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1838 - Der Begleiter

1838 - Der Begleiter

Titel: 1838 - Der Begleiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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richtig.«
    »Ach? Tatsächlich? Ich dachte, Sie wären …«
    »Moment, Moment«, sagte er, »ich will damit sagen, dass Sie bei mir richtig sind, weil Sie hier einen Termin machen können. Alles klar?«
    »Ja, Meister, aber einen Termin wollen wir nicht.«
    »Was dann?«, schnappte er.
    »Ihren Chef sprechen.«
    »Nein, das geht nicht«, sagte er und seine Stimme bekam einen schrillen Klang. Sekunden später starrte er die Ausweise an, die wir ihm vor die Nase hielten.
    »Was ist das denn?«
    »Lesen Sie.«
    Das tat er auch. »Die Polizei?«
    »Ja, wie Sie sehen.«
    »Und jetzt?«
    »Werden wir uns mit Ihrem Chef unterhalten. Ich denke, dass er zu sprechen ist.«
    »Er will aber nicht gestört werden, denn er arbeitet intensiv. Das ist bei uns so üblich.«
    »Bei uns auch«, sagte Suko und ging zur Tür. Ich behielt den Sekretär im Auge, der sich unwohl fühlte und von einem Bein auf das andere trat. In diesem Fall ging Suko nicht vor wie der Elefant im Porzellanladen. Er zog die Tür vorsichtig auf, und wir hörten die Stimmen.
    »Das kannst du doch nicht machen, Peter!«
    »Doch, ich nehme dich mit.«
    Ich hatte beide Stimmen gehört. Besonders bei der letzten war ich zusammengefahren, denn sie gehörte dem Mann, der eigentlich hätte tot sein müssen – Sir Peter Dawson …
    ***
    Na, das war ein Schlag. Der richtige Treffer für mich, der mich zwang, den Atem anzuhalten, weil ich es kaum glauben konnte, was ich da zu hören bekam.
    Als Reaktion legte ich einen Finger auf meine Lippen. Das tat ich so, damit Suko und auch Warner es sahen.
    Die Tür drückte ich nicht ganz zu. Ich ließ sie einen Spalt offen, sodass sie nur aussah, als wäre sie geschlossen. Suko zeigte dem Sekretär noch sein Drohgesicht, und Jack Warner zuckte zusammen. Er hatte verstanden.
    In den folgenden Sekunden erlebten wir nichts. Das große Schweigen herrschte vor. Beide Gesprächspartner suchten wohl nach den entsprechenden Argumenten, und dann hörte ich die Stimme des Fremden. Das musste Elmar Dawson sein.
    »Wohin soll ich gehen, Dad?«
    »Mit mir ins Jenseits.« Sir Peter Dawson, der eigentlich Tote, fing an zu kichern.
    Schweigen. Dann nach einer Weile: »Kennst du denn den Weg?«
    »Ja.«
    »Wieso kennst du ihn?«
    »Das ist ganz einfach. Ich kenne ihn deshalb, weil ich zum einen schon gestorben bin und zum anderen einen wundersamen Begleiter habe, der immer an meiner Seite ist.«
    »Ach, der Typ da im dunklen Mantel?«
    »Genau der.«
    »Aber der ist doch ein Witz, und du bist es auch, verdammt noch mal. Ihr seid zwei Witzfiguren.«
    »Treibe es nicht zu toll.«
    »Ja, ja, schon gut. Aber jetzt sieh zu, dass du Land gewinnst. Lass mich arbeiten. Ich habe heute noch einen wichtigen Termin. Und es ist am besten, wenn du dich wieder ins Krankenhaus legst. Hat man dich entlassen?«
    »Nein, das habe ich selbst getan. Aber erst, nachdem ich gestorben bin. Ich war tot und sah ihn dann kommen. Er ist mein Begleiter, und er bleibt an meiner Seite. Er wird dafür sorgen, dass der Weg für mich ins Jenseits nicht zu anstrengend wird.«
    Elmar fing an zu lachen. »Hat er eigentlich einen Namen?«
    »Wenn ja, dann kenne ich ihn nicht.«
    »Gut, Dad, dann werde ich ihn mal fragen. Mir wird er bestimmt eine Antwort geben – oder?«
    »Lass es lieber.«
    »Ach was. Jetzt zeige ich dir mal, was mit deinem Freund los ist.«
    Suko und ich hatten alles gehört und auch verstanden. Wie es dem Sekretär dabei ging, interessierte uns nicht. Jetzt war Elmar Dawson wichtig, der sich der Gefahr nicht bewusst war. Er setzte darauf, dass er alles schaffte. Er war der große Held, der den Überblick behielt.
    Wir sprachen flüsternd über unsere Einsatzpläne. Weder Suko noch ich wollten in das Büro stürmen wie zwei Irre. Wir blieben vorsichtig und öffneten die Tür ein wenig weiter. Der Sichtwinkel wurde größer, und in ihm bewegte sich auch Elmar Dawson.
    Er trug ein blaues Hemd zur grauen Anzughose, und er nahm den direkten Kurs auf den Begleiter.
    Sein Vater sah dies ebenfalls. Er wollte ihn noch warnen und rief: »Lass es!«
    »Ach, halts Maul.« Der Mann nahm keine Lehre an. Er ging noch einen stampfenden Schritt vor und wollte den Begleiter an der Schulter packen.
    Der aber war schneller.
    Die Bewegung sah traumhaft sicher aus. Eine Hand umklammerte Elmar Dawsons Gelenk, und der Griff war so hart, dass sich Elmar Dawson nicht mehr bewegen konnte. Das heißt, er konnte nicht weglaufen.
    Wir hatten die Chance, in sein Gesicht zu schauen.
    Es

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