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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm auf den besuchten drei Welten geboten hatten, mußte er ihm recht geben.
    Was in dieser Galaxis geschehen war, konnte nur so bezeichnet werden.
    Nachdem die Balkenspindel gelandet war, brach er das Studium der Texte ab.
    Kaum hatte Saedelaere die Schleusenschotte geöffnet, als Scheep und Lanagh auf ihn zustürmten. Sie fuchtelten mit den Armen, als fürchteten sie, die Balkenspindel könnte abermals starten, ohne sie mitzunehmen.
    „Warum hast du das getan?" fragte Lanagh, der atemlos von dem anstrengenden Lauf war. „Wieso bist du ohne uns gestartet?"
    Alaska gähnte. Scheinbar gelangweilt blickte er zu den beiden Raumschiffen der Amphibienwesen hinüber.
    „Wieso ohne euch?" entgegnete er. „Ihr hattet doch versprochen, an Bord zu bleiben. Mußte ich nicht annehmen, daß ihr euer Wort haltet? Daß ihr mal wieder eigene Wege gegangen seid, habe ich nur zufällig entdeckt."
    „Zufällig?" stammelte Scheep, während er sich in die Schleuse drängte.
    „Allerdings. Ich hatte mich bereits entschlossen, diesen Bereich der Galaxis zu verlassen, da fiel es mir auf."
    „Wir wären verloren gewesen. Die Raumschiffe der Amphibien sind nur noch Schrott. Wir hätten bis zum Ende unserer Tage hierbleiben müssen", klagte Lanagh.
    „Tja, so ist das." Der Unsterbliche schloß die Schleusenschotte. „Dann hättet ihr zumindest darüber nachdenken können, was euer Wort wert ist."
    Die beiden standen vor ihm und blickten ihn niedergeschlagen an. Sie glaubten tatsächlich, daß sie nur durch einen Zufall gerettet worden waren, und fragten gar nicht erst, ob er wohl zurückgekehrt wäre, wenn er erst Lichtjahre von diesem Sonnensystem entfernt entdeckt hätte, daß sie nicht an Bord waren.
    Sie versuchten, sich selbstbewußt zu geben, doch es gelang ihnen nicht. Als Alaska ihnen befahl, in ihre Kabinen zu gehen, eilten sie davon, froh, einer Standpauke entkommen zu sein.
     
    6.
     
    „Vor etwa tausend Jahren brach eine Katastrophe über uns herein, und ein geheimnisvolles Virus befiel unser Volk. Bis heute konnten wir nicht eindeutig klären, woher es gekommen ist und weshalb nur wir ihm zum Opfer fielen, nicht aber die Angehörigen anderer Völker."
    „Gab es viele Opfer, Vater?"
    „Sehr viele. Nur ein verschwindend kleiner Teil unseres Volkes überlebte. Damals baute er das Generationenschiff, mit dem wir heute durch das Universum ziehen."
    „Dann lebt der Rest unseres Volkes auf diesem Schiff? Außerhalb gibt es niemanden mehr von uns?
    Nirgendwo? In keinem Winkel des Universums?"
    „Nirgendwo! Die Gesündesten konnten sich retten. Sie bilden die Zelle des neuen Volkes, und wenn es uns gelingt, das Schiff zu retten, dann wird aus ihnen die neue Generation erwachsen und sich auf vielen Welten ansiedeln. Dieses Schiff enthält alles, was wir sind. In ihm führen wir unsere Kultur mit, in ihm ist das gesamte Wissen gespeichert, das sich unser Volk in Jahrmillionen erarbeitet hat."
    „Ich weiß, Vater. Es ist die wohl größte Kostbarkeit, die sich jemals durch das Universum bewegt hat.
    Wir wären in Sicherheit, wenn wir nicht dem hyperphysikalischen Impuls zum Opfer gefallen wären."
    „Er hat bewirkt, was bisher mit keiner gegen uns gerichteten Waffe erreicht werden konnte. Er hat unsere Quantronik zerstört. Doch ich bin zuversichtlich. Sie wird bald wieder arbeiten und uns in Sicherheit bringen, bevor die Wellenfronten kommen."
    „Ich hoffe. Dieses Generationenschiff mit seinem Inhalt stellt einen ungeheuren Reichtum dar!"
    „So ist es, mein Sohn. Niemals zuvor in der Geschichte dieses Universums sind solche Werte auf einem so engen Raum konzentriert gewesen. Deshalb muß das Schiff erhalten bleiben! Es darf ebensowenig untergehen wie unser Volk. Gemeinsam müssen wir die Bedrohung überstehen. Alle Völker des Universums werden davon profitieren."
     
    *
     
    Die Haut wurde unruhig.
    Alaska Saedelaere versuchte, mit ihr zu kommunizieren, doch es gelang ihm nicht. Als er der Haut befahl, sich über ihren eigenartigen Zustand zu äußern, löste sie sich von ihm, kroch über den Boden und ballte sich in der Ecke des Raumes zusammen.
    Voller Widerwillen betrachtete er sie.
    Wie froh er doch gewesen wäre, wenn er sie endgültig hätte abschütteln können!
    „Was ist los mit dir?" fragte er laut. „Wieso willst du nicht mit mir reden?"
    Die Haut reagierte nicht. Er wandte sich achselzuckend ab und beschloß, die Zeit zu genießen, in der er nicht mit ihr verbunden war.
    Die Balkenspindel folgte der Spur

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