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1839 - Besuch aus der Hölle

1839 - Besuch aus der Hölle

Titel: 1839 - Besuch aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befahren.
    Doris wischte über ihr Gesicht. Ihr Bruder fiel ihr ein. Der Gedanke an ihn schoss ihr durch den Kopf, und sie fragte sich jetzt, ob er das alles im Hintergrund manipuliert hatte.
    Möglich war es. Möglich war mittlerweile alles. So dachte sie neuerdings.
    Doris Dawson blieb sitzen. Sie tat nichts mehr. Sie konnte auch nichts tun. Sie fühlte sich hilflos. Sie dachte auch nicht daran, Hilfe über ihr Handy zu holen. Es war, als hätte man aus ihr eine Puppe gemacht.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als sich etwas änderte. Nur nicht bei ihr, sondern außerhalb des Autos. Da tat sich etwas. Sie hatte etwas im Rückspiegel entdeckt, aber nicht genau gesehen, was es war. Es war möglich, dass jemand kam, aber das war ihr plötzlich egal.
    Bis sie die Flammen sah.
    Da kam sie sich vor, als hätte man ihr einen heftigen Schlag versetzt. Sie entdeckte das Feuer nur im Rückspiegel, und dann bemerkte sie, dass es schon nah war.
    Verdammt nah sogar …
    Neben ihr!
    Den Kopf musste sie nicht mehr drehen, denn sie sah genau, was sich dort tat.
    Er war wieder zurück. Er, der Killer, der im Feuer schmorte und trotzdem nicht verging. Die Gestalt, die sich Luke geholt und mitgenommen hatte. Jetzt war sie wieder da. Und auch mit Luke. Er war quer auf den Benzintank gelegt worden, wo er nicht mehr länger liegen blieb. Mit einer kurzen Bewegung schaffte der Fahrer es, die Gestalt von seinem Bike zu Boden rutschen zu lassen.
    Doris Dawson musste zuschauen, wie ihr Chauffeur rücklings auf dem Boden landete. Er brannte nicht mehr. Auch der Fahrer war von keinem Feuerkranz mehr umgeben. Alles sah wieder normal aus, was eigentlich unglaublich war. Doris wollte nicht länger darüber nachdenken, sie rechnete nur damit, dass der Fahrer mit ihrem Angestellten nicht genug hatte und sich nun eine nächste Person holen würde. Wahrscheinlich sie.
    Es geschah nichts. Der Fahrer gab wieder Gas. Er fuhr einfach weg, und geriet aus ihrem Blickfeld. Aber er hatte etwas hinterlassen. Denn neben dem Bentley lag Luke, ihr Fahrer.
    Doris Dawson stieg aus.
    Einen großen Schritt musste sie gehen, um nicht auf den Körper zu treten. Neben ihm blieb sie stehen. Dabei schaute sie sich um, ob vielleicht Hilfe in der Nähe war.
    Nein, sie sah keinen Menschen, der ihr hätte zur Seite stehen können.
    Doris Dawson senkte den Blick, um sich den Mann genauer anzuschauen. Er lag da, als würde er schlafen. Das Feuer hatte ihm nichts getan. Es hatte ihn nicht verbrannt und nicht mal die Augenbrauen angesengt. Sein Gesicht sah aus wie immer. Bei den Haaren hatte sich ebenfalls nichts getan.
    Nur eines störte sie.
    Er atmete nicht.
    Und das sagte ihr alles. Vor ihren Füßen lag ein Mensch, der nicht mehr am Leben war.
    Doris Dawson schüttelte den Kopf. Sie bückte sich, weil sie die Augen des Mannes schließen wollte.
    Doris war nervös. Beim Bücken bewegte sie sich falsch, und sie rutschte ab, bevor sie das Gesicht des Mannes an der richtigen Stelle berühren konnte.
    Sie fasste woanders hin.
    Und zwar gegen die Wange.
    Genau das hätte sie nicht tun dürfen. Die Hand landete auf dem Gesicht – und brach ein.
    Ein Schrei löste sich aus ihrer Kehle. Er endete in einem Wimmern, denn was sie da sah, war ungeheuerlich. Sie hatte die Wange tatsächlich eindrücken können. Es hatte die Haut gegeben, aber dahinter oder darunter war der Kopf hohl. Da gab es nichts mehr, keine Knochen, kein Fleisch, keine Sehnen, nur eine leere Hülle.
    Doris Dawson zuckte zurück. Sie wusste nicht, was sie sagen oder denken sollte. Der Schweiß brach ihr aus. Plötzlich wurde ihr übel. Sie sah den zerstörten Kopf und fragte sich, was zuvor damit passiert war.
    Das Feuer!
    Ja, das war das Feuer gewesen, es gab keine andere Erklärung. Das Feuer hatte den armen Mann von innen her verbrannt.
    Sie wankte zurück. Das Auto hielt sie auf, als sie mit dem Rücken dagegen stieß. Keuchend floss der Atem aus ihrem Mund. Es war schlimm, was hier passiert war, und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Es stand fest, dass sie auf einen Toten schaute. Auf einen Menschen, der auf eine unglaubliche Art und Weise ums Leben gekommen war, an die nur bestimmte Menschen glaubten.
    Menschen, die sich auskannten.
    So weit konnte sie denken. Es gab nur wenige, aber einer davon war dieser Yard-Mann John Sinclair. Er musste Bescheid wissen. Gleich morgen früh wollte sie mit ihm reden, doch jetzt würde sie jemanden rufen müssen, der zur Mordkommission gehörte. Man würde ihr Fragen stellen, und

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