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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Miniatur hoch, so daß die beiden sie sehen konnten.
    „Ja", räumte er ein. „Mit Hilfe der Syntronik könntet ihr vielleicht etwas Ähnliches schaffen, aber es wäre kein Kunstwerk, weil ihm die Seele fehlen würde. Es könnte niemals die Faszination erreichen wie dieses von Meisterhand geschaffene Werk."
    Scheep kam heran und ließ sich die Miniatur geben, um sie eingehend zu betrachten.
    „Ob wir diesen Planeten nun bald verlassen oder nicht, ob es irgend jemanden gibt, der diese Kunstwerke übernehmen wird oder nicht, spielt keine Rolle", sagte Alaska Saedelaere. „Wichtig ist allein der Respekt, den wir den Toten schuldig sind. Sie sind von einer unbekannten Gefahr vernichtet worden, aber sie haben etwas hinterlassen, was möglicherweise die Ewigkeit überdauern wird. Es hat sie unsterblich gemacht.
    Und deshalb werden wir nichts davon zerstören."
    Scheep stellte die Miniatur überraschend behutsam auf den Boden.
    „Komm, Bruder!" forderte er Lanagh auf. „Noch mehr von diesem Gesabbel müssen wir uns wirklich nicht anhören."
    Die beiden zogen ab. Sie maulten, aber damit konnten sie den Träger der Haut nicht täuschen. Er wußte, daß sie beeindruckt waren und daß sie ihr Zerstörungswerk bereuten.
    Ihm gegenüber aber mochten sie es nicht zugeben.
    Er kehrte ebenfalls in die Balkenspindel zurück, verließ den Planeten jedoch nicht, sondern setzte nach einer kleinen Pause die Untersuchung der Stadt fort. Anschließend wandte er sich drei weiteren Städten zu, um sie zu überprüfen, stieß jedoch nirgendwo auf die erhofften Informationsquellen.
    Alle Intelligenzen dieser Welt waren gestorben, doch sie hatten keine Hinweise darauf hinterlassen, wer oder was ihren Tod verursacht hatte.
    Saedelaere startete und lenkte die Balkenspindel in die Galaxis hinein.
    Er hoffte, daß das Grauen und der Tod nur über die Randwelten der Sterneninsel gekommen waren, nicht aber über die zentraleren Welten.
    Er drang tief in die Galaxis vor, um sich dann einem großen Sonnensystem mit einer roten Sonne und mehr als zwanzig Planeten zu nähern. Vorsichtig tastete er sich heran, bereit, sich im Falle einer Bedrohung zurückzuziehen.
    Niemand schien ihn zu bemerken auch nicht, als er in eine Umlaufbahn um den vierzehnten Planeten ging, der Leben zu bergen schien. Auch hier gab es elektromagnetische Zentren.
    Es waren künstliche, frei bewegliche Inseln, die auf den Ozeanen trieben. Die vier Kontinente, deren Landmassen etwa zwanzig Prozent der Oberfläche ausmachten, schienen unbewohnt zu sein.
    Die beiden Raubyner kamen in die Zentrale.
    „Ist ja irre!" kommentierte Lanagh, als er die Inseln auf den Orterschirmen entdeckte.
    „Es sind schwimmende Städte", erkannte Scheep.
    Alaska Saedelaere peilte eine der künstlichen Inseln mit den Bordkameras an und ließ sich von der Syntronik Ausschnittsvergrößerungen geben.
    Das Resultat war desillusionierend.
    Zwischen den Gebäuden der Stadt lagen zahlreiche Skelette. Sie zeugten davon, daß der Tod ebenso überraschend über diese Welt gekommen war wie über viele andere dieser Galaxis.
    An der Peripherie der Insel befand sich ein kleiner Raumflughafen. Zwei Raumschiffe parkten darauf.
    Sie waren kleiner als die Balkenspindel, waren aber ein eindeutiges Zeugnis für den Stand der Technik, den die Bewohner dieser Welt erreicht hatten.
    „Auf dem Raumhafen ist Platz genug für die Balkenspindel", sagte er zu den beiden Raubynern. „Ich lande dort, um mich in der Stadt umzusehen. Ich will aber, daß ihr diesmal an Bord bleibt."
    „Du kannst dich auf uns verlassen", behauptete Lanagh.
    „Er lügt!" stellte die Haut Kummerogs fest.
    Alaska ging nicht darauf ein. Er hatte sich zur Inspektion der Insel entschieden, und er landete neben den beiden Raumschiffen. Nachdem die Syntronik die nötigen Analysen geliefert hatte, stieg er aus.
    Die Atmosphäre hatte einen ausreichend hohen Sauerstoffgehalt für ihn, so daß er sich frei in ihr bewegen konnte.
    Erst als er das Landefeld überquerte, bemerkte Alaska, daß ein scharfer Wind wehte und eine gewaltige See gegen die Insel anbrandete, so daß sie von jeder anrollenden Welle erschüttert wurde. Der Boden schwankte leicht unter seinen Füßen. Große, weiße Seevögel schwebten mit ausgebreiteten Schwingen über ihm, ließen sich vom Wind tragen und blickten kreischend auf ihn herab. Sie fühlten sich durch ihn gestört.
    Er kümmerte sich nicht um sie, untersuchte die beiden Raumschiffe und stellte schon nach kurzer Zeit

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