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1837 - Rebekkas schwerster Gang

Titel: 1837 - Rebekkas schwerster Gang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht bange sein, aber als TLD-Agentin schwebte sie in Lebensgefahr.
    In der MRONIOK gab es keine Möglichkeit unterzutauchen. Sie konnte keinen Transmitter oder eine Fähre nach Stiftermann III benutzen und in den geheimen Anlagen verschwinden. Sie war Monjacza auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
    Ihre Gedanken kehrten zu Marcel Rembrandt zurück. Bestimmt würde er seine Arbeit abschließen, ohne ihr nochmals zu begegnen. Es war besser so. Seine Entschlossenheit, Dinge zu ändern, die ihn nichts angingen, hatte Rebekka erschreckt. Sie konnte nur hoffen, daß ihm nichts zustieß.
    Mit dem Abschied von der BASIS verschwand nach und nach dieses merkwürdige Prickeln, das sie jedesmal in seiner Nähe verspürt hatte und das sie unsichtbar mit ihm verband.
    Es war besser so. Sie konnte es sich nicht leisten, ihren Dienst für den TLD aufzugeben. Zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Sie wäre sich wie ein Feigling vorgekommen.
    Rebekka machte es sich in der Kabine bequem und zählte die Stunden des Metagravfluges. Welches Ziel der Direktor ansteuerte, erfuhr sie vom Servo nicht. Es lag jedoch auf der Hand, daß er Yiltampena aufsuchte.
    Nach zwölf Stunden schickte Rebekka sich an, ihre Kabine zu verlassen.
    „Ich möchte das Schiff sehen", sagte sie zum Servo. „Besorge mir einen guide."
    „Erwarte ihn am Schacht", teilte der Servo mit. „Er ist unterwegs."
    Sie wartete eine Stunde vergeblich, dann machte sie sich allein auf den Weg.
     
    *
     
    „Was willst du hier? Verschwinde!"
    Der Arkonide versetzte ihr einen Stoß gegen die Schulter. Rebekka taumelte zurück und hielt sich das Schlüsselbein.
    „Was habe ich dir getan? Von der vornehmen Art deines Volkes scheint nichts an dir hängengeblieben zu sein."
    Er reagierte nicht und tat, als sei sie Luft für ihn. Das Abzeichen am Overall wies ihn als Wissenschaftler aus. Rebekka vergaß ihre gute Erziehung und trat ihn mit voller Wucht von hinten in die linke Kniekehle. Er knickte ein und stürzte, fing sich ungeschickt am Tisch ab und riß eines der Instrumente mit zu Boden.
    „Vielleicht überlegst du es dir beim nächsten Mal, ob du etwas höflicher bist."
    Sie verließ den Raum und schloß die Tür. Der Arkonide blieb stumm und machte keinerlei Anstalten, ihr zu folgen.
    Rebekka DeMonn ging weiter. Sie drang tiefer in den wissenschaftlichen Bereich ein. Männer und Frauen unterschiedlicher Völker begegneten ihr. Sie erkannte Aras, Blues, Antis und Terra-Abkömmlinge von vierzig Zentimeter Größe und grüner Hautfarbe. Das waren Algustraner, also Siganesen, die vor vielen Generationen von Siga nach Algusta ausgewandert waren, damit sie nicht kleiner als zehn Zentimeter wurden.
    Alle warfen ihr feindselige Blicke zu oder übersahen sie einfach. Vor einem plötzlich aufflammenden Energieschirm blieb sie stehen.
    „Syntron, was soll das? Wenn dieser Bereich gesperrt ist, dann teile mir das mit, bevor ich mich verletze."
    „Tut mir leid, Rebekka DeMonn", antwortete eine freundliche Stimme. „Den Schirm hat jemand in Schinneks Auftrag eingeschaltet. Willst du dich bei ihm beschweren?"
    „Nein. Leite die Beschwerde bitte an Monjacza."
    „Wird erledigt. Der Direktor ist allerdings sehr beschäftigt. Er wird sich nicht sofort darum kümmern können."
    Rebekka machte kehrt und wandte sich in eine andere Richtung. Sie suchte den Hauptkorridor auf und wechselte in eine der beiden Seitengondeln.
    Was zunächst wie eine weitere Wohngegend aussah, entpuppte sich als Trainingsabteilung für Leichtgewichte. Plophoser und Terraner trainierten hier mit Akonen und Antis. Sie hielten sich für den Ernstfall fit. Als einer von ihnen Rebekka entdeckte, fiel ihm die Fünfzehn-Kilo-Hantel aus der Hand.
    „Seht mal, wer da ist", gluckste er. „Seit wann haben Zwerge bei uns Zutritt?"
    Mit schnellen Sprüngen eilte er auf die zierliche Frau zu und hätte sie umgerannt, wäre sie nicht im letzten Augenblick zur Seite gewichen. Er packte sie und riß sie mit sich. Rebekka setzte einen gezielten Schlag gegen seinen Oberarm, lähmte ihn so. Er ließ sie fahren. Aus geweiteten Augen starrte er sie an und massierte die schmerzende Stelle.
    „Alle Teufel!" keuchte ex: „Was war das? Kannst du mir den Schlag mal zeigen?"
    „Ich habe ihn vergessen. Merk dir einfach die Stelle."
    Ein Terraner und ein Akone versperrten ihr den Rückweg und reckten ihr angriffslustig die Fäuste entgegen.
    „Kleiner Skorpion. Wir werden dir den Stachel ziehen!" Fünf Hände griffen nach ihr. Sie

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