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1843 - Zwischen zwei Herren

Titel: 1843 - Zwischen zwei Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts.
    Doch dazu würde es nicht kommen. Mit seinem „glücklichen Händchen" war Fen-Qast in der Lage, jede Maschine instand zu setzen, und das innerhalb kürzester Zeit. Die HOGOBANDEN war ein sehr gepflegtes, aber sehr altes Raumschiff. Die Systeme konnten bei bester Wartung nicht mehr ausreichend arbeiten, irgendwann war ihre Funktionstüchtigkeit eingeschränkt.
    So wurde Fen-Qast von Ogondor persönlich dazu eingesetzt, immer dort Hand anzulegen, wo es Fehlermeldungen gab - sei es durch das Schiffssystem oder durch Feststellungen der Mannschaft.
    Nach diesem kurzen, aber bedeutungsvollen Gespräch wurde Fen-Qast entlassen. Die zerbrechliche Gottheit verlor schnell das Interesse an ihm und verschwand in ihren weitläufigen Gemächern.
    Fen-Qast konnte einen kurzen Blick auf das Innere erhaschen, kurz bevor das Schott sich schloß. Das Gerücht schien tatsächlich zu stimmen: Blendende Helligkeit strömte heraus. Er erkannte eine staubige, absolut trockene, völlig pflanzenlose Landschaft.
    Wäre er ein Mensch gewesen, hätte es ihm jetzt einen eiskalten Schauer den Rücken hinuntergejagt, allein bei der Vorstellung, sich einmal dort hineinbegeben zu müssen ... kein Alptraum konnte schlimmer sein!
    „Bist du jemals dort drin gewesen?" erkundigte er sich bei Gersch-Ner auf dem Rückweg.
    „Keiner von uns", lautete die Antwort, „freiwillig niemals. Und ich wüßte nicht, welcher Grund so schwerwiegend sein könnte, dort hineinzugehen. Es ist grauenvoll!"
    „Ja, das habe ich bemerkt. Ogondor ist allerdings eine eigenartige Persönlichkeit."
    „Zerbrechliche Gottheiten sind eben so. Sie stehen immerhin den Galornen nahe, und es scheint nicht sehr viele von ihnen zu geben. Sie sind anders als wir, das mußt du respektieren."
    Und wie sehr, dachte Fen-Qast. Ogondor erteilt gern Befehle, und ich führe gern Befehle aus, weil ich damit KaschPhech spare. Der einzige Vorteil, den Perry Rhodan gegenüber Ogondor hat, ist der, daß ich allein für ihn arbeite, während wir hier als Besatzung sehr viele sind. Ogondor interessiert sich nicht für unsere Nöte oder Entscheidungskriege; ihm ist es gleichgültig, wer welche Arbeit ausführt. Diesem Terraner aber ist es nicht egal; er vertraut mir, und ich kann ihm gut dienen, ohne ständig Sorge vor einer Auseinandersetzung haben zu müssen.
     
    *
     
    Fen-Qast hatte es wieder einmal in kürzester Zeit geschafft, ganz unten anzukommen und weitgehend vor Auseinandersetzungen geschützt zu sein - solange Ogondor seine Arbeit schätzte und ihn ständig irgendwo einsetzte. Dies war eine sehr angenehme Position und würde den Flug leicht werden lassen.
    Der Verbrauch von Kasch-Phech hielt sich bisher so in Grenzen, daß er schon fast wieder den Verlust nach dem tragischen Unfall des Tasch und der Zeit als Einzelgänger wettgemacht hatte.
    Trotzdem machte Fen-Qast sich keine Illusionen: Ewige Unterordnung war ihm nur bei Perry Rhodan sicher. Er verströmte weiterhin pausenlos seine neuronalen Botenstoffe, sobald er auf mehr als einen Artgenossen traf - und bei seinem ständig wechselnden Arbeitsplatz war das zweifellos ständig der Fall. Er ging kein Risiko ein, aber noch schöner wäre es gewesen, wenn er sich überhaupt nicht darum kümmern müßte und seine ruhelose Aufmerksamkeit einschläfern könnte.
    Er mußte sich also weiterhin um die blinden Passagiere kümmern, um diese Chance nicht zu verlieren.
    Aber es war nicht so einfach, das zu bewerkstelligen. Sein Dienst war sehr unregelmäßig und die Pausen dazwischen manchmal so kurz, daß er kaum zum Schlafen oder Essen kam.
    Fen-Qast hätte sich nie erträumt, daß es so viel zu tun gab an Bord eines Schiffes, und das Schlimmste: Er hatte sich dieses Dilemma auch noch selbst zuzuschreiben, nachdem er sein Talent bewiesen hatte. Aber er hatte gehofft, sich durch den ständigen Wechsel der Einsatzorte immer mal davonschleichen zu können, ohne daß es den anderen auffiel.
    Was wußten die Tasch-Ter-Man in der Versorgungsleitstelle davon, wo er als nächstes hinmußte?
    Natürlich glaubten sie ihm, daß er beispielsweise jetzt im Reaktorbereich zu tun hatte.
    Hoffentlich hatten sich die Fremden inzwischen erholt; es wäre höchst tragisch gewesen, wenn sie nun verhungert oder verdurstet wären.
    Die Unruhe in Fen-Qast wurde größer, bis sich ihm eines Tages die ersehnte Gelegenheit bot.
    Er machte sich schnurstracks auf den Weg zur Lagersektion, besorgte sich eine Antigravplattform und machte sich auf die Suche nach

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