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1838 - Der Begleiter

1838 - Der Begleiter

Titel: 1838 - Der Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Weißt du denn, wo du anfangen willst?«
    »Nein, noch nicht. Das muss sich ergeben. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf.«
    »Und ich bin dabei«, sagte Suko.
    »Danke.«
    Zuerst mussten wir zu unserem Chef, der bereits auf uns wartete.
    »Wie kommen wir jetzt an die beiden heran? Oder wollen Sie diese Gestalten einfach laufen lassen?«
    »Nein.«
    »Und wo fangen Sie mit der Suche an?« Sir James hatte seinen Adlerblick aufgesetzt, als wollte er damit bis in meine Seele schauen, aber ich konnte ihm keine andere Antwort geben, als eben nur zu passen.
    »Ich weiß es noch nicht, Sir.«
    »Das ist nicht gut.«
    »Mag sein, aber so ist es nun mal.«
    Sir James runzelte die Stirn. »Wir sollten trotzdem Erfolg haben«, sagte er mit leiser Stimme. »Es hat sich herumgesprochen, was passiert ist. An mich wurden schon die entsprechenden Fragen gerichtet. Und Peter Dawson ist ziemlich bekannt, auch wenn er nicht unbedingt sehr beliebt war.«
    »Damit muss man leben«, sagte ich.
    »Wo wollen Sie beginnen?« Sir James lehnte sich zurück und lächelte mich an.
    »Das ist schwer.«
    »Dann werde ich mal was sagen«, bemerkte Suko. »Ich denke, dass wir uns bei den Verwandten umschauen sollten.« Er grinste breit. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich alle so gut verstanden haben. Sicherlich gab es Differenzen zwischen ihnen, und das sollte man ausnutzen. Meine ich jedenfalls.«
    »Nicht schlecht«, gab Sir James zu. »Und was ist Ihre Meinung dazu, John? »
    »Auch ich halte die Idee für gut.«
    »Ja, ich ebenfalls.«
    Ich hatte den skeptischen Ton in der Antwort nicht überhört und fragte: »Was spricht dagegen?«
    »Das will ich Ihnen sagen. Nichts, doch es kommt das Aber. Es ist nicht einfach, an die Familie heranzukommen. Sie schotten sich zwar nicht ab, sind aber von einem Standesdünkel beseelt und sehen nicht gern Menschen, die nicht zu ihrer Gesellschaftsschicht zählen. Sie werden da Ihre Probleme bekommen, John.«
    »Inwiefern?«
    »Man wird Ihnen nichts sagen, und wenn doch, dann wird man froh sein, dass der Chef nicht mehr lebt.«
    »War er so unbeliebt?«
    »Ich denke schon.«
    »Was tun wir?«, fragte Suko.
    »Wir bleiben am Ball. Wir knöpfen uns die Familie mal vor.« Ich schaute Sir James an. »Wie weit können Sie uns da zur Seite stehen, Sir?«
    »Nicht sehr weit. Aber ich versuche es trotzdem. Da Sir Peter nicht mehr lebt, wird ein anderer aus der Familie seine Funktion übernehmen.«
    »Kennen Sie ihn?«
    Unser Chef schaute mich schief an. »Ich kann nicht jeden kennen, John. Flüchtig ja.«
    »Aber begeistert sind Sie nicht.«
    »So ist es.« Sir James schlug mit der flachen Hand auf den Schreibtisch. »Es ist Elmar Dawson.«
    »Der Sohn?«
    »Ja, einer der Söhne. Aber er ist hier geblieben. Die anderen sind verschwunden.«
    »Was heißt das denn?«
    »Ausgewandert oder haben in anderen Städten ihr Glück gesucht. Nur Elmar blieb hier.«
    »Aber nicht allein. Ich denke, er wird Familie haben.«
    »Ja, das schon. Nur weiß ich darüber nichts.«
    »Und was ist er von Beruf?«
    »Er nennt sich Investor, was immer man sich darunter vorstellen soll.«
    Ich verzog den Mund. Unter diesem Begriff konnte man sich so einiges vorstellen. Es gab Investoren, die sich wirklich einsetzten, aber es gab auch welche, die krumme Wege gingen. Und zu denen konnte auch ein gewisser Elmar Dawson gehören.
    »Elmar Dawson hat sein Büro in der Nähe des Trafalgar Square.« Sir James hob die Schultern. »Ja, das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.«
    »Wo lebt dieser Dawson denn?«
    »Etwas außerhalb steht das Haus. Eine Wohnung besitzt er noch in der City.«
    »Und weiter?«
    »Schauen Sie ihn sich an, diesen Herrn Sohn.«
    »Und was ist mit Geschwistern von diesem Alten?«
    »Ja, da leben noch welche.«
    »Wo?«
    Sir James bewegte wiegend den Kopf. »Ich habe keine Ahnung, wirklich nicht.« Er lächelte. »Ich werde mich um weitere Details noch kümmern.«
    »Danke, Sir.«
    Wir standen auf und verließen den Raum.
    »Und?«, fragte Glenda Perkins wenig später im Büro. »Seid ihr jetzt weiter?«
    »Das hoffen wir«, sagte Suko. »Einfach wird es nicht werden bei dieser Familie.« Er schaute mich an. »Oder, John?«
    »Ja, so ist.«
    Ich schaute auf die Uhr. Wir hatten Mittag. Alles war okay.
    Eine gute Zeit, um jemandem einen Besuch abzustatten, und ich war auch der Meinung, dass er sehr wichtig war. Was da genau geschehen würde, das wusste ich auch nicht. Aber ich hatte so etwas wie eine Vorahnung und konnte

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