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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Reihe von starken elektromagnetischen Feldern, deren Intensität sich laufend veränderte. Sie waren ein eindeutiger Beweis dafür, daß es eine hochstehende Zivilisation gab, denn solche Felder wurden beispielsweise von Fernseh- oder Radiostationen, von Fernmelde- oder funkgesteuerten Überwachungseinrichtungen erzeugt. Die Schwankungen zeigten an, daß sie in Betrieb waren.
    „Der Planet lebt!" stellte er voller Freude fest.
    „Abwarten", gab sich die Haut skeptisch, verzichtete danach jedoch auf weitere Bemerkungen.
    Saedelaere versuchte, Fernsehsendungen zu empfangen und im Holo-Display abzuspielen. Es gelang ihm nicht zu seiner Zufriedenheit.
    Im dreidimensionalen Sichtfeld zeichnete sich lediglich ein unregelmäßiges Rauschen ab, das zeitweilig von einigen verzerrten Bildern unterbrochen wurde.
    Die Balkenspindel ging in eine Umlaufbahn um den Planeten, der etwas größer war als die Erde, zu vierzig Prozent aus Wasserflächen bestand und zwei große Kontinente hatte, auf denen es zahlreiche eindeutige Hinweise auf eine Zivilisation gab. Breite Verkehrswege überzogen die Kontinente, an deren Küsten sich Dutzende von riesigen Städten mit großer Ausdehnung gebildet hatten.
    In allen Teilen dieser Welt waren Fabriken und Verkehrssysteme in Betrieb.
    Dennoch war Alaska keineswegs zufrieden, die Skepsis der Haut Kummerogs schien berechtigt zu sein.
    Es gab keinerlei kommunikativen oder informativen Funkverkehr. Elektromagnetische Wellen wurden lediglich zu Steuerungszwecken von verschiedenen Sendern ausgestrahlt. Mühelos ermittelte die Syntronik, daß sie beispielsweise dazu dienten, Uhren, Fabrikationsabläufe in verschiedenen Fertigungsstätten oder die Kameras von Überwachungsanlagen zu kontrollieren.
    Nirgendwo aber wurden Funknachrichten übermittelt, die von lebenden Wesen stammten.
    Fernsehsender strahlten lediglich Erkennungssignale oder spulten kurze Streifen als Hinweis auf bevorstehende Sendungen aus.
    „Wir landen mitten in einer Stadt", entschied der Träger der Haut.
    Er wählte ein Ziel aus, das ihm geeignet zu sein schien. Es lag an der Westküste des größeren der beiden Kontinente. Im Zentrum lockte ein ausgedehnter Platz, der weitaus mehr Raum bot, als für die relativ kleine Balkenspindel nötig war.
    Die Stadt bestand überwiegend aus kleinen Häusern. Nur wenige Gebäude ragten höher als etwa dreißig Meter in den wolkenlosen Himmel.
    Als sich die Balkenspindel hinabsenkte, ließ der Terraner sich Bilder mit Vergrößerungsausschnitten von den Räumen zwischen den Häusern geben.
    Die Syntronik lieferte erschütternde Aufnahmen.
    Die Zivilisation war offenbar stark motorisiert gewesen. Tausende von Gleitern waren abgestürzt und am Boden zerschellt. Einige von ihnen waren auf Gebäude gefallen und hatten erhebliche Zerstörungen angerichtet.
    Neben den Wracks lagen bizarr geformte Gestalten. Sie hatten vier Beine, zwei Arme und seltsame debilde auf dem Rücken, die entfernt an Flügel erinnerten, ganz sicher aber nicht zum Fliegen geeignet waren.
    Einige dieser Gebilde sahen aus wie Farbkleckse, wie sie entstehen, wenn Farbe aus großer Höhe herabfällt und auseinanderspritzt.
    Nicht der geringste Zweifel konnte darüber bestehen, daß alle diese Wesen tot waren.
    Alle wiesen sehr starke Zerfallserscheinungen auf. Nur noch Skelette waren teilweise von ihnen übriggeblieben.
    Und wiederum ergab sich das gleiche Problem wie auf dem Planeten, den Saedelaere zuvor schon besucht hatte.
    Aus dem Zustand der Leichen ließ sich nicht schließen, wann der Tod eingetreten war.
    Vor einigen Monaten? Vor einigen Jahren? Vor Jahrzehnten?
    Die Balkenspindel landete auf dem Platz, ohne daß sich irgend jemand meldete. Noch nicht einmal ein Ortungsstrahl erfaßte das Raumschiff.
    Es war eine tote Welt.
     
    *
     
    Die Analysegeräte meldeten, daß sich keine Mikroorganismen in der Atmosphäre befanden, die ihm oder den beiden Raubynern gefährlich werden konnten. Dies war der einzige Hinweis darauf, daß der Tod schon vor vielen Jahren, vielleicht schon vor Jahrzehnten, über diesen Planeten gekommen war.
    Bei einer kürzeren Frist hätte die hohe Zahl der Leichen für eine Verseuchung gesorgt.
    Alaska Saedelaere warnte Scheep und Lanagh dennoch vor möglichen Gefahren und unterstrich erneut, daß sie das Raumschiff auf keinen Fall verlassen durften.
    „Ihr habt sozusagen Hausarrest", betonte er.
    „Mist!" kommentierte Lanagh ebenso knapp wie verärgert.
    „Er hat die Macht und nutzt sie

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