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1838 - Die schweigende Galaxis

Titel: 1838 - Die schweigende Galaxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Alaska zu den Toten. „Ich muß wissen, was euch umgebracht hat. Vielleicht kann ich dann .verhindern, daß an anderer Stelle Gleiches geschieht."
    Vergeblich suchte er nach weiteren möglichen Informationsquellen. Schließlich fand er eine kleine Bibliothek mit Tausenden von Büchern und Aufzeichnungen. Sie alle befanden sich in einem ausgezeichneten Zustand, und er nahm einige Bücher an sich, um sie von der Bordsyntronik untersuchen zu lassen.
    Wenig später wußte er, daß ihm Werke von höchster literarischer Qualität in die Hände geraten waren, doch sie gaben keinerlei Auskünfte über die Gefahren, denen die Intelligenzen dieser Welt zum Opfer gefallen waren.
    Als Saedelaere das Haus verließ, bemerkte er Scheep und Lanagh. Die beiden Raubyner verschwanden gerade in einem anderen Gebäude.
    Zornig folgte er ihnen.
    Als er den Eingang des Hauses erreichte, schlug ihm ein geradezu infernalischer Lärm entgegen.
    Er ahnte, was geschah, und er stürzte ins Haus.
    Die beiden Halbwüchsigen hausten wie die Berserker. Kreischend und schreiend vor Vergnügen zertrümmerten sie die Kunstwerke, vernichteten, was mit unendlicher Geduld und schöpferischer Kraft geschaffen worden war.
    „Aufhören!" befahl der Unsterbliche.
    Die beiden Raubyner unterbrachen das Werk der Verwüstung und wandten sich ihm zu.
    „Weshalb denn?" fragte Lanagh.
    „Hier lebt doch niemand mehr, der mit diesem Kitsch was anfangen könnte", sagte Scheep. „Und wir zischen bald wieder ab."
     
    5.
     
    „Irgendwann im Verlauf unserer Entwicklung standen wir vor einer schweren Entscheidung. Wir hatten ein derart hohes Niveau unserer Kultur erreicht, daß wir die Möglichkeit hatten, uns vollkommen zu vergeistigen."
    „Unsere körperliche Existenz aufzugeben?"
    „Genau das, mein Sohn. Bis vor kurzem wären wir noch in der Lage gewesen, unter bestimmten Umständen in eine höhere Dimension aufzusteigen und unsere Existenz dort fortzusetzen."
    „Aber wir haben uns dagegen entschieden?"
    „Richtig. Nur wenige aus unserem Volk haben sich vergeistigt."
    „Haben wir jemals wieder etwas von ihnen gehört?"
    „Sie haben uns eine Botschaft zukommen lassen, die wir zunächst nicht verstehen konnten. Unsere Gelehrten haben fast ein Jahrtausend daran gearbeitet. Erst als weitere Nachrichten eintrafen, gelang es ihnen, sie zu enträtseln."
    „Und?"
    Wir wurden davor gewarnt, unsere körperliche Existenz aufzugeben und uns zu vergeistigen. Dieser Schritt führt offenbar nicht zu einer höheren Erfüllung."
    „Also können wir der Gefahr nicht mehr auf diese Weise ausweichen, die auf uns zukommt?"
    „Nein. Wir haben dafür gesorgt, daß uns dieser Schritt verschlossen bleibt. Wir hatten die Möglichkeit, uns zu vergeistigen, nun haben wir sie nicht mehr."
    „Dann besteht die Gefahr, daß wir als das älteste und am höchsten entwickelte Volk des Universums vernichtet werden?"
    „Wir tun alles, um uns zu retten, und ich glaube fest daran, daß wir es schaffen werden."
    „Wir hätten schon viel früher verhindern müssen, daß diese Gefahr überhaupt entsteht. Warum haben wir es nicht getan?"
    „Weil wir zu spät davon erfahren haben. Es ist die Ironie des Schicksals, mein Sohn, daß sie offenbar ausgerechnet aus jenem Teil des Universums heranrückt, den wir noch nicht erforscht hatten."
    „Ich fürchte mich, Vater!"
     
    *
     
    Alaska Saedelaere war nahe daran, die Beherrschung zu verlieren.
    „Hört auf damit!" befahl er.
    „Warum?" fragte Scheep.
    „Wer braucht den Plunder denn noch, Alter?"
    „Niemand!" fügte Lanagh hinzu.
    „Niemand auf dieser Welt lebt noch. Wenn wir weg sind, verfällt dieses Zeug sowieso."
    Der Unsterbliche nahm eine Miniatur vom Boden auf, die der Zerstörung entgangen war. Sie stellte eines der Intelligenzwesen dar und war von einer unglaublichen Schönheit.
    „Dieser Plunder, wie ihr es nennt, ist von Meisterhand gefertigt worden und verdient höchsten Respekt", erklärte er. „Keiner von euch beiden ist in der Lage, irgend etwas Vergleichbares herzustellen, selbst dann nicht, wenn er mit Hilfe der Syntronik arbeitet."
    „So was machen wir doch locker", behauptete Lanagh.
    „Kein Problem!" fügte Scheep hinzu.
    Alaska Saedelaere blickte die beiden an, und er spürte ihre innere Freude darüber, daß es ihnen gelungen war, ihn derart zu reizen und herauszufordern. Es kam ihnen nicht darauf an, etwas zu zerstören. Sie wollten herausfinden, wo ihre Grenzen waren und ob er ihnen noch überlegen war.
    Er hob die

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