heute aufbrechen. Mein Ziel ist nach wie vor die Galaxis NGC 1313, doch vorher will ich mich in Fornax umsehen. Die Galactic Guardians werden ihr Treffen nicht ins Universum hinausposaunen, aber auch sie hinterlassen Spuren. Und die werde ich finden und zu interpretieren wissen. Sie werden mich zu ihrem Versammlungsort führen. Es interessiert mich brennend, was die Anführer dort aushecken."
    „Tolotos ...", begann Taro Phontes, doch der Zellaktivatorträger hob abwehrend alle vier Hände.
    „Ich kenne Ihre Einwände, Phontesos, und Ihre Wünsche. Aber ich kann nicht länger warten. Ich muß meine Drangwäsche endlich ausleben, oder es geschieht ein Unglück."
    Der Philosoph seufzte tief.
    „Sie haben wohl recht, Tolotos. Ich darf Sie nicht länger zurückhalten. Immerhin hat sich Ihr Warten insofern gelohnt, als Sie nun wissen, daß Sie während und nach der Drangwäsche durch den Tangle-Scan hochgradig gefährdet sind. Dies für den Fall, daß Sie es in NGC 1313 wieder mit Tolkandern zu tun bekommen."
    Gucky räusperte sich laut.
    „Und die angeforderte Hilfe können sich die galaktischen Völker nun wohl ebenfalls aus dem Kopf schlagen, nehme ich an."
    „Wenn es an mir liegt", sagte Phontes, „kann ich nicht die Verantwortung dafür übernehmen, daß Haluter auf von Tolkandern besetzten Planeten kämpfen."
    „Was ist mit mir?" erkundigte sich Tomo Mirkus. „Werde ich wieder so sein können wie vorher?"
    „Ich hoffe es", sagte der Philosoph. „Die Nachwirkungen des Tangle-Scans werden abklingen, aber nur langsam. Bis dahin werden Sie noch oft von dem ... >Echoeffekt< heimgesucht werden, der Sie für kurze Zeit wieder die Irritation und die Schmerzen fühlen läßt wie auf Orgom. Bitte halten Sie sich hier bei mix für weitere Untersuchungen bereit!"
    „Für uns ist die Stunde des Abschieds gekommen, schätze ich", meinte Gucky. „Sag, Freund Mirkus, hast du Raylacza gegenüber jetzt kein schlechtes Gewissen? Ich meine, wo du doch so nett und ausführlich über ihn und die Guardians geplaudert hast?"
    Tomo Mirkus lächelte. Für einen Moment schien er mit seinen Gedanken weit weg zu sein.
    „Er hat mich anständig behandelt", sagte er dann. „Und er hat gewollt, daß ich rede. Ich bin sein Zeuge, der einzige, dem jedermann glaubt."
    „Könnte es sein, daß er dir sympathisch geworden ist?"
    „Ein wenig, ja", gab der Haluter zu.
    „Werden Sie nicht sentimental, Mirkus", riet ihm Icho Tolot. „Raylacza hätte Sie getötet, wenn er sich nichts von Ihrem Weiterleben versprochen hätte."
    Tomo Mirkus entgegnete darauf nichts.
    Tolot und der Mausbiber verabschiedeten sich und verließen das Haus des alten Philosophen.
    Noch am gleichen Tag brachen sie mit der HALUTA II auf, mit Kurs auf Fornax.
     
    ENDE

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