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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bückte sich und schlüpfte unter dem gelähmten Arm des Kerls hindurch.
    „Nur zu. Auf euer Spurtvermögen bin ich gespannt."
    Sie versuchten es erst gar nicht. Rebekka machte, daß sie aus der Gondel zurück ins Hauptschiff kam.
    Von den technischen Sektoren hielt sie sich fern. Thor Schinnek, der Kotzbrocken, hätte es kaum zugelassen oder sie sofort wegen versuchter Sabotage eingesperrt.
    Sie wandte sich zum astronomischen Observatorium.
    Dort arbeiteten derzeit nur Frauen. Sie entdeckte zwei Springerinnen und eine Ara. An einem der Hyperteleskope saßen zwei Daniel-Roboter in roten Kombinationen. Auch sie trugen das auffällige Muster silberner Streifen, das Rebekka bereits an den Kegelrobotern und den Ertrusern beobachtet hatte.
    Die Ara erhob sich und ging ihr entgegen.
    „Hallo, Schwester, was führt dich zu uns?"
    „Mir ist es langweilig." Das war die Wahrheit. Niemand hatte ihr bisher gesagt, wie lange der Flug dauerte und wohin es ging.
    „Na gut. Besonders abwechslungsreich ist es bei uns auch nicht. Aber das kann sich ändern."
    Rebekka erhaschte einen Blick auf eines der Hologramme. Es zeigte einen Raumsektor mit durchschnittlicher Sternendichte. Das Schiff hing im Normalraum, hatte also den Metagravflug unterbrochen.
    „Wir warten darauf, daß der Flug fortgesetzt wird", erklärte die Ara.
    „Wer bestimmt das?"
    „Monjacza. Wer sonst. Vermutlich wartet er auf etwas. Wir wissen es nicht."
    Die beiden Springerinnen verließen ihre Plätze und näherten sich.
    „Rebekka DeMonn", polterte die eine drauflos. „Wir wissen deinen Namen. Du bist die Ressortchefin der Erlebniswelten. Wie wäre es mit einem ultimaten Erlebnis?"
    „Hängt davon ab, was es ist."
    Ehe sie reagieren konnte, packten die drei Frauen sie und zerrten sie in den Hintergrund des Raumes.
    Ein Transmitterbogen flammte auf. Die drei lachten und schleiften sie in Richtung Abstrahlungsfeld.
    „Gute Reise, Rebekka."
    Es gelang ihr nicht, einen der Arme freizubekommen. Sie erhielt einen Stoß und flog in das Feld hinein.
    Sie sah den Transmitterbogen grell aufleuchten und entmaterialisierte. Im Bruchteil einer Sekunde beförderte der Transmitter sie an ihr Ziel. Sie kullerte aus dem Verstofflichungsfeld und blieb vor ziemlich großen Stiefeln liegen.
    „Bequemer geht es nicht", donnerte Thor Schinnek. „Aber wir werden uns etwas einfallen lassen. Du bist nicht hier, um zu faulenzen. Los, hoch mit dir, du Kröte!"
    Er bückte sich, aber Rebekka schlüpfte unter seinen Pranken hindurch und kam aus eigener Kraft auf die Füße. Sie blickte sich um und stellte fest, daß sie sich offenbar in einem Raum neben der Steuerzentrale befand.
    Schinnek verschränkte die Arme und grinste.
    „Die Weiber im Observatorium haben hoffentlich ihren Spaß gehabt. Bist du geistig voll da? Wir erreichen nämlich bald unser Ziel. Dann brauchen wir dich."
    „Was will Monjacza von mir?"
    „Woher soll ich das wissen? Er hat uns aufgetragen, gut auf dich aufzupassen, damit dir bloß kein Härchen gekrümmt wird. Das ist schwierig bei einer Person wie dir. Wieso bist du nicht in deiner Kabine geblieben? Langeweile? Soso."
    „Dein dümmliches Getue geht mir auf den Keks, Schinnek. Du bildest dir ziemlich viel ein. Wozu eigentlich? Daß du es nötig hast, ist schlimm genug."
    Sie traf den Ertruser an seinem wunden Punkt.
    „Schlampe!" fuhr er sie an. „Du gehörst nicht zu uns. Das ist es. Wenn es nach mir ginge, hätte ich dir längst den Hals umgedreht oder dich ohne Raumanzug aus einer Schleuse geschossen. Aber es wäre gegen den Willen meines Herrn."
    „Welch ein Glück für mich, daß du ein s0 gehorsamer Diener bist."
    Der Hohn in ihrer Stimme trieb ihn zur Weißglut. Seine Finger zuckten, aber er wagte nicht, Hand an sie zu legen.
    „Komm mit! Wir haben soeben die letzte Hyperraum-Etappe hinter uns gebracht und nähern uns dem Ziel. Du wirst mich begleiten. Halte dich in meiner Nähe. Für meine Männer kann ich nicht garantieren."
    Rebekka nickte und verzichtete darauf, ihn neuerlich zu reizen. Was taugte ein Kommandant, dessen Untergebene nicht das taten, was er ihnen befahl? Gar nichts. Vermutlich handelte es sich um eine leere Drohung, um einen neuen Versuch von ihm, ihr Angst einzujagen.
     
    *
     
    Die MRONIOK flog durch ein System mit vier kleinen Planeten. Die Sonne leuchtete in grellem Weiß.
    Bei ihren Begleitern handelte es sich ohne Ausnahme um atmosphärelose Welten. Die Oberflächen bestanden aus erkaltetem Magma, vom Sonnenwind

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