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1842 - Ein kleiner Freund

Titel: 1842 - Ein kleiner Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unschätzbare Hilfe sein, wenn es darum geht, von Tolkandern besetzte Welten zu erkunden", sagte ich anerkennend.
    „Wir werden die Informationen allen zugänglich machen."
    „Den Terranern ist bewußt, daß es längst nicht mehr um Wohl und Wehe eines einzelnen Volkes geht.
    Das Schicksal der Milchstraße steht auf dem Spiel."
    In Tomo Mirkus’ lederhäutigem Gesicht lag ein Ausdruck, den ich nicht zu deuten vermochte.
    Du Narr, raunte der Extrasinn. Deine Worte stehen in krassem Widerspruch zu dem, was mit dem Solsystem geschehen ist.
    Wußten die Haluter bereits von der Aktivierung des Antitemporalen Gezeitenfelds? Dann mußten sie sich vorkommen wie Kanonenfutter. Sie wurden in die Schlacht geworfen, während andere sich im Schutz der Zeit sicher wähnen durften.
    „Ich gehe davon aus, daß es Sie interessiert, Atlan", fuhr der Haluter unvermittelt fort. „Von Icho Tolot und dem Mausbiber gibt es noch immer kein Lebenszeichen. Sechs Schiffe sind nach Fornax aufgebrochen, um das Verschwinden der beiden zu untersuchen."
    Ein neuer Pulk einhundertundzwanzig Meter durchmessender mattschwarzer Kugelraumer materialisierte. Jedes Schiff konnte von einem einzigen Haluter geflogen werden.
    Der vorübergehend zu verzeichnende intensive Funkverkehr nahm Tomo Mirkus’ Aufmerksamkeit in Anspruch. Dann wandte er sich wieder mir zu und entschuldigte sich für die Unterbrechung.
    Zwanzig Minuten später trafen wir uns auf der RICO zu einem „Gedankenaustausch".
    Tomo Mirkus wußte vom Verschwinden des Solsystems. Zweifellos verbreitete sich die Nachricht wie ein Lauffeuer in der Milchstraße. Das war Wasser auf die Mühlen gewisser Kreise, die nur darauf warteten, Terra in einer schlechteren Position zu sehen.
    Der Haluter zeigte sich dennoch aufgeschlossen. Er verstand die tieferen Beweggründe.
    „Ich wünschte, wir hätten Haluta in die Zukunft versetzen können, als unsere Heimat von den Blitzern verwüstet wurde", grollte er. „Das war der finsterste Zeitpunkt in der Geschichte unseres Volkes."
    Wir redeten lange. Und wir waren uns einig, daß die Bedrohung durch die Tolkander das Galaktikum wieder zusammenschweißen mußte. Die Zeit taktischer Lippenbekenntnisse war vorbei, nun zählten Taten.
    Weitere hundert Kugelraumer hatten sich der Flotte angeschlossen, als die GILGAMESCH nach Stunden wieder Fahrt aufnahm.
    Das Orion-Delta-System war nach wie vor unser Ziel, lächerliche 815 Lichtjahre von Terra entfernt.
     
    7.
     
    Er hatte seine geistigen Fühler ausgestreckt und sich in die für ihn fremde Umgebung vorgetastet.
    Ringsum war pulsierendes Lebendie beste Orientierungshilfe, die er sich wünschen konnte. Lebensimpulse waren die stärkste Kraft des Universums.
    Noch war er körperlich schwach und verletzlich. Er lernte aber schnell, sich in der fremden Umgebung zu behaupten.
    „Wer bin ich?"
    Eine Frage ohne Antwort. Vorerst noch. Andere würden ihm bei der Suche nach der Antwort behilflich sein, würden ihm jede Hilfe angedeihen lassen, bis er gelernt hatte, sich selbständig weiterzuentwickeln.
    „Ich muß erfahren, wer ich bin. Und ich muß meine Umgebung begreifen und die fremden Wesen um mich herum verstehen."
     
    8.
     
    Ilara Clandor war glücklich. Sie hatte Jack ihr Bett abgetreten, und der Kleine saß zwischen ihren Stofftieren und ließ die Beine über den Bettrand baumeln. Mit seinen großen Augen suchte er unaufhörlich das Zimmer ab.
    Illie kauerte vor ihm. Sie himmelte ihren neuen Freund an. Und sie redete fast ununterbrochen. Sie erzählte von sich selbst, von ihren Freundinnen und den Nachbarn im Silo.
    „... sag mir, was du gerne sehen möchtest, Jack! Wenn du willst, gehen wir zusammen zum Raumhafen.
    Dort ist es toll, sage ich dir. Erst aus der Nähe siehst du, wie riesig manche Schiffe sind..."
    Dindra steckte den Kopf zur Tür herein. Sie lachte.
    „Überfordere ihn nicht, Illie. Vielleicht ist er noch schwach; du weißt nicht, wie lange er allein war."
    Mit einer wütenden Handbewegung scheuchte Ilara den Robothund zur Seite, der neugierig an Jacks Beinen schnüffelte. „Kusch, Pluto, laß das! Du machst Jack angst."
    „Ich werde ihn desaktivieren", schlug Dindra vor.
    Augenblicke später stand Pluto regungslos in einem Regal, und Ilara wirkte sichtlich erleichtert.
    „Robotspielzeug ist für kleine Mädchen", behauptete sie im Erwachsenentonfall. „Ich habe ja jetzt Jack."
    „Ich will das Essen ordern", entsann Dindra sich, als sie dem neuen Familienmitglied sanft über den

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