Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1839 - Schwelle zum Absolutum

Titel: 1839 - Schwelle zum Absolutum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
daß sie in eine Falle gelaufen war. Statt sich im Antigrau nach unten fallen zu lassen und zu versuchen, einen der Hangars zu erreichen, hatte sie den Weg zur Kommandozentrale der LUNA eingeschlagen.
    Verborgen hinter Deflektorfeldern, lauerte eine ganze Armee aus Kampfrobotern. Sie erkannte sie in dem Augenblick, in dem sie die Felder abschalteten und sichtbar wurden. Es handelte sich um Modelle vom Typ TARA-V UH. Als geschlossene Phalanx empfingen sie Rebekka.
    „Flucht ist sinnlos", verkündeten sie im Chor. „Du bist wegen Hochverrats verurteilt. Das Urteil wird umgehend vollstreckt."
    Sie schnellte sich zur Seite und suchte nach einer brauchbaren Deckung. Eine Nische zwischen mehreren Aufbauten schien ihr geeignet, aber sie war viel zu langsam. Unsichtbare Hände packten sie und rissen sie herum. Wieder sah sie die geschlossene Front der Kampfroboter vor sich.
    Etwas Dunkles raste ihr entgegen. Es befand sich in ständiger Bewegung. Ein Schlag traf ihre Brust.
    Rebekka stieß einen lauten Schrei aus und - erwachte.
    Sie riß die Augen auf und starrte auf den Brustkorb, auf dem es sich der König aller Perserkatzen soeben genüßlich bequem machte.
    „O nein! „stöhnte Rebekka. „Maßt du auch noch dazu beitragen, daß meine Alpträume Wirklichkeit werden?"
    Erlkönig blickte sie aufmerksam an und entschloß sich, den unterbrochenen Schlaf fortzusetzen.
    „He! Was zu weit geht, geht zu weit."
    Sie richtete sich auf, packte den Kater und setzte ihn auf den Boden. Er starrte sie sprachlos an und reckte angriffslustig den Kopf.
    Rebekka DeMonn beachtete es nicht. Sie erhob sich und schlich zur Hygienezelle, um eine Dusche zu nehmen. Die Wäsche klebte ihr am Körper; ein deutliches Zeichen, wie intensiv sie geträumt hatte. Das Verhör hinterließ nun doch Spuren in ihrer Psyche, und sie hoffte, daß sie es bis zum Ende ohne größere Schäden durchstehen würde.
    Nach dem Trocknen zog sie frische Sachen an, verfrachtete Erlkönig zurück ins Wohnzimmer und schloß die Tür. Sie legte sich aufs Bett und schlief nach einer Weile erneut ein.
    Daß sich irgendwann der Servo meldete und alle Lichter einschaltete, träumte sie allerdings nicht. Es handelte sich um Realität.
    Drei Roboter warteten draußen im Korridor, um sie abzuholen. Sie kam mühsam zu sich und kroch aus dem Bett.
    „Was soll das?" Sie versetzte der Servoeinheit im Wohnzimmer einen Tritt.
    „Tut mir leid, Rebekka. Eine Anordnung der Prüfungskommission." Die syntronische Stimme war freundlich wie immer.
    „Die kann mir gestohlen bleiben."
    Seufzend schlüpfte sie in ihre Kombination und strich sich flüchtig ihre Frisur zurecht. Sie nahm Erlkönig aus dem Sessel und trug ihn mit hinaus in den Korridor. Sie drückte ihn der erstbesten Maschine in die Tentakel.
    „Bring ihn zurück zu seiner Besitzerin!"
    Der Roboter schwankte auf seinem Antigravfeld von dannen. Diesmal protestierte der Kater nicht. Er rollte sich enger zusammen und schloß die Augen.
    Rebekka folgte den beiden übrigen Robotern in den Saal neben der Kommandozentrale. Das Panorama kannte sie bereits. Diesmal jedoch existierte eine andere Sitzordnung.
    Gia de Moleon saß auf einem der beiden mittleren Plätze, dicht neben ihr der Eisgraue. Die anderen hatten sich scheinbar wahllos auf die übrigen Stühle verteilt.
    Vermutlich diente es nur dem Zweck, sie beim Eintreten aus dem Konzept zu bringen. Sie rang sich ein müdes Grinsen ab und steuerte auf ihren Stuhl zu. Er stand unverändert.
    Rebekka nahm Platz und schlug die Beine übereinander.
    „Ich bin bereit", sagte sie leise.
    Schräg über ihr flammten Scheinwerfer auf und übergossen Rebekka mit einer Flut aus Licht und Hitze.
    „Wir haben dich beobachtet", eröffnete die kleine Blonde ihr. „Natürlich hast du es bemerkt. Dein Auftreten ist etwas zu selbstherrlich. So verhält sich nur jemand, der seiner Sache absolut sicher ist."
    Rebekka DeMonn hielt den Kopf leicht gesenkt.
    „Natürlich. Ich habe nichts zu verbergen, und mein Gewissen ist rein. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.
    Was wollt ihr also?"
    „Dies ist kein ordentliches Gericht, sondern eine Prüfungskommission des TLD!" rief ihr die Ungekämmte zu. Diesmal wirkte sie kein bißchen verschlafen. „Du weißt offenbar noch immer nicht, was das heißt."
    Natürlich wußte sie es. Vor einem ordentlichen Gericht wäre sie als Unschuldige gestanden, und der Ankläger hätte ihre Schuld beweisen müssen.
    Hier, im Bereich des Geheimdienstes, lag die Sache ein

Weitere Kostenlose Bücher