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1843 -  Die Falle der Sensenfrau

1843 - Die Falle der Sensenfrau

Titel: 1843 - Die Falle der Sensenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wohl?«
    »Du?«
    Ein hartes Lachen schallte in seine Ohren. »Ja, ich bin deine Eltern. Ich bin deine Mutter und ich bin dein Vater. Das ist normalerweise nicht möglich, doch bei mir schon. Ich war mal der Mann und mal die Frau, und dann kam der magische Kitt hinzu, dass ich doch gebar. Da war ich Frau. Jetzt bin ich zum großen Teil auch noch Frau, nur der Kopf ist der eines Mannes, aber alles kann sich schnell ändern.«
    Julian hatte jedes Wort gehört. Es hatte ihn wie ein Hammerschlag getroffen. Er wunderte sich, dass es ihm gelang, auf den Füßen zu bleiben. Eigentlich hätte er fallen müssen, so schlecht war ihm geworden. Bisher hatte er Sariel klar und deutlich gesehen, das änderte sich nun. Er kam ihm vor, als würde er in einem Nebel stecken.
    »Was ist denn los? Du sagst nichts?«
    Julian schüttelte nur den Kopf. Er musste sich erst finden. Ihm war kalt, ihm war aber auch heiß. »Was soll ich denn sagen?«
    »Hast du keine Meinung?«
    »Doch, doch, aber ich kann es nicht fassen. Du bist beides. Du bist meine Eltern.« Laut lachte er auf. »Das muss ich erst mal begreifen. Dann bist du auch kein normaler Grigori. Oder irre ich mich?«
    »Nein, du irrst dich nicht. Ich bin ein besonderes Exemplar. Kein normaler Grigori, denn auch bei uns gibt es Unterschiede. Ich bin der Beste, ich bin jemand, der andere führen kann, und ich habe ein Kind, das ich in meinem Sinne erziehen will.« Jetzt fing er an zu kichern, und es hörte sich an, als würde ein Mädchen giggeln.
    Julian gab keine Antworten mehr. Er war zu sehr durcheinander. Er musste alles erst mal wieder in die Reihe bringen.
    Es traf zu, dass er stets nach seinen Eltern geforscht hatte. Er hatte wissen wollen, wer sie waren, und jetzt hatte er die Antwort bekommen.
    Stimmte sie auch?
    Er wusste es nicht. Er musste davon ausgehen, dass der andere die Wahrheit gesagt hatte. Warum hätte er lügen sollen? Er war ein Phänomen. Er war Vater und Mutter zugleich.
    Wahnsinn …
    Noch immer konnte er es nicht fassen. Wenn er daran dachte, wurde ihm fast schwindlig, aber es war leider eine Tatsache, und er wusste nicht, wie er aus dieser Klemme rauskommen sollte. Er wollte das alles nicht, aber es war auch unmöglich, es rückgängig zu machen. Er musste sich den Tatsachen stellen.
    »Du bist mein Sohn!«
    Julian nickte und flüsterte: »Ja, das weiß ich nun.«
    »Wir sind also eine Familie.«
    Der Sohn schwieg.
    Aber Sariel fuhr fort. »Und da wir eine Familie sind, müssen wir zusammenhalten. Das ist bei Familien so üblich. Hast du das alles verstanden, mein Sohn?«
    »Das habe ich.«
    »Wunderbar. Nur so kann man sich entwickeln. Ab jetzt werden wir auch handeln wie eine Familie. Oder wie Vater und Sohn. Du wirst dich nicht mehr gegen mich stellen. Ist das klar?«
    »Nein, nicht so richtig. Was heißt das denn?«
    »Du wirst dich nicht mehr gegen mich stellen. Wir sind ein Team. Was ich tue, wirst du für richtig halten. Egal, um was es sich handelt. Hast du es verstanden?«
    Julian nickte nur. Klar, er hatte es verstanden, und er hatte einen Schritt weiter gedacht. Er würde in ein Leben hineingepresst werden, das er nicht wollte. Es lief darauf hinaus, dass er so werden würde wie der Grigori, und er wusste nicht, ob er das wirklich wollte. Er glaubte nicht daran. Nein, das wollte er nicht. Er war anders, aber blieb ihm eine Wahl?
    Er traute sich nicht, darauf eine Antwort zu geben. Er musste auf den Vorschlag eingehen, und damit war alles gesagt.
    »Was ist? Ich höre nichts von dir.«
    »Schon gut.« Er senkte den Kopf.
    »Was heißt das?«
    Julian schluckte. »Ich – ähm – ich akzeptiere, was du von mir verlangst. Ich stehe an deiner Seite.«
    »Das hört sich gut an.« Damit gab sich die Gestalt nicht zufrieden. Der Frauenkörper mit dem Männergesicht blieb sitzen, und doch bewegte sich was. Es war seine Sense, die sich auf den Nephilim zuschob.
    Julian verkrampfte sich.
    Das schillernde Blatt kam näher. Es schien über sein Gesicht streichen zu wollen, und Julian riss sich hart zusammen. Er wollte keine Angst zeigen und zurückweichen, und er schaffte es auch, stehen zu bleiben und sich nicht zu bewegen. Auch wenn die Angst wieder hochkam und er zu schwitzen anfing.
    Das kalte Metall berührte seine Haut auf der Stirn. Er zuckte zusammen, schloss für wenige Sekunden die Augen, als wollte er seinen Tod nicht mehr sehen.
    Er sagte nichts.
    Er stöhnte nur leise.
    Die Augen hielt er weiterhin geschlossen – und öffnete sie erst wieder,

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