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1839 - Schwelle zum Absolutum

Titel: 1839 - Schwelle zum Absolutum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kater war absolut echt, und das machte die Angelegenheit nicht leichter.
    Wem gehörte er? Oder noch schlimmer: Wie kam er an Bord? Handelte es sich um einen blinden Passagier?
    Sie kraulte ihn und erntete einen auffordernden Blick, gefälligst in ihrem Bemühen weiterzumachen.
    Entschlossen steuerte sie den nächsten Interkom an.
    „Rebekka DeMonn an Zentrale. Ich habe einen Kater aufgegriffen. Wer ist der Eigentümer?"
    Ein Leuchtbalken wies sie darauf hin, daß der Interkom blockiert war.
    „He, was soll das?"
    Es kam keine Reaktion. Achselzuckend setzte sie ihren Weg fort.
    Am nächsten Antigrav entschloß sie sich, nicht nach oben zu den Kabinen, sondern nach unten in die wissenschaftlichen Labors zu gehen. Vielleicht konnte man ihr dort weiterhelfen.
    Der Antigrav reagierte nicht auf ihre Anweisung und beförderte sie automatisch nach oben in die Etage, in der ihre Kabine lag.
    Zwei Kegelroboter mit schußbereiten Strahlern erwarteten sie am Ausstieg.
    „Wir müssen dich festhalten. Du hast dich am Eigentum eines Besatzungsmitglieds vergriffen", lautete ihr lapidarer Kommentar.
    „Vergriffenist der falsche Ausdruck", sagte sie und beherrschte sich mühsam. „Der Kater ist mir zugelaufen. Ich habe ihn weder gestohlen noch entwendet."
    „Das wird die Kommission klären."
    „Von mir aus."
    Sie folgte der Aufforderung der ausgestreckten Tentakel und händigte dem Roboter das Pelzknäuel aus.
    Der Kater begann jämmmerlich zu kreischen, wand sich wie ein Wurm und sprang mit einem Satz auf den Boden zurück.
    Mit zwei Sätzen brachte er sich hinter Rebekkas Beinen in Sicherheit, von wo aus er mißtrauisch die schwebenden Maschinen beäugte.
    „Damit sind wohl alle Fragen geklärt. Es ist eindeutig, wer hier zu den vertrauenswürdigen Einrichtungen gehört und wer nicht. Der Kater hat mit euch schlechte Erfahrungen gemacht. Wie heißt er eigentlich?"
    „Erlkönig", verkündete der Roboter.
    „Sieh an. Dann kennst du sicher auch den Namen seines Besitzers."
    „Angela Stoll."
    Rebekka DeMonn lachte.
    „Hat sie ihn als gestohlen oder entlaufen gemeldet?"
    „Nein."
    „Dann liegt folglich auch kein Diebstahl vor, richtig?"
    „Logisch."
    „Gut. Ich erwarte eine Entschuldigung."
    „Entschuldigung." Daß der Roboter nicht zögerte, bewies Rebekka DeMonn, daß sein Programm in Ordnung war. Er handelte nach Anweisungen aus der Zentrale, wurde aber nicht manipuliert.
    „Schön. Aber ich möchte noch mehr hören: Es war ein Irrtum."
    „Es war ein Irrtum."
    Die beiden Maschinen zogen lautlos an Rebekka vorbei und verschwanden im Antigravschacht. Sie nahm den ‘Kater wieder auf den Arm und schritt mit ihm in den Korridor hinein.
    „Jetzt weißt du, wie du es machen maßt", sagte sie. „Beiß ihn nächstes Mal in seine Tentakel, falls er sich danebenbenimmt. Du hast doch gute Zähne, oder?"
    Erlkönig blickte sie aus klugen Augen an, und irgendwie hatte sie das Gefühl, als habe sie etwas ziemlich Dummes gesagt.
    Vor ihrer Kabine setzte sie das Fellknäuel ab.
    „Geh zu Angela. Wo ist dein Frauchen?"
    Erlkönig richtete sich auf die Hinterbeine auf und begann mit halb ausgefahrenen Krallen nach unsichtbaren Mücken zu schlagen. Schattenboxen nannte man so etwas, soweit sie wußte.
    Rebekka ging blitzartig in die Hocke und tastete mit der Hand durch die Luft. Die feinen Härchen auf ihrem Handrücken richteten sich steil auf. Vor ihrer Kabinentür existierte ein niederfrequentes Energiefeld.
    Natürlich diente es dazu, sie zu bespitzeln.
    Der Kater nahm es mit seinen kochentwickelten Sinnen wahr.
    „Danke", sagte Rebekka und betätigte den Öffnungskontakt.
    Die Tür schwang auf, und Erlkönig sprang mit einem riesigen Satz vorwärts. Majestätisch flog er durch die Luft und landete auf dem einzigen Sessel, den die Unterkunft bereithielt. Er rollte sich zusammen und begann zu schnurren.
    „Also gut", seufzte die Agentin außer Dienst. „Wenn es unbedingt sein maß."
    Sie ließ die Tür zufahren und setzte sich neben den Kater auf die Tischplatte.
    Erlkönig schien zuhaben, was er wollte. Er schnurrte weiter und ignorierte seine unfreiwillige Gastgeberin.
     
    *
     
    Die Roboter begnügten sich nicht damit, sie in die Enge zu treiben. Sie schossen mit Flugprojektilen nach ihr.
    Rebekka warf sich zur Seite und versuchte, den winzigen Raketen auszuweichen. Es half nichts.
    Unbeirrt zogen sie ihre Bahn. Der Frau von Urender blieben Sekundenbruchteile.
    Sie warf sich durch die offene Tür, merkte viel zu spät,

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