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1837 - Nacht-Phantom

1837 - Nacht-Phantom

Titel: 1837 - Nacht-Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gedanken wirbelten hinter seiner Stirn, und er fragte sich, ob es nicht doch besser gewesen wäre, John Sinclair Bescheid zu geben.
    Das hatte er nicht getan. Jetzt musste er die Konsequenzen ziehen und etwas tun, das ihm gegen den Strich ging. Aber es ging kein Weg daran vorbei.
    Bill schaute noch mal vor seine Füße. Da lag sein Bekannter auf der Erde. Jemand hatte ihn ins Reich der Finsternis gezerrt.
    Bill besaß eine normale Pistole der Marke Beretta. Aber sie war trotzdem etwas Besonderes, denn im Magazin steckten geweihte Silberkugeln, und sie waren für Vampire absolut tödlich.
    Er zog seine Waffe. Ruhig konnte er nicht mehr bleiben. In seinem Kopf hämmerte es. Es zuckte auch in seinen Wangen. Die Hand, die die Waffe hielt, war schweißnass.
    Wieder schaute er nach unten.
    Da lag Scotty. Er würde bald erwachen, und damit auch seine Gier nach Bills Blut. Jetzt überlegte der Reporter, ob er nicht so lange warten sollte.
    Dann hätte er noch mit Scotty reden und vielleicht etwas von ihm erfahren können.
    Aber nein, das würde alles zu lange dauern. Er durfte nicht mehr länger hier bleiben, denn er musste damit rechnen, dass der Vampir noch in der Nähe war.
    Bill zielte auf Scottys Kopf. Nie hatte er seine Beretta als so schwer erlebt. Wenn Scotty ihn mit seinen Blutzähnen angegrinst hätte, wäre das etwas anderes gewesen, so aber musste er auf einen lebenden Toten schießen, was auch nicht eben leicht war.
    Herz oder Kopf?
    Bill entschied sich für das Herz. Er wollte den Kopf nicht beschädigen. Der Herzschuss würde ihm eher gelingen. Er wollte dabei auch die Augen schließen.
    Er bückte sich und setzte die Waffe an. Genau in diesem Augenblick fing er an zu zittern und es gab wohl keine Pore an seinem Körper, die keinen Schweiß produzierte.
    Seine Lippen bewegen sich. Tränen stiegen in seine Augen. Der Zeigefinger lag am Drücker. Er musste ihn nur noch nach hinten ziehen, dann war es vorbei.
    »Sorry, Scotty, aber es muss sein«, flüsterte Bill und drückte ab.
    Der Schuss klang nicht mal zu laut. Das Echo rollte zwar an den Wänden entlang, ließ sich aber ertragen, und Bill schaute genau hin. Er hatte gesehen, dass der Körper seines Informanten kurz gezuckt hatte. Jetzt zuckte nichts mehr. Jetzt hatte er ein Loch in der Brust und einen Schusskanal, der sich bis zum Herzen durchzog.
    Das war es gewesen.
    Der Reporter richtete sich wieder auf. Sein Gesicht war schweißnass. Er wollte nur noch weg.
    Er setzte einen Schritt vor den anderen und schlurfte dabei mit den Sohlen über den Boden. Er dachte an nichts, und erst als er draußen stand, konnte er wieder normal atmen.
    Er tat es. Bill fühlte sich dabei kaputt. Zu viel hatte er durchleiden müssen, aber er lebte, hatte es geschafft. Im Gegensatz zu Scotty.
    Aber warum hatte er es geschafft? Hatte der Vampir kein Interesse an ihm? Das war möglich, und er fragte sich auch, wo der verdammte Vampir steckte, der sich an Scotty satt getrunken hatte. Und wo waren die vielen Fledermäuse?
    Der Vampir war gefährlich. Sogar brandgefährlich. Aber er schien einen bestimmten Plan zu haben, sonst hätte er sich nicht im Hintergrund gehalten. Vielleicht wollte er auch nicht zu viel Aufsehen erregen und sagte sich, dass ein Opfer als Zeichen ausreichte.
    Bill dachte an John Sinclair. Er würde dem Freund auf jeden Fall Bescheid geben. Ob in dieser Nacht, das stand noch nicht fest. Erst wollte er abwarten, wie die nächsten Stunden verliefen.
    Bill Conolly eilte den Abhang hinab und war froh, als er die Stelle erreichte, wo er und Scotty durch die Nachtsichtgeräte geschaut hatten. Wie lange lag das schon zurück? Erst ein paar Stunden, aber Bill kam es vor, als wäre es doppelt so lang.
    Er erreichte seinen Wagen. Er war mit dem Käfer gekommen, den Sheila sich zugelegt hatte. Auch ihm machte es Spaß, den Wagen zu fahren.
    Er fand ihn so vor, wie er und Scotty ihn verlassen hatten. Bill suchte noch mal die Umgebung ab und hielt vor allen Dingen Ausschau nach den Fledermäusen.
    Die waren nicht zu sehen. Nicht ein einziger Flattermann zeigte sich, und Bill fragte sich, wohin sich die Tiere verdrückt hatten. Im Moment war er froh, sie nicht zu sehen, denn er wollte unbehelligt nach Hause fahren.
    Noch immer kam er sich vor wie ein Mörder. Aber so durfte er nicht denken. Er hatte nicht gekillt, er hatte erlöst, auch wenn das schwer zu erklären war …
    ***
    »John, verdammt noch mal, ich bin ein Mörder!«
    Dieser Satz erreichte mein Ohr durch das

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